So werden Obstbäume geschnitten

Unser Bild zeigt Martin Straub beim Schnitt, im Hintergrund die Kursteilnehmer. Foto: Willi Kernbichl

Kreisfachberater Martin Straub gab sein Wissen über den Obstbaumschnitt weiter

Unser Bild zeigt Martin Straub beim Schnitt, im Hintergrund die Kursteilnehmer. Foto: Willi Kernbichl

Unser Bild zeigt Martin Straub beim Schnitt, im Hintergrund die Kursteilnehmer. Foto: Willi Kernbichl

Patersdorf. Das Wetter war nicht besonders einladend zum Obstbäume schneiden, trotzdem fanden sich um die 50 Interessierten zum zweiten Winterschnittkurs mit Kreisfachberater Martin Straub im Kreislehrgarten ein. Die Veranstaltung begann nach der Begrüßung mit einem Exkurs zur Essbarkeit der Knospen von Obstgehölzen – natürlich mit Kostprobe! Gartenpfleger Karl-Heinz Meier machte auf dieses sehr unbekannte Thema aufmerksam.

Straub stellte danach sein in 15 Jahren praktischer Schnittarbeit an Obstbäumen erprobtes Werkzeug vor. Danach ging es an den Schnitt selbst. Gezeigt wurden zuerst der Schnitt an Johannisbeeren, Pfirsich und jungen Apfelbäumen. Pfirsichbäume werden beispielsweise grundsätzlich anders geschnitten als typischerweise heimische Obstbäume, da Sie ihre Früchte am einjährigen Holz ausbilden – bei anderen Obstbäumen ist dies meist an zweijährigem Holz der Fall. Pfirsiche müssen also stark wachsen, um auch gut zu tragen und dürfen daher auch stark geschnitten werden. „Starker Schnitt bedeutet nämlich auch starkes Wachstum“, erklärte Straub. Anschließend wurde auch auf nicht wachsende Problemfälle eingegangen und auch der Schnitt zweier unterschiedlicher Altbäume thematisiert. Dabei gehe es vor allem um das Auslichten der Bäume um eine bessere Durchlüftung, schnelleres Abtrocknen nach Regen und damit weniger Pilzbefall zu erreichen. Je nach Baum soll stark oder wenig stark geschnitten werden. „Dies wird in der Baumansprache vor dem Schnitt festgestellt“, so der Experte weiter.

Wegen vieler Fragen wurde auch noch ein Birnbaum mit vielen sogenannten Wasserschossen geschnitten. „Hier dürfen zum Beispiel auf keinen Fall alle entfernt werden, ansonsten erscheinen im nächsten Jahr mindestens genauso viele wieder“, erklärte Straub und ergänzte: „Die alte Regel alle Wasserschosser wegschneiden stimmt so auf keinen Fall.“

Ein Großteil der Teilnehmer fuhr nach einem Regenschauer nach Muschenried, um den Pflanzschnitt an neugepflanzten Hochstämmen zu erlernen. An einer bunten Mischung an Obstarten, sogar an Maronen, wurde „dieser doch sehr merkwürdige Schnitt und seine Hintergründe erklärt und gezeigt. Hier schneidet man, im Gegensatz zum normalen Schnitt mindestens die Hälfte des Neutriebs des letzten Jahres weg. Das regt das Neuwachstum stark an“, berichtete der Kreisfachberater. Nach einem Nachmittag voller Gespräche, Fragen und Demonstrationen zum Schnitt an Obstbäumen endete die Veranstaltung des Kreisverbands für Gartenkultur und Landespflege.

 

Meldung vom: 18.03.2024