Neues Fahrplankonzept

Nadine Kraft und Felix Friedrich von VCDB bei der Vorstellung ihrer Planungsarbeit. Foto: Daniela Gilg / Landkreis Regen

Neuplanung setzt vor allem auf Anschlussverbesserung und ein strukturiertes Liniennetz

Beim Gruppenbild mit Landrat (1.v.re.) und Vertretern der Kommunen wurde das große Interesse an der Mobilitäts-Neuplanung der Landkreisverkehre deutlich. Die Verkehrsplaner von VCDB (Nadine Kraft, 7.v.li., und direkt dahinter ihr Kollege Felix Friedrich) wurden in die Mitte genommen. Foto: Daniela Gilg / Landkreis Regen

Beim Gruppenbild mit Landrat (1.v.re.) und Vertretern der Kommunen wurde das große Interesse an der Mobilitäts-Neuplanung der Landkreisverkehre deutlich. Die Verkehrsplaner von VCDB (Nadine Kraft, 7.v.li., und direkt dahinter ihr Kollege Felix Friedrich) wurden in die Mitte genommen. Foto: Daniela Gilg / Landkreis Regen

Regen. Die ÖPNV-Verbesserungsmaßnahmen für den Landkreis Regen sind wieder einen guten Schritt vorangekommen. Kürzlich konnte das Zwischenergebnis der Planungen den Bürgermeistern und ÖPNV-Verantwortlichen der Gemeinden vorgestellt werden. Die engagierte Diskussion im großen Teilnehmerkreis machte deutlich, dass eine ausreichende Mobilitätsversorgung auch in ländlichen Regionen zunehmend an Bedeutung gewinnt und längst nicht nur für einen reibungslosen Schulweg wichtig ist.

Landrat Dr. Ronny Raith stimmte in seinem Grußwort auf die Herausforderungen der notwendig gewordenen Neuplanung ein. Einerseits ist der gesamte ÖPNV-Markt in einer Umbruchsituation mit ungewissen Finanzierungsaussichten, Busfahrermangel und sprunghaft steigenden Betriebskosten. Andererseits gilt es die Grundversorgung an ÖPNV-Leistungen im Landkreis weiterhin sicherzustellen sowie den aus Klimaschutzgründen notwendigen Zielen der Mobilitätswende gerecht zu werden. „Die Neuplanung der Verkehre ist kein Luxusprojekt, sondern dringende Notwendigkeit, um ab September 2026, wenn viele Liniengenehmigungen enden, gut und zukunftsweisend aufgestellt zu sein. Die Neuplanung ist eine logische Fortsetzung des im letzten Jahr aufgestellten Nahverkehrsplans“, so der Landrat.

Nadine Kraft und Felix Friedrich von VCDB bei der Vorstellung ihrer Planungsarbeit. Foto: Daniela Gilg / Landkreis Regen

Nadine Kraft und Felix Friedrich von VCDB bei der Vorstellung ihrer Planungsarbeit. Foto: Daniela Gilg / Landkreis Regen

In ihrer Präsentation zeigten Nadine Kraft und Felix Friedrich vom Verkehrsplanungsbüro VCDB ihre Herangehensweise auf. Die Entwicklung des neuen Liniennetzes und daran anschließend die einzelnen Neu-Fahrpläne waren als offener Prozess gestaltet. Sowohl Kommunen, die Schülerbeförderung und das Team Mobilität am Landratsamt haben sich eingebracht und die Bedarfe eng abgestimmt. Die Herausforderung der Planer war es, Synergien aus den bestehenden Verkehren optimal zu bündeln. Dabei wurden reine Schulfahrten im sogenannten freigestellten Schülerverkehr nach Möglichkeit in die Planung integriert. Das gilt ebenso für das derzeit teils von den übrigen Linienverkehren isolierte Streckennetz der Rufbusse. „Ziel ist es, Doppelkosten und Parallelverkehre zu vermeiden und ein strukturiertes Netz mit guten Anschlussverbindungen der einzelnen Linien untereinander zu ermöglichen,“ so Friedrich. Die erarbeiteten Fahrpläne sind so weit möglich auf die Hauptnetze und vor allem auf die Waldbahn als Verkehrsrückgrat im Landkreis abgestimmt. Den Planern ist es gelungen, eine für die Fahrgäste optimierte Netzstruktur aufzustellen, die die Vorgaben aus dem Nahverkehrsplan abbildet, aber als Grundleistung mit einer minimalen Mehrung an Fahrplankilometern auskommt.

Veronika Eisch vom Mobilitätsmanagement am Landkreis sprach VCDB einen großen Dank für die stets konstruktive Zusammenarbeit aus und zeigte abschließend den weiteren Zeitplan für die Umsetzung auf. „Damit das neue Liniennetz im September 2026 an den Start gehen kann, muss schon diesen Mai der Ausschreibungsprozess angestoßen werden. Danach haben Busunternehmen ein Vierteljahr Zeit, sich eigenwirtschaftlich auf einzelne Linien zu bewerben. Falls keine eigenwirtschaft­lichen Anträge eingehen, müssen im Frühjahr 2025 die Verkehre in einem europaweiten Ausschreibungsprozess veröffentlicht werden,“ so Eisch.

Die vorgestellte Planung stieß überwiegend auf Zustimmung. Allerdings wurde in der Diskussion auch deutlich, dass man sich zum Teil eine höhere Fahrtendichte beziehungsweise mehr Fahrten am Abend oder an Wochenenden erwartet hätte. Hierzu appellierte Christina Wibmer vom Mobilitätsmanagement, dass man die aktuelle Finanzlage und die allgemeine Marktsituation im Auge behalten müsse. „Mit der vorliegenden Planung hat VCDB ein zufriedenstellendes Basisangebot entwickelt. Ein Mehr geht immer und lässt sich fahrplanmäßig umsetzen, sofern die Mittel dazu vorhanden sind,“ so Wibmer.

Meldung vom: 23.02.2024