Mindestens 25 Jahre im Einsatz

Landrätin Rita Röhrl würdigte die Leistungen der Pflegeeltern, es gratulierten auch Abteilungsleiter Frederick Fauser (re.) und Jugendamtsleiter Martin Hackl. Foto: Langer

Vergelt´s Gott: Landkreis Regen zeichnet langjährige Pflegeeltern aus  

Bodenmais. „Wir haben bewusst einen schönen Ort gesucht um ihre tollen Leistungen zu würdigen.“

Landrätin Rita Röhrl würdigte die Leistungen der Pflegeeltern, es gratulierten auch Abteilungsleiter Frederick Fauser (re.) und Jugendamtsleiter Martin Hackl. Foto: Langer

Landrätin Rita Röhrl würdigte die Leistungen der Pflegeeltern, es gratulierten auch Abteilungsleiter Frederick Fauser (re.) und Jugendamtsleiter Martin Hackl. Foto: Langer

Mit diesen Worten begrüßte Jugendamtsleiter Martin Hackl die zu ehrenden Pflegeeltern aus dem Landkreis Regen auf dem Harlachberg. Dorthin hatten Landrätin Rita Röhrl und die Mitarbeiter des Pflegekinderdienstes die Pflegeeltern eingeladen, die sich mindestens 25 Jahre um das Wohl von Kindern und Jugendlichen kümmern.

Auch Landrätin Röhrl stellte in ihrer Begrüßung die Leistungen heraus. „Fremde Kinder ins Leben zu lassen ist nicht einfach“, sagte sie mit Blick darauf, dass die Pflegefamilien mehrfach genau dies getan haben. Sie haben Kinder und Jugendliche aufgenommen und in das eigene Familienleben integriert. „Die Pflegeeltern haben dabei viel Liebe gegeben“, so Röhrl weiter. Durch ihren Einsatz und ihr Engagement tragen Pflegeeltern dazu bei, „dass aus Kindern, die keinen guten Start hatten, etwas geworden ist.“ Deswegen wollen die Verantwortlichen des Landkreises und des Pflegekinderdienstes „Danke sagen, denn das Danken kommt in unserer Gesellschaft oft zu kurz“, erklärte die Landrätin. Alle anwesenden Pflegeeltern bekamen dann von ihr eine Urkunde und ein Geschenk durch die Mitarbeiter des Pflegekinderdienstes überreicht. Zudem ging die Landrätin auch auf die Leistungen der zu ehrenden Pflegeeltern ein.

Als erstes wurden Annemarie und Heinrich Breu ausgezeichnet. Sie sind seit 25 Jahren Pflegeeltern und wollen auch weiterhin aktiv sein. Eine erwachsene Pflegetochter lebt weiterhin bei ihnen im Haus.

Ebenfalls seit 25 Jahren sind Beatrix und Dagmar Schlinkmann als Pflegeeltern im Einsatz. Sie haben 14 Dauerpflegekinder betreut. „Aktuell leben drei Pflegekinder und zwei Erziehungsstellenkinder in der Pflegefamilie“, berichtet die Landrätin in ihrer Laudatio. Röhrl erinnerte in ihrer Ansprache auch daran, dass das Ehepaar das erste gleichgeschlechtliche Paar im Arberland war, dass Pflegekinder aufnehmen konnte.

Barbara und Hans Jürgen Probst sind ebenfalls seit 25 Jahren Pflegeeltern. „Sie hatten sieben Dauerpflegekinder“, so die Rednerin weiter. Ausschlaggebend für die Aufnahme von Kindern sei der Wunsch „nach einer großen Familie“ gewesen. Als das erste Pflegekind in die Familie kam, hatten sie bereits drei eigene Kinder und auch zukünftig wollen sie sich hier engagieren.

Seit 27 Jahren ist Mathilde Kiersch als Pflegemutter im Einsatz. „Seit 1996 hat sie drei Dauerpflegekinder aufgenommen, eines davon adoptiert. Aktuell lebt ein 16-jähriger Junge mit schwerer Behinderung bei ihr in Vollzeitpflege“, weiß Röhrl. Insgesamt hat Kiersch in den 27 Jahren acht Kinder in Pflege gehabt, einige davon in Kurzzeit – oder Wochenpflege.

Gruppenbild der Geehrten mit Landrätin Rita Röhrl und den zuständigen Mitarbeitern aus dem Landratsamt Regen. Foto: Langer/Landkreis Regen

Gruppenbild der Geehrten mit Landrätin Rita Röhrl und den zuständigen Mitarbeitern aus dem Landratsamt Regen. Foto: Langer/Landkreis Regen

Gisela und Johann Schebesta sind seit 32 Jahren aktiv. „Aktuell lebt ein 16-jähriges Pflegekind in der Familie“, konnte die Landrätin berichten. Wobei das Haus nach wie vor offen sei für alle Pflegekinder, also auch die, die bereits ausgezogen sind. Als Pflegeeltern hätten sie stets darauf geachtet, keine Unterschiede zwischen eigenen und Pflegekindern zu machen. Ihr Ziel sei es, das jetzige Pflegekind in die Volljährigkeit zu begleiten, danach wollen sie keine eigenen Pflegekinder mehr aufnehmen. „Da die jüngere Generation Schebesta im Haus jedoch über die Aufnahme eines Pflegekindes nachdenkt, werden sie wieder einmal in die Betreuung eines eigentlich fremden Kindes einbezogen“, stellte die Landrätin abschließend fest.

Seit 40 Jahren sind Alexandra und Helmut Bäumler als Pflegeeltern im Einsatz. „Momentan lebt noch eine 19-jährige Pflegetochter in ihrem Haushalt. „Sie hat gerade die Schule beendet“, wusste Röhrl zu berichten. Sie besucht künftig die Werkstatt für behinderte Menschen und wohnt auch weiterhin beim Ehepaar Bäumler. Auch zukünftig steht das Ehepaar dem Jugendamt hilfreich zur Seite.

Das Schlusswort sprach Abteilungsleiter Frederick Fauser. Auch er dankte den Pflegeeltern für ihren hilfreichen Einsatz. Danach gab es bei einem gemeinsamen Mittagessen noch viel Zeit zum Austausch von Erlebnissen und Erinnerungen.

Pflegeltern gesucht

Der Landkreis Regen sucht derzeit neue Pflegeeltern. Wer Interesse an der Aufgabe hat, kann sich bei den Mitarbeitern des Pflegekinderdienstes des Kreisjugendamtes Regen (Telefonnummer 09921/601444 oder per E-Mail: pkd@lra.landkreis-regen.de) melden.

Meldung vom: 28.09.2021