Im Fokus: Sprache von Kindergartenkindern

Kitafachkräfte beobachten und begleiten von Anfang an – Fortbildung am Kreisjugendamt

Referentin Alexandra Stadler gab Tipps und Tricks rund um das Thema Sprachstandserhebung in der Kita weiter. Foto: Michaela Müller / Landratsamt Regen

Regen. Kitaleiterinnen und Fachkräfte aus den Kindertageseinrichtungen im Landkreis haben sich am Kreisjugendamt getroffen, um sich zum Thema Sprachentwicklung bei Kitakindern fortzubilden. „Sprache ist der Schlüssel zur Welt, heißt es in einem weit verbreiteten Zitat von Wilhelm von Humboldt. Gute Kompetenzen in der Sprache bringen den Kindern ein soziales Miteinander, einen gelingenden Übergang in die Schule und eröffnen ihnen den Zugang zur Bildung“, ist Michaela Müller, Fachberaterin am Kreisjugendamt und Mitorganisatorin der Fortbildung, überzeugt. Gut sprechen zu können sei für die Kinder wichtig, um in der Schule zurecht zu kommen.

Seit 2025 erheben die Grundschulen in Bayern den Sprachstand von Kindern, die eineinhalb Jahre vor der Einschulung stehen, mit einem Test, um bei Bedarf weitere sprachförderliche Unterstützungsmöglichkeiten anbieten zu können. Auch die Fachkräfte in den Kindertageseinrichtungen beobachten die Sprachentwicklung der Kinder regelmäßig über einen längeren Zeitraum und dokumentieren diese. Altersgerechte Beobachtungsbögen stehen ihnen dabei bereits ab dem Krippenalter von Anfang an zur Verfügung. Die Verwendung der wissenschaftlich basierten Beobachtungsbögen Seldak und Sismik ist ab einem Alter von vier Jahren verbindlich vorgegeben. Stellt der Kindergarten fest, dass ein Kind keinen Sprachförderbedarf hat, können die Eltern das Kind vom Sprachtest in der Grundschule befreien lassen.

Zu diesem aktuellen Thema kamen Kitaleiterinnen und Fachkräfte ans Kreisjugendamt, um ihr Wissen über den effektiven Einsatz der Beobachtungsbögen Seldak und Sismik aufzufrischen. „Die Ergebnisse der Beobachtungsbögen helfen dabei, die Kinder individuell zu unterstützen und das Angebot in der Kita auf den Bedarf der Kinder abzustimmen“, erklärt Nicole Ernst, ebenfalls Fachberaterin am Kreisjugendamt. „Das Verfahren bietet ebenso eine gute Grundlage für Elterngespräche und hilft, gemeinsame Lösungen für die Entwicklung des Kindes zu finden.“ Die Kinder könnten mit für sie ausgesuchten Spielen, Reimen, Liedern oder Bilderbüchern neue Worte und Sprachkenntnisse erlernen.

Durchgeführt wurde die Fortbildung von der erfahrenen Referentin Alexandra Stadler, Fachberaterin des Landkreises Freyung-Grafenau. „Zur Qualitätsentwicklung arbeiten die Landkreise eng zusammen und profitieren vom Austausch der jeweiligen Fachkenntnisse“, so Müller und Ernst zum Vorgehen.  Bei der Fortbildung beantwortete die Referentin Fragen rund um die Nutzung der Beobachtungsbögen und sprach wertvolle Tipps und Tricks für den Einsatz in der Praxis an, etwa wie der Sprachbereich spielerisch in den Alltag im Kindergarten integriert werden kann.

Meldung vom: 11.03.2025