ÖPNV im Landkreis: gute Aussichten, aber viel Arbeit

Im Büro der Landrätin wurden die Zwischenergebnisse besprochen, im Bild (v.li.): ÖPNV-Sachgebietsleiterin Theresa Seifert, Abteilungsleiterin Dr. Stefanie Duarte Fernandes, Jana Graßl (Landratsamt Regen), Landrätinnen-Büroleiter Günther Weinberger, Christina Wibmer (Landratsamt Regen), Tobias Schmalzl (BEG), Michael Schütze (VCDB), Heike Ikert und Landrätin Rita Röhrl. Foto: Langer/Landkreis Regen

Positive Gutachterzwischenbilanz – VCDB stellt umfangreiches Maßnahmenbündel vor

Im Büro der Landrätin wurden die Zwischenergebnisse besprochen, im Bild (v.li.): ÖPNV-Sachgebietsleiterin Theresa Seifert, Abteilungsleiterin Dr. Stefanie Duarte Fernandes, Jana Graßl (Landratsamt Regen), Landrätinnen-Büroleiter Günther Weinberger, Christina Wibmer (Landratsamt Regen), Tobias Schmalzl (BEG), Michael Schütze (VCDB), Heike Ikert und Landrätin Rita Röhrl. Foto: Langer/Landkreis Regen

Im Büro der Landrätin wurden die Zwischenergebnisse besprochen, im Bild (v.li.): ÖPNV-Sachgebietsleiterin Theresa Seifert, Abteilungsleiterin Dr. Stefanie Duarte Fernandes, Jana Graßl (Landratsamt Regen), Landrätinnen-Büroleiter Günther Weinberger, Christina Wibmer (Landratsamt Regen), Tobias Schmalzl (BEG), Michael Schütze (VCDB), Heike Ikert und Landrätin Rita Röhrl. Foto: Langer/Landkreis Regen

Regen. „Viel Arbeit und erfolgversprechend“, so kommentiert Landrätin Rita Röhrl den umfangreichen Maßnahmenkatalog, den die Mitarbeiter des Planungsbüros VCDB zur Verbesserung des Bus- und Bahnangebotes im Landkreis vorgestellt haben. Besonders im Hinblick auf die Waldbahnlinie vier, die Strecke Gotteszell-Viechtach, stimmten die Vorschläge optimistisch.

Die Planer zeigten Maßnahmen auf, die den bereits im Probebetrieb festgestellten positiven Trend der Fahrgastnachfrage verstärken. So stünden, wenn auch noch nicht im bis 2021 laufenden Probebetrieb, so doch über einen längeren Zeitraum betrachtet, die Aussichten, die geforderten 1000 Personenkilometer pro Streckenkilometer zu erreichen, nicht schlecht.

Die Planer stellten insbesondere die Bedeutung einer klar strukturierten Netzhierarchisierung, wie es im Planerdeutsch heißt, heraus. So sieht die Netzhierarchisierung neben dem Waldbahnnetz als Verkehrsrückgrat eine Bus-Hauptstrecke Viechtach-Arnbruck-Bodenmais-Großer Arber vor, die der bestehenden Nachfrage außerhalb der Schülerverkehrszeiten gerecht wird. „Diese Basisverkehre sollen in einem leicht zu merkenden Takt, möglichst stündlich, verkehren. Die weiteren Verkehre und auch die jetzigen Rufbusse werden in das System integriert und ergänzen das Grundnetzangebot“, erklärt Landrätin Röhrl. Insgesamt solle ein Fahrplanangebot mit leicht merkbaren Taktzeiten und gesicherten Umsteigeanschlüssen erarbeitet werden.

Einhergehend mit dem verbesserten Linienangebot sei auch die Ausstattung der Haltestelleninfrastruktur zu betrachten. In einem strukturierten Prozess gelte es, für Fahrtweganzeige, Fahrplanauskunft und Aufenthaltsqualität sowie für Barrierefreiheit an den Haltestellen zu sorgen. Zustimmung fand dieser Ansatz bei den Vertretern der Bayerischen Eisbahngesellschaft, kurz BEG, dem federführenden Auftraggeber des Landkreis-ÖPNV-Gutachtens. BEG-Geschäftsführerin Bärbel Fuchs zeigt sich überzeugt, dass dadurch der ÖPNV für Jedermann, für Bürger und Urlauber, wesentlich attraktiver werde, was letztlich allgemein steigende Fahrgastzahlen bewirke.

Sehr positiv wurde von den Planern und der BEG die Beteiligung des Landkreises an der vom Verkehrsministerium angestoßenen Grundlagenstudie zur Gründung von Verkehrsverbünden bewertet. „Verkehrsverbünde erleichtern erfahrungsgemäß die Einführung von preiswerten Ticketangeboten und vereinfachen den Fahrscheinkauf, zum Beispiel durch Onlinebuchung oder Handy-Tickets im gesamten Verbundraum“, sagt die Abteilungsleiterin Dr. Stefanie Duarte Fernandes. Eine Mobilitätszentrale könnte demnach künftig für eine klar verständliche Fahrplanauskunft mit interaktivem Tarifnetzplan sorgen sowie eine zentrale Auskunfts- und Buchungsstelle sein. Auch eine strukturierte Öffentlichkeitsarbeit und der Werbeauftritt könnte hier koordiniert werden.

Weitere Fahrgastpotenziale, die man gezielt abschöpfen sollte, haben die Planer im Urlauber- und Freizeitverkehr festgestellt. Sowohl die Förderung der Bahnanreise in den Landkreis, als auch die offensive Bewerbung des GUTi und des Bayerwaldtickets und nicht zuletzt die Bus- und Bahnnutzung für Freizeitaktivitäten der Landkreisbürger würden sich positiv auf die Fahrgastzahlen auswirken.

„Mit den dargestellten Maßnahmen bekommen wir eine zukunftsorientierte Weiterentwicklung des Öffentlichen Personennahverkehrs im Landkreis“, ist sich Landrätin Röhrl sicher. Die konstante Fahrgastzunahme sei hier eine gute Chance für die Bestandssicherung der Waldbahnlinie vier. Ihr sei aber sehr wohl bewusst, dass die Optimierung des Bus- und Bahnangebots in den nächsten Jahren ein Kraftakt sein werde, der viel Arbeit für das ÖPNV-Team bedeute. „Das kann es nicht zum Nulltarif geben“, so die Landrätin weiter. Deshalb werden die Verkehrsplaner und die BEG bei der nächsten Kreistagssitzung im Dezember anwesend sein und den Abschlussbericht des „Übergeordneten Mobilitätsgutachtens für den Landkreis“ vorstellen. Darauf aufbauend sollen die nächsten Umsetzungsschritte diskutiert und der ÖPNV-Maßnahmenfahrplan für die nächsten Jahre abgestimmt werden.

Meldung vom: 15.11.2019