Nachhaltige Energiezukunft

Der Landkreis Regen stellt den fertiggestellten Energienutzungsplan vor

Landrat Dr. Ronny Raith und Alexander Achatz präsentieren den fertiggestellten Energienutzungsplan und freuen sich auf die bevorstehenden Informationsveranstaltungen. (Foto: Iris Gehard /Landkreis Regen)

In der Kreistagssitzung vom 18. Dezember 2023 wurde der digitale Energienutzungsplan für den Landkreis Regen vorgestellt und beschlossen. Nun liegt der fertige Ergebnisbericht vor und steht für interessierte Bürgerinnen und Bürger zur Einsicht bereit. „Im vergangenen Jahr konnten wir mit dem Energienutzungsplan und dem integrierten Klimaschutzkonzept die wichtigen Grundlagen für die Energiewende im Landkreis Regen schaffen. Möglich war das nur durch die Unterstützung vieler Akteure im Landkreis, bei denen ich mich für die Mithilfe bedanke“, so Landrat Dr. Ronny Raith, der ein gedrucktes Exemplar des Berichts von Klimaschutzmanager Alexander Achatz erhielt. Die Erstellung des Energienutzungsplans erfolgte durch das Institut für Energietechnik der OTH Amberg-Weiden.

Die Datenerhebung für das gesamte Landkreisgebiet begann im Oktober 2022 und umfasste Energieversorger, Netzbetreiber, Unternehmen und weitere Akteure. Die daraus erstellte Energie- und Treibhausbilanz identifizierte Potenziale im Landkreis Regen, die bis 2040 zu heben sind. Zum einen werden hier Einsparpotenziale und Effizienzsteigerungen betrachtet, um den Energieverbrauch signifikant zu senken. Besonders wichtig sind hier die schrittweise Umstellung auf klimaneutrale Antriebe wie Elektromobilität und der Wechsel bei der Wärmeversorgung auf Biomasse oder Wärmepumpen. Anschließend folgte die Untersuchung, ob der für das Jahr 2040 prognostizierte Energiebedarf alleine durch den Ausbau der erneuerbaren Energien im Landkreis gedeckt werden kann. „Wir haben hier für jede Technologie jeweils einen Wert angenommen, der bis 2040 realistisch erreichbar ist“, erklärt Achatz. Die technisch umsetzbaren Potenziale auf Kreisgebiet seien dabei teilweise noch deutlich höher.

Durch die gesammelten Daten konnten wichtige Informationsgrundlagen für die Zukunft erarbeitet werden. Ein gebäudescharfes Wärmekataster zeigt den Kommunen nun auf, in welchen Siedlungen besonders hoher Wärmebedarf besteht. Daraus lassen sich Möglichkeiten zur Sanierung oder zum Aufbau eines Wärmenetzes ableiten. Gleichzeitig können durch diese Vorarbeit Aufwand und Kosten für die vom Bund beschlossene kommunale Wärmeplanung reduziert werden. Auch für Bürgerinnen und Bürger, die die Kraft der Sonne nutzen möchten, wurde eine Informationsplattform geschaffen.

Das online zugängliche Solarkataster zeigt gebäudescharf an, wie viel Energie durch Photovoltaik oder Solarthermie vom Dach des Eigenheims gewonnen werden kann. Anschließend kann auf der Seite genau ermittelt werden, ob sich die Installation einer Anlage lohnt und wie groß sie gebaut werden sollte. Das Solarkataster ist unter folgendem Link zu finden: https://solar-lk-regen.ipsyscon.de/ 

Die Ergebnisse zeigen, dass der Landkreis Regen bis 2040 eine bilanzielle Eigenversorgung auf Basis von erneuerbaren Energiequellen erreichen kann. Der Ausbau von Photovoltaik und Windkraft, aber auch die noch stärkere Nutzung von Holz als regenerative Wärmequelle spielen dabei die wichtigste Rolle. Die Investitionen in den Ausbau sollen in Zukunft noch stärker durch die Akteure der Region selbst getätigt werden. „Im Landkreis sind in den letzten Jahren Anlagen entstanden, von denen in erster Linie Investoren von außerhalb profitieren“, erklärt Raith. „Unser Ziel ist aber, die maximale Wertschöpfung in der Region zu behalten. Nur so wird die Energiewende auch von den Bürgerinnen und Bürger akzeptiert.“ Aktuell befinde sich der Landkreis deshalb in Gesprächen mit den kreisangehörigen Kommunen. In Planung sei die Gründung einer gemeinsamen Energiegesellschaft, die mit den Kommunen Standortkonzepte entwickelt und die Projektierung von Anlagen in die eigene Hand nimmt. Dies funktioniere in anderen Landkreisen bereits sehr gut, entsprechende Beispiele haben sich die Entscheidungsträger im vergangenen Jahr angesehen. Der anschließende Betrieb der Anlagen könne beispielsweise durch eine Bürgerenergiegenossenschaft übernommen werden. Die Gründung einer Genossenschaft durch Bürgerinnen und Bürger könne dabei aktiv unterstützt werden.

Die Ergebnisse des Energienutzungsplans werden in den nächsten Wochen der Öffentlichkeit vorgestellt. Klimaschutzmanager Alexander Achatz wird dabei auch darauf eingehen, wie Landkreis und Gemeinden beim Ausbau der erneuerbaren Energien aktiv werden wollen und wie die Landkreisbürgerinnen und -bürger von der Energiewende profitieren können.

Es sind drei kostenlose Vorträge geplant, in denen der Energienutzungsplan vorgestellt wird:

  • Naturparkhaus Zwiesel: 23. Februar ab 19:30 Uhr
  • Arberland Tagungshaus Regen, Raum Arber: 07. März ab 18:30 Uhr
  • Altes Rathaus Viechtach: 21. März ab 18:30 Uhr

Meldung vom: 21.02.2024