Ein besonderes Beet wurde mit vielen Blumen am Gymnasium Zwiesel angelegt
Zwiesel. „Hier wird etwas fürs Auge und die heimische Tierwelt geboten“, sagt Kreisfachberater Martin Straub mit Blick auf ein besonderes Beet, das er mit dem Team der Kreisgärtner beim Gymnasium Zwiesel angelegt hat. Die Experten haben dort ein Schotterbeet errichtet, das bereits jetzt mit seiner Blütenvielfalt ins Auge sticht.
„Oft hört man davon, einzelne Kommunen haben sogar schon versucht, sie zu verbieten und trotzdem sind sie irgendwie in Mode: Schottergärten. Dabei handelt es sich fast immer um einen Versuch, den Garten möglichst ohne Pflege schick aussehen zu lassen“, sagt Straub und weist auf eine Verwechslungsgefahr hin, denn ein „Schotterbeet hat mit einem Schottergarten wenig gemein.“ Beim Schottergarten wird dabei nicht nur mit verschiedensten Gestein gearbeitet, auch Planen oder Bändchengewebe kommen hier oft mit ins Beet. Während die Kunststoffflächen dann mit Steinen befüllt werden, vielleicht zwischendrin ein paar immergrüne Pflanzen wie Koniferen gesetzt werden, kommt die Natur hier zu kurz. Und: „Der gewünschte Effekt bleibt auch aus. Zwischen den Steinen sammelt sich Laub und anderes organisches Material, dass dann verrottet und eine Humusschicht bildet. Darauf keimen Unkräuter, die dann oft die Sperrschicht durchdringen und die Schotterwüste zu überwachsen beginnen. Dann muss zwischen den Steinen aufwändig gejätet werden und der Plan, keine Zeit in den Garten investieren zu müssen, ist fehlgeschlagen und man hat einen wirklich hässlichen Garten oder man muss viel Zeit investieren um den Garten schön zu machen“, stellt Straub fest.
Anders sei es bei einem Schotterbeet. Hier wird ebenfalls Schotter, „aber feinerer als bei der Schotterwüste verwendet“, etwas in den Boden eingearbeitetet und abschließend als dicke Mulchschicht aufgebracht. „Im Gegensatz zur vegetationslosen Alternative werden hier aber Trockenheits- und Hitzeliebende Stauden, Blumenzwiebeln und Sträucher gepflanzt – und die ganze Vegetationsperiode, von zirka April bis in den November, blühen die Pflanzen im Schotterbeet“, erklärt der Experte und ergänzt: „Durch die Steine sieht es mediterran und sauber aus und im Winter können alle Reste der Pflanzen abgeräumt werden – das Beet ist ordentlich.“
Durch die Steinschicht auf dem Boden und den allgemein mageren und steinigen Untergrund mache das Beet wenig Arbeit, da sich Unkraut hier schwer tut – nur ohne all die Nachteile der Schotterwüsten. So sei, wie eingangs bereits festgestellt, beim Schotterbeet etwas für das Auge und die heimische Tierwelt geboten. Wenn man dann bei den Pflanzen darauf achtet, möglichst heimische Arten zu verwenden, „dann ist ein Schotterbeet ein echter Gewinn für die Umwelt“, so Straub abschließend.