Mut haben, neue Wege zu beschreiten

Vertreter der örtlichen Bildungseinrichtungen und des Landkreises sowie die Referenten Werner Grabl und Michaela Würdinger-Gaidas. Foto: Miriam Lange/Kreisentwicklung

Gründung des Netzwerks „Bildung für nachhaltige Entwicklung im Landkreis Regen“

Vertreter der örtlichen Bildungseinrichtungen und des Landkreises sowie die Referenten Werner Grabl und Michaela Würdinger-Gaidas. Foto: Miriam Lange/Kreisentwicklung

Vertreter der örtlichen Bildungseinrichtungen und des Landkreises sowie die Referenten Werner Grabl und Michaela Würdinger-Gaidas. Foto: Miriam Lange/Kreisentwicklung

Regen. Nachhaltigkeit – Ein Begriff, der spätestens seit der Debatte um den Klimawandel ein wichtiges Thema unserer Zeit ist. Um dem auch künftig mehr Bedeutung im Bildungsbereich zukommen zu lassen und es zu einem durchgängigen Prinzip im Alltag zu machen, beschreitet das Schulamt im Landkreis Regen in Kooperation mit der Koordinierungsstelle für kommunale Entwicklungspolitik aktuell neue Wege.

Doch was bedeutet Bildung für nachhaltige Entwicklung, kurz BNE, überhaupt? Welche Kompetenzen brauchen unsere Kinder für die Zukunft? Wie müssen sich Schulen und weitere Einrichtungen verändern, um eine zeitgemäße Bildung zu ermöglichen?

Im Rahmen der Fragestellungen luden Schulrätin Ulrike Ebner vom Schulamt im Landkreis Regen, BNE-Beauftragte Catherina Heller und Koordinatorin Gudrun Reckerziegel kürzlich Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Bildungseinrichtungen des Landkreises zu einem Impulsvortrag und Austausch in das Arberlandhaus Regen ein.

Die Referierenden Werner Grabl, ehemaliger Schulamtsdirektor des Landkreises Passau, und Michaela Würdinger-Gaidas, Lehrerin an der Grundschule Aldersbach, berichteten dabei über ihre Arbeit im Bereich BNE. So haben sich im Zuge der Initiative „BNE macht Schule – Netzwerk Zukunft Passau“ mehrere Bildungseinrichtungen aus dem Landkreis Passau gemeinsam mit dem Team von BNE zusammengeschlossen. In Kooperation mit über 70 Personen des Netzwerks – von Prof. Dr. Harald Lesch über Lehrkräfte aller Schularten aus der Region bis hin zu Dozierenden der Universität Passau – wird seither in verschiedenen Themenarbeitskreisen versucht, die aufgearbeiteten Inhalte und Themen durch Fortbildungen, Handreichungen und vieles mehr in die Praxis umzusetzen. Die konsequente Durchführung der BNE als Unterrichtsprinzip zeige sich dabei unter anderem in Themenbereichen wie Klimaschutz, Bewusster Konsum, Digitalisierung, Kultur, Umweltschutz oder Fachkräftesicherung. Auch Letzteres zählt laut Grabl zum Bereich BNE; er betonte dabei, dass vor allem die Berufliche Bildung früher angepackt werden müsse: „Schon im Grundschulalter können wir die Kinder an das Sägen, Bohren, Feilen und Löten heranführen“, so Grabl mit Blick auf den Handwerkssektor.

Die Vorgaben zur Umsetzung der BNE-Thematik seien bereits seit mehreren Jahren in der Bayerischen Verfassung sowie in den Richtlinien zur Umweltbildung an Bayerischen Schulen integriert. Nun brauche es den Mut, diese auch praktisch umzusetzen. „Es gilt, die Zeichen der Zeit zu erkennen – das ist unsere Chance“, sind Würdinger-Gaidas und Grabl überzeugt und merkten zudem an: „Wir sehen BNE im Schulalltag künftig vor allem fächerübergreifend und vernetzend.“

Auch im Landkreis Regen soll dieses Konzept nun Anklang finden. Ziel ist es, ein Netzwerk im Bereich „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (kurz ‚BNE‘) im Landkreis Regen zu etablieren, welches sich unter anderem mit den Bereichen Umweltbildung, Globales Lernen und Demokratiepädagogik befasst. Arbeitskreise mit Vertreterinnen und Vertretern aller Bildungsbereiche sollen hierbei unterstützend wirken. Diese werden ab dem kommenden Jahr neben einem jährlich stattfindenden Netzwerktreffen ins Leben gerufen. Interessierte können sich jederzeit per E-Mail an die Koordinierungsstelle unter info@arberland-nachhaltig.de wenden.

 

Das Projekt kommunale Entwicklungspolitik wird gefördert durch die Engagement Global gGmbH mit ihrer Servicestelle Kommunen in der Einen Welt, finanziert durch Mittel des Bundesentwicklungsministeriums.

Meldung vom: 14.12.2022