Landkreis ist ein Stück sicherer geworden

Polizeivizepräsident Gigler übergibt Sicherheitsbericht an Landrätin Rita Röhrl 

REGEN. Niederbayerns Polizeivizepräsident Manfred Gigler hat am Dienstag, 07.06.2022, gemeinsam mit dem Leiter des Sachgebiets für Kriminalitätsbekämpfung LKD Paul Mader, dem stellvertretenden Leiter der PI Regen PHK Armin Süß, dem Leiter der PI Zwiesel EPHK Till Hauptmann, dem Leiter der PI Viechtach EPHK Rainer Leutsch sowie dem Leiter der KPS Deggendorf EKHK Arno Bogner Niederbayerns aktuellen Sicherheitsbericht 2021 an Landrätin Rita Röhrl überreicht. Im Großteil der Kriminalitätsbereiche waren für den Landkreis Regen Rückgänge zu verzeichnen.

1. Reihe v.l.: Landrätin Rita Röhrl, Polizeivizepräsident Manfred Gigler, Regierungsrätin Silvia Moser 2. Reihe v.l.: Leitender Kriminaldirektor Paul Mader, Erster Polizeihauptkommissar Till Hauptmann 3. Reihe v.l.: Erster Polizeihauptkommissar Rainer Leutsch, Erster Kriminalhauptkommissar Arno Bogner, Polizeihauptkommissar Armin Süß (Foto: Reinhard Wölfl/Landratsamt Regen)

Gesamtkriminalität, Häufigkeitszahl und Aufklärungsquote

Der Landkreis Regen verzeichnet im Jahr 2021 in der Gesamtkriminalität einen Rückgang um 320 statistisch erfasste Fälle, was prozentual 14,3% entspricht. Waren es im Jahr 2020 noch 2.234 Fälle, wurden im vergangenen Jahr 1.914 Straftaten registriert. LKD Mader erläuterte, dass sich in diesem Rückgang insbesondere die Auswirkungen der Corona-Pandemie bemerkbar machen. Durch die pandemiebedingten Beschränkungen sind viele Tatgelegenheiten entfallen. Deren Aufhebung ab Frühjahr 2022 könne aber gleichermaßen zu einer Zunahme von Delikten im laufenden Jahr führen. Auch anhand der sogenannten Häufigkeitszahl, zeigt sich der Rückgang der Gesamtkriminalität. Sie gibt die Anzahl der erfassten Straftaten in einem Jahr, gerechnet auf 100.000 Einwohner, wieder. Die Häufigkeitszahl ist damit ein wichtiger Index für die Kriminalitätsbelastung der Bevölkerung. Im Landkreis Regen ist sie im Vergleich zu 2020 (2.886) um 14,2% auf 2.476 gesunken. Von den insgesamt erfassten Straftaten konnten 78,6% aufgeklärt werden. Im Vorjahresvergleich ist die Aufklärungsquote im Landkreis Regen um 1,7% gestiegen und gehört damit zu den höchsten Aufklärungsquoten in den Landkreisen und kreisfreien Städten in Niederbayern. Ein sehr erfreulicher Wert, der über der Aufklärungsquote im gesamten Regierungsbezirk Niederbayern (72,9%) und auch deutlich über der des Freistaats Bayern (66,9%) liegt, so Polizeivizepräsident Gigler.

Gewalt-, Diebstahls-, Wohnungseinbruchs- und Straßenkriminalität

Die Gewaltkriminalität, worunter u.a. Straftaten gegen das Leben, sowie Körperverletzungsdelikte fallen, ist im Berichtsjahr im Landkreis Regen um 32,4% gesunken. 2020 wurden 74 Fälle statistisch erfasst, 24 Delikte mehr, als in 2021. Auf nahezu gleichem Niveau blieb die Diebstahlskriminalität. Im Bereich der Wohnungseinbruchsdiebstähle hingegen gab es einen deutlichen Rückgang von 16 auf 9 Fälle. Die Fallzahlen im Bereich der Straßenkriminalität, worunter solche Delikte fallen, welche (ausschließlich oder überwiegend) auf öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen begangen werden, ist ein Anstieg (14 Fälle) auf insgesamt 225 Straftaten zu verzeichnen. Die Fallzahlen im Bereich der Gewalt- und Diebstahlskriminalität befinden sich im Berichtsjahr auf einem 10-Jahres-Tief. Im Bereich der Straßenkriminalität lag das 10-Jahres-Tief im Jahr 2020 bei 211 statistisch erfassten Fällen.

Rauschgiftkriminalität

Die Rauschgiftkriminalität im Landkreis Regen hat sich im Berichtsjahr um 9,3% auf insgesamt 176 statistisch erfasste Delikte erhöht (2020: 161 Delikte). Die Rauschgiftkriminalität umfasst überwiegend Delikte, die durch polizeiliche Ermittlungsarbeit aufgedeckt werden. Damit bringt dieser Deliktsbereich einen Zusammenhang zwischen dem statistischen Fallaufkommen und erfolgreicher polizeilicher Intervention zum Ausdruck.

Verkehrsunfallstatistik

Im Jahr 2021 ereigneten sich im Landkreis Regen insgesamt 2.350 Verkehrsunfälle, 4,0% mehr als im Vorjahr (2.260 Verkehrsunfälle). Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden ist gegenüber 2020 um 8 Verkehrsunfälle auf 251 Verkehrsunfälle angestiegen (2020: 243). Dabei wurden insgesamt 336 Personen verletzt (2020: 311 Personen). Sowohl im Berichtsjahr, als auch im Vorjahr wurden 3 Personen bei Verkehrsunfällen getötet. Fahren unter Alkoholeinfluss und überhöhte Geschwindigkeit zählen nach wie vor zu den Hauptunfallursachen. Erfreulicherweise zeichnete sich im Berichtsjahr bei den sog. „Alkoholunfällen“ ein deutlicher Rückgang um 17,7% auf insgesamt 28 Verkehrsunfälle ab. Die Zahl der Verkehrsunfälle, denen als Unfallursache überhöhte Geschwindigkeit zugrunde gelegt wird, stieg von 134 Verkehrsunfällen auf 138 Verkehrsunfälle an (3,0%). Polizeivizepräsident Manfred Gigler führte hierzu aus, dass das Polizeipräsidium Niederbayern in Anlehnung an das bayerische Verkehrssicherheitsprogramm 2030 „Bayern mobil – Sicher ans Ziel“ auch in 2022 verstärkte Kontrollen durchführt, insbesondere zur Bekämpfung der Hauptunfallursachen. Ziel ist die Steigerung der Verkehrssicherheit und die Reduzierung der Unfallzahlen. Er bedankte sich auch bei den Polizeibeamten der Region für die kontinuierliche Kontrolltätigkeit.

Subjektive Sicherheit

Neben der Gewährleistung der objektiven Sicherheitslage, nimmt insbesondere die Stärkung des Sicherheitsgefühls der Bevölkerung eine zentrale Aufgabe der niederbayerischen Polizei ein. Das erreichte Sicherheitsniveau soll nachhaltig gestärkt werden, um damit einen wesentlichen Teil dazu beizutragen, dass die hohe Lebensqualität im Landkreis Regen weiterhin von der Bevölkerung wahrgenommen werden kann. „Eine gute objektive Sicherheitslage und ein gestärktes Sicherheitsgefühl sind für unsere Region ein wesentlicher Standortfaktor“, so die Überzeugung der Landrätin sowie der anwesenden Führungskräfte der Polizei.

„Der statistische Kriminalitätsrückgang ist ein erfreuliches Signal für einen sicheren Landkreis Regen. Dieser Erfolg ist auf die gute Arbeit unserer Polizeidienststellen zurückzuführen. Wir sind dankbar über die gute, vertrauensvolle und konstruktive Kooperation und wünschen uns, dass wir diese auch in Zukunft erfolgreich fortsetzen können“, so Regens Landrätin Rita Röhrl.

Abschließend sprachen Manfred Gigler sowie die anwesenden Dienststellenleiter Landrätin Rita Röhrl ihren Dank für die hervorragende und sehr kollegiale Zusammenarbeit mit dem Landkreis Regen aus.

Anmerkung: Aus Gründen einer aussagekräftigeren Darstellung wurden die Fallzahlen der jeweiligen Deliktsarten jeweils ohne ausländerrechtliche Verstöße (illegaler Grenzübertritt/Aufenthalt und Urkundendelikte) aufgeführt.

Meldung vom: 09.06.2022