Landrat Dr. Ronny Raith informierte sich bei Stahlbau Regenhütte über den Betrieb
Alena (2.v.li.) und Isabell Pohl (3.v.li.) informierten die Besucher (v.li.) Simona Fink (Projekt Bayern-Böhmen), Landrat Dr. Ronny Raith, Bürgermeister Karl-Heinz Eppinger und den Leiter der Kreisentwicklung, Tobias Wittenzellner. Foto: Heiko Langer / Landratsamt Regen
Zwiesel. „Mittelständische Betriebe sind das Rückgrat unserer heimischen Wirtschaft“, sagt Regens Landrat Dr. Ronny Raith. Ihm liegt die Entwicklung der Firmen in der Region am Herzen. „Es ist unsere Aufgabe, unsere heimische Wirtschaft so gut als möglich zu stützen“, betont Raith und dies funktioniere nur, wenn man „im Austausch ist.“ Deswegen war er bei der Firma Stahlbau Regenhütte zu Gast. Zusammen mit dem Zwieseler Bürgermeister Karl-Heinz Eppinger, Tobias Wittenzellner, dem Leiter der Kreisentwicklung, und Simona Fink (Projektstelle Bayern-Böhmen) machte sich Raith ein Bild vor Ort.
Empfangen wurden sie von den Eigentümerinnen Isabell und Alena Pohl. „Wir jammern nicht, wir haben momentan ein normales Maß an Arbeit“, sagte Isabell Pohl und erklärte, dass es auch andere Zeiten gab – von monatelangen Überstunden bis zur Kurzarbeit. So sei man mit dem laufenden Geschäft zufrieden. „Der Markt für Neufahrzeuge ist verhalten“, weiß Alena Pohl. Nachdem die Firma Stahlbau Regenhütte als Subunternehmer für die Firma Liebherr, einem der größten Baggerproduzenten der Welt, tätig ist, fertige man aber nicht nur Teile für Neufahrzeuge. „Ausrüstungsgegenstände, wie neue Tieflöffel oder Abstützfüße, werden nach wie vor gebraucht“, so die Unternehmerin.
Momentan habe Stahlbau Regenhütte rund 260 Mitarbeiter, von denen rund 40 Prozent aus dem nahegelegenen Nachbarland Tschechien kommen. „Die Mitarbeitergewinnung ist unser größtes Problem“, berichtet Alena Pohl. „Bei uns wird man bei der Arbeit schmutzig“, erklärt Isabell Pohl, doch „schmutzig werden“ wollen immer weniger. So sei es besonders schwer, Auszubildende zu finden. „Wir haben derzeit nur sieben Azubis. Gerne hätten wir mehr“, sagt Isabell Pohl. Obwohl man mit einer 35-Stundenwoche und einer tariflichen Lohnstruktur sehr gute Voraussetzungen hat, müsse man oft lange suchen, um Stellen zu besetzen. Hier bot Simona Fink an, bei der Mitarbeiterakquise in Tschechien zu helfen. Einen Lichtblick konnten Isabell und Alena Pohl im Bereich der Mitarbeiter aber vermelden: „Der Frauenanteil steigt, auch und insbesondere in der Produktion.“ Dabei waren sich beide einig, dass Frauen auch im Stahlbau alle Aufgaben übernehmen könnten. Die Mitarbeiterinnen würden dabei von den männlichen Kollegen längst akzeptiert. Überhaupt sei die langjährige Mitarbeiterbindung und die hohe Motivation der Belegschaft in der heutigen Zeit ein großes Plus.
„Auf unsere Beschäftigten können wir uns verlassen“, sind sich die Firmeninhaberinnen einig. Dies habe man auch in der Coronakrise gesehen, als Betriebsangehörige aus Tschechien Wohnungen in der Umgebung bezogen, „damit sie in die Arbeit kommen konnten.“ Dieser Einsatz sei damals „unbezahlbar wertvoll gewesen.“
„Es ist schön zu sehen, dass es Unternehmen gibt, die sich entwickeln und fit für die Zukunft sind“, stellte Landrat Raith abschließend fest. Er wünschte den beiden Inhaberinnen weiterhin viel Erfolg.