Sechsmal Bronze, einmal Silber

Landrat Dr. Ronny Raith übergibt Auszeichnung an Ehrenamtliche im Naturschutzdienst

Zahlreiche Ehrengäste bei der ersten Auszeichnung im Landratsamt: Johann Wühr (Stellvertretender Bürgermeister Viechtach), Martin Graf (Untere Naturschutzbehörde), Dorothea Haas, Franz Obermeier, Alfred Baierl, Johann Ascher, Josef Treml, Johann Köppl, Landrat Dr. Ronny Raith, Andreas Kroner (Bürgermeister Regen), Micheal Herzog (Bürgermeister Bayerische Eisenstein) waren bei der ersten Auszeichnung dabei. Foto: Jessica Döhler / Landratsamt Regen

Im Rahmen einer feierlichen Ehrung würdigte Landrat Dr. Ronny Raith das außergewöhnliche Engagement von sieben Bürgerinnen und Bürgern, die sich seit vielen Jahren mit großem Einsatz für den Naturschutz im Landkreis Regen engagieren. Stellvertretend für Umweltminister Thorsten Glauber überreichte er ihnen die offizielle Urkunde sowie die neue Ehrennadel des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz.

„Unsere Gesellschaft lebt vom Ehrenamt“, betonte Dr. Raith. „Die Frauen und Männer, die sich im Naturschutz engagieren, leisten einen unschätzbaren Beitrag für unsere Heimat. Sie arbeiten mit Herzblut für den Erhalt unserer Natur und verdienen dafür höchsten Respekt und Anerkennung.“ Besonders interessierte sich der Landrat für die persönlichen Beweggründe der Ausgezeichneten. In kurzen Gesprächen ließ er sich von ihren individuellen Wegen ins Ehrenamt berichten – und zeigte sich beeindruckt von der Vielfalt und Tiefe ihres Engagements.

Josef Treml, der mit der silbernen Ehrennadel für über 20 Jahre Einsatz ausgezeichnet wurde, berichtete, dass seine Tätigkeit im Naturschutz bei der Arberland Bergbahn begann. Der damalige Arbeitgeber hatte ihn zum Naturschutzwächter-Lehrgang motiviert.

Johann Ascher schilderte seinen Weg vom Jäger und Falkner hin zum Naturschutzwächter und Biberberater. „Die Biberberatung ist nach wie vor stark gefragt“, so Ascher. „Die Tiere haben ihren Platz in unserem Ökosystem und ihre Daseinsberechtigung, aber ihre wachsende Population erfordert viel Aufklärungsarbeit und fachliche Vermittlung.“

Auch Alfred Baierl wurde für sein ehrenamtliches Wirken mit der bronzenen Ehrennadel ausgezeichnet. Nach seinem frühen Renteneintritt begann er als Waldführer im Nationalpark, später absolvierte er Ausbildungen zum Naturschutzwächter und Fledermausberater. Heute engagiert er sich noch beratend im Fledermausmonitoring: „Seit 2007 bin ich dabei – heute in reduzierter Form, aber mit derselben Leidenschaft.“

Ebenfalls mit Bronze geehrt wurde Johann Köppl, der seit über 40 Jahren als Jäger tätig ist und sich heute zusätzlich als Biberberater einbringt. Auf die Frage nach den Anforderungen der verschiedenen Ausbildungen erklärte er: „Die Ausbildung zum Naturschutzwächter dauert etwa zwei Wochen, die zum Biberberater damals nur zwei Tage – aber entscheidend ist die Erfahrung, die man über die Jahre sammelt.“

Als einzige Frau unter den Geehrten berichtete Dorothea Haas von ihrem beruflichen Hintergrund im Umweltschutz. Schon während der Familienzeit engagierte sie sich in verschiedenen Bereichen ehrenamtlich, unter anderem in der Jugendarbeit. Heute ist sie als Naturschutzwächterin aktiv und bringt ihr Fachwissen dort ein, wo es gebraucht wird.

Franz Obermaier, ebenfalls Bronze-Träger, fand über seinen Beruf im Landratsamt zum Ehrenamt. „Ich wollte mein Fachwissen nutzen, um die Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern zu verbessern“, erklärte er. „Seitdem versuche ich, auch andere für diese wichtige Aufgabe zu begeistern.“

Lob gab es auch von Martin Graf von der unteren Naturschutzbehörde. Er lobte das Engagement der Ausgezeichneten: „Ihr Einsatz ist eine große Entlastung für die Arbeit unserer Behörden. Die Vermittlung zwischen Mensch und Natur ist anspruchsvoll, aber von unschätzbarem Wert – vielen Dank für Ihren unermüdlichen Einsatz.“ Zum Abschluss bedankte sich Landrat Raith bei den Ausgezeichneten für ihren Einsatz und wünschte ihnen auch künftig viel Erfolg und viel Freude an der Aufgabe.

Hintergrund zur neuen Dienstauszeichnung

Mit der neuen Auszeichnung ehrt das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz ehrenamtlich tätige Mitglieder des Bayerischen Naturschutzdienstes, zu dem rund 1900 Aktive zählen – darunter Naturschutzwächter, Biberberater, Fledermausfachleute, Wespen- und Hornissenberater, sowie engagierte Personen im Wiesenbrüterschutz, Vogelmonitoring und im Netzwerk Große Beutegreifer. Die neue Ehrennadel wird jährlich verliehen: Bronze für zehn bis 19 Jahre aktiven Dienst, Silber für 20 bis 24 Jahre sowie Gold ab 25 Jahre. In diesem Jahr erhielten sechs Personen die Auszeichnung in Bronze, eine Person wurde mit Silber geehrt.

Meldung vom: 30.04.2025