Mehr Demokratie und mehr Aufgaben

Jugendamtsleiter Martin Hackl (li.) informierte über die künftigen Aufgaben des Jugendamtes. Landrätin Rita Röhrl würdigte den Einsatz der Mitarbeiter um Abteilungsleiter Frederick Fauser (re.) Foto: Langer/Landkreis Regen

Landkreis und Kreisjugendring wollen das Projekt „Partnerschaft für Demokratie“ im Landkreis Regen etablieren

Dr. Edith Aschenbrenner stellte das Demokratieprojekt vor. Foto: Langer/Landkreis Regen

Dr. Edith Aschenbrenner stellte das Demokratieprojekt vor. Foto: Langer/Landkreis Regen

Regen. Der Landkreis Regen will Jugendliche auf dem Weg in die Demokratie besser begleiten. Hierzu soll es ab Januar ein entsprechendes Projekt geben. „Wir würden sehr gerne für den Landkreis Regen eine sogenannte Partnerschaft für Demokratie gründen“, sagt die kommunale Jugendpflegerin Dr. Edith Aschenbrenner. Sie stellte in der Jugendhilfeausschusssitzung am Montag, 22. November, das geplante Programm vor. Ziel sei es gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen eine demokratische Struktur zu erleben, zu erhalten und zu gestalten.

Dabei sollten die jungen Menschen auch mehr in Entscheidungsprozesse eingebunden werden. Das Programm wird mit 125000 Euro an Bundesmitteln gefördert. Damit sollen Maßnahmen und Projekte gefördert werden, dies soll auch mit Unterstützung einer Fachkraft geschehen. Es ist zunächst auf drei Jahre angelegt. Dabei soll es ein federführendes Amt geben, dies soll im Landkreis Regen die Kommunale Jugendarbeit (KJA)sein. Die zugehörige Koordinierungs- und Fachstelle soll beim Kreisjugendring (KJR) Regen angesiedelt werden. Die Fachkraft soll eng mit KJA und KJR zusammenarbeiten. Einstimmig sprachen sich die Mitglieder für den Start des Projektes aus. Nachdem die Vorarbeiten bereits erledigt sind und auch die Antragstellung – unter Vorbehalt der Zustimmung des Jugendhilfeausschusses – bereits vom Bund genehmigt ist kann das Projekt zum neuen Jahr starten. „Somit ist der Landkreis die 30. Bayerische Kommune und die dritte in Niederbayern, die sich hier beteiligt“, stelle Dr. Aschenbrenner fest und Landrätin Rita Röhrl merkte an, dass sie verwundert sei, dass nicht alle Kreise und Kommunen sich hier beteiligen, denn die Förderung sei hoch und das Projekt äußerst sinnvoll. Einstimmig votierten die Ausschussmitglieder für die Beteiligung am Programm.

Im Anschluss daran stellte Dirk Opitz die Aufgaben, Ziele und Methoden der Jugendhilfeplanung vor. Der ehemalige Jugendpfleger hat vor rund einem dreiviertel Jahr die Aufgabe der Jugendhilfeplanung im Landkreis Regen übernommen. Dabei gehe es zum einen darum den Bestand zu erheben und den Bedarf zu ermitteln um daraus praktische Maßnahmen zu entwickeln. Opitz stellte in seinem Vortrag die Fragen „Wo wollen wir hin? Was wollen wir entwickeln?“ in den Raum. Diese Fragen werde man nicht auf die Schnelle beantworten können, diese Fragen müsse man sich aber zukünftig stellen. Als Beispiel für künftige Planungen nannte Opitz das Ganztagesförderungsgesetz, demnach soll es ab dem 1. August 2026 stufenweise zur Einführung der ganztägigen Förderung für Kinder im Grundschulalter kommen. Dies werde auch im Landkreis Regen dazu führen, dass es neue Strukturen und Angebote geben muss.

Jugendamtsleiter Martin Hackl (li.) informierte über die künftigen Aufgaben des Jugendamtes. Landrätin Rita Röhrl würdigte den Einsatz der Mitarbeiter um Abteilungsleiter Frederick Fauser (re.) Foto: Langer/Landkreis Regen

Jugendamtsleiter Martin Hackl (li.) informierte über die künftigen Aufgaben des Jugendamtes. Landrätin Rita Röhrl würdigte den Einsatz der Mitarbeiter um Abteilungsleiter Frederick Fauser (re.) Foto: Langer/Landkreis Regen

Über massive gesetzliche Veränderungen der Kinder- und Jugendhilfe referierte Jugendamtsleiter Martin Hackl. In mehr als 16 Gesetzen habe es am Ende der letzten Legislaturperiode Veränderungen gegeben, die sich auch auf die Arbeit der Jugendämter auswirken werden. So gebe es unter anderem Änderungen im Jugendschutzgesetz, im Gesetz zur Vormundschaft und in der Adoptionshilfe. Hackl ging in seinem Vortrag unter anderem auf das neue Kinder- und Jugendhilfegesetz ein. So soll es einen verbesserten Kinder- und Jugendschutz geben. Auch die Rechte von Kindern und Jugendlichen in Pflegefamilien oder Einrichtungen werden gestärkt. Zudem soll es Hilfen aus „einer Hand“ für Kinder mit oder ohne Behinderung geben. Dies führt dazu, dass viele Aufgaben vom Bezirk an den Landkreis übergehen. Auch die Prävention vor Ort soll deutlich ausgebaut werden. Zu guter Letzt soll es auch ein „Mehr an Beteiligung von jungen Menschen, Eltern und Familien“ geben.  „Es war mir wichtig, dass das Gremium umfassend informiert wird, was auf uns zukommt“, erklärte Landrätin Röhrl und erklärte, dass man hier mit einem weiteren Personalbedarf im Landratsamt rechnen müsse. Dies werde dem Landkreis aber vom Bund und Freistaat vorgegeben, betonte Röhrl.

Abschließend beschloss der Jugendhilfeausschuss einstimmig die Ausweitung des Umfangs der ambulanten Jugendhilfe beim Kreiscaritasverband Regen. „Der Bedarf an entsprechenden Hilfen steigt seit Jahren“, stellte Jugendamtsleiter Hackl fest und deswegen wolle man das Angebot der Nachfrage angepasst ausweiten. Dem stimmten die Ausschussmitglieder einstimmig zu.

Mögliche Bil

Meldung vom: 25.11.2021