Missbrauch im Internet beschäftigt die Menschen

Die Kommunale Jugendpflegerin Dr. Edith Aschenbrenner (v.li.), Abteilungsleiter Frederick Fauser und Alexander Lange (Jugendgerichtshilfe) begrüßten die Gäste im Zwieseler Filmtheater. Foto: Langer/Landkreis Regen

Der Film „Gefangen im Netz“ füllte auch das Kino in Zwiesel – Rund 100 Zuschauer

Die Kommunale Jugendpflegerin Dr. Edith Aschenbrenner (v.li.), Abteilungsleiter Frederick Fauser und Alexander Lange (Jugendgerichtshilfe) begrüßten die Gäste im Zwieseler Filmtheater. Foto: Langer/Landkreis Regen

Die Kommunale Jugendpflegerin Dr. Edith Aschenbrenner (v.li.), Abteilungsleiter Frederick Fauser und Alexander Lange (Jugendgerichtshilfe) begrüßten die Gäste im Zwieseler Filmtheater. Foto: Langer/Landkreis Regen

Zwiesel. Der Landkreis Regen und die Kinobetreiber im Landkreis luden in der vergangenen Woche zu Filmabenden in die Lichtspielhäuser ein. Gezeigt wurde der Film „Gefangen im Netz“. „Dabei handelt es sich um eine Dokumentation aus dem Nachbarland Tschechien, die sich mit dem Thema Cybergrooming auseinandersetzt“, sagt die Kommunale Jugendpflegerin Dr. Edith Aschenbrenner. Zusammen mit ihrem Kollegen Alexander Lange und den Kinobetreibern hat sie die Abende, aufgrund der Initiative der Viechtacher Kinobetreiberin Melanie Reil organisiert.

Dabei freute sie sich darüber, dass das Kino gut besucht war. Rund 100 Zuschauer waren gekommen. „Sie werden keinen unterhaltsamen Filmabend erleben“, warnte vorab schon der zuständige Abteilungsleiter und Jurist Frederick Fauser. Zusammen mit Dr. Aschenbrenner und Alexander Lange (Jugendhilfe im Strafverfahren am Landratsamt Regen) begrüßte er die Anwesenden und wies vor dem Film auf die durchaus schwere Kost hin. Fauser stellte fest, dass es wichtig ist, sich mit dem Thema zu beschäftigten und sich mit den Inhalten auseinanderzusetzen. Im Film wird gezeigt, wie vermeintlich zwölfjährige Mädchen von Erwachsenen Männern kontaktiert und sexuell belästigt werden. Das geht soweit, dass die Täter die Kinder erpressen und auf Treffen drängen. Innerhalb weniger Tage meldeten sich fast 2500 Männer bei den drei Mädchen im Film und nahezu alle hatten zweifelsfrei eindeutige Absichten.

„Das Verhalten erschreckt natürlich“, weiß Lange, der solche Vorfälle auch aus der täglichen Arbeit kennt. Dennoch sollten die Eltern nach dem Film nicht nachhause gehen und die Handys der Kinder durchsuchen. „Wir wollen zeigen, was passieren kann und ein Problembewusstsein schaffen“, so Lange weiter. Dazu sei es wichtig Eltern, Erzieher, Lehrer und alle, die mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben aufzuklären, so dass die Gefahren erkannt werden können. Wichtig sei besonders, dass die Kinder den Eltern und Betreuern vertrauen und sich im Zweifel ihnen anvertrauen können.

Nach der Vorführung standen den Teilnehmern noch Fachkräfte von der Von der Polizeiinspektion Zwiesel, dem Jugendamt und Beratungsstellen, die mit dem Thema betraut sind, für Gespräche und Nachfragen zur Verfügung. Jeder Besucher erhielt Infomaterialien zum Thema Cybergrooming und eine Liste mit Anlaufstellen für Betroffene Abschließend bedankte sich Dr. Aschenbrenner besonders bei der Kinobetreiberin Gabriele Probst für ihre Unterstützung. Probst selbst bedankte sich bei den Unterstützern und Sponsoren. Sie berichtete davon, dass sie allen Schulen im Umkreis das Angebot gemacht habe, den Film in der abgeschwächten FSK-12-Version kostenlos zu zeigen. „Dazu gibt es vom Filmverleih auch unterrichtsbegleitendes Material, denn ohne Vor- und Nachbereitung sollte der Film mit Schülern nicht besucht werden“, so der abschließende Hinweis von Dr. Aschenbrenner.

Meldung vom: 03.01.2022