Stark sein ohne Muckis: Projekt „Werde löwenstark“ für die dritten Klassen der Grundschule Regen
Die Klasse 3c mit dem Gefühlskompass (v.l.): Trainerin Karin Feilmeier, Rektorin Gabriele Weikl, Jugendsozialarbeiterin Hilde Kreuzer und 1. Vorsitzende des Kinderschutzbundes Ursula Holzfurtner mit den Kindern der Klasse. Foto: Astrid Ritzinger, Grundschule Regen
Regen. Im Schulalltag sind neben mathematischer und sprachlicher Bildung auch emotional-soziale Kompetenzen, Werte, Haltung, Respekt und Toleranz von großer Bedeutung. In Kooperation zwischen Grundschule und Kinderschutzbund Regen-Viechtach e.V. als Träger der Maßnahme sowie der Jugendsozialarbeit an Schulen konnte das Projekt „Werde löwenstark“ nach dem Konzept „Stark auch ohne Muckis“ an die Grundschule Regen geholt werden. Mit Resilienztrainerin Karin Feilmeier, selbständige Partnerin bei „Stark auch ohne Muckis“, entwickelten die Grundschulkinder der dritten Klassen Handlungsstrategien im Umgang miteinander in Konfliktsituationen, bei Streit und Mobbing und übten diese ein.
„Was ist das Ziel der Mücke?“, fragte Trainerin Karin Feilmeier die Kinder. „Die Mücke will mich ärgern, mich klein machen und mir die Energie rauben. Sie wartet nur darauf, dass ich einen Fehler mache“, antwortete eine Schülerin. Anhand von Rollenspielen und den Tierfiguren „entspannter Löwe“, „nervige Mücke“ und „beleidigtes Schaf“ haben die Kinder gelernt, wie sie sich einerseits selber in Konfliktsituationen verhalten und andererseits selbstsicher und gestärkt handeln können. „Worte in Form von Sticheleien und Beleidigungen können wie Steine sein“, erklärte die Trainerin weiter. „Du sollst dich aber den anderen gegenüber wie ein schönes Geschenk verhalten.“ Im Spiel „Tunnel des Glücks“ erfuhren die Drittklässler, wie gut ihnen schöne Worte und Komplimente tun. Und sollten doch einmal Beleidigungen oder schlechte Worte daherkommen, könne ein imaginäres Schutzschild den Kindern dabei helfen, die Worte abprallen zu lassen und ruhig und entspannt wie ein Löwe zu bleiben.
Bei Rektorin Gabriele Weikl und der 1. Vorsitzenden des Kinderschutzbundes Regen-Viechtach e.V., Ursula Holzfurtner, stieß Hilde Kreuzer, Jugendsozialarbeiterin an der Grundschule Regen, auf offene Ohren bei der Vorstellung des Projekts. „Laut Ergebnis einer Studie der Bertelsmann Stiftung hat jedes dritte Kind im Grundschulalter bereits Erfahrungen mit Mobbing, Streit und Konfliktsituationen. Alles, was dazu beiträgt, Kinder zu stärken und ihnen neue Wege im Umgang damit aufzuzeigen – von Empathie bis zur Förderung von Respekt und Toleranz – ist gut investiert“, so Kreuzer in Übereinstimmung mit Weikl und Holzfurtner.
Das Projekt wurde über die „Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Regen“ und eine Finanzierung aus dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“ ermöglicht.