Standort für die Berufsschule Regen gesucht

Landrätin Rita Röhrl (Bildmitte) informierte in nichtöffentlicher Sitzung über mögliche Alternativen bei der Wahl des Berufsschulstandortes. Foto: Langer/Landkreis Regen

Kreistag stimmt einstimmig für Realschulsanierung in Zwiesel – Neue Leiterin der Kreisentwicklung

Teisnach. Wichtige Weichen für die Zukunft stellten die Kreisräte auf der Kreistagssitzung im November. So gab es ein grundsätzliches Ja für einen Neubau der Berufsschule Regen und auch die Sanierung der Realschule in Zwiesel wurde einstimmig auf den Weg gebracht. Vor der öffentlichen Sitzung informierte Landrätin Rita Röhrl die Kreisräte in einer nichtöffentlichen Sitzung über mögliche Standortalternativen für den Bau der Berufsschule mit FOS und BOS. Die bisherigen Planungen hatten einen Neubau auf dem landkreiseigenen Gelände bei der Arberland-Akademie in Weißenstein vorgesehen. Hierzu gab es aber Proteste von Seiten der Stadt Regen.

Mit Judith Weinberger-Singh stellte sich die neue Leiterin der Kreisentwicklung vor. Foto: Langer/Landkreis Regen

Mit Judith Weinberger-Singh stellte sich die neue Leiterin der Kreisentwicklung vor. Foto: Langer/Landkreis Regen

Die öffentliche Sitzung begann mit der Vorstellung der neuen Leiterin der Kreisentwicklung im Landkreis Regen. Judith Weinberger-Singh stellte sich den Kreisräten und der Öffentlichkeit vor. Sie ist in Bettmannsäge im Landkreis Regen aufgewachsen und hat in Passau ihr Bachelorstudium absolviert. Den Master in Management machte sie in Glasgow, von dort aus verschlug es sie ins Ausland nach Dubai und Delhi. Ihren Aufgabenschwerpunkt hatte sie im Bereich der wirtschaftspolitischen Zusammenarbeit und der Fördermittelgewinnung. „Sie wird in der Arberland Regio die Aufgaben von Herbert Unnasch übernehmen“, erklärte Landrätin Röhrl. Bis zum Renteneintritt von Unnasch soll sie die Arbeit der Arberland REGio GmbH kennenlernen und aktiv mitgestalten.

Danach beschäftigten sich die Kreisräte mit dem geplanten Neubau der Berufsschule mit FOS/BOS. Bereits in der Schul- und Kulturausschusssitzung im März wurde von der Verwaltung der aktuelle Planungsstand vorgestellt. Zwischenzeitlich hat die Berufsschule Regen einen neuen Sprengel für Lagerlogistik erhalten, der Zweig SHK (Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik) entfällt. Demzufolge ist das vorläufige Raumprogramm anzupassen, da sich der Raumbedarf nochmals um rund 120 Quadratmeter auf insgesamt 7080 Quadratmeter Nutzfläche erhöht. „Dieser zusätzliche Flächenbedarf ist auf dem ohnehin beengten Bestandsareal nicht realisierbar. Eine Generalsanierung im laufenden Schulbetrieb ist bei einer Berufsschule ebenfalls nur bedingt möglich, da beispielsweise der Praxisunterricht während der Sanierung nicht stattfinden könnte“, erklärte Röhrl. Bei der Bei der Ermittlung von möglichen Standorten für einen Ersatzneubau hat die Verwaltung unter anderem auch das Grundstück der Landkreisliegenschaft Arberland-Akademie in Weißenstein untersucht. Auf dem knapp 35.000 Quadratmeter großen Gelände könnte ein Ersatzneubau untergebracht werden, es sind ausreichend Flächen für Parkplätze und Nebengebäude vorhanden.

Landrätin Rita Röhrl (Bildmitte) informierte in nichtöffentlicher Sitzung über mögliche Alternativen bei der Wahl des Berufsschulstandortes. Foto: Langer/Landkreis Regen

Landrätin Rita Röhrl (Bildmitte) informierte in nichtöffentlicher Sitzung über mögliche Alternativen bei der Wahl des Berufsschulstandortes. Foto: Langer/Landkreis Regen

„Des Weiteren sind ohnehin in der Arberland-Akademie Schüler der Berufsschule Regen untergebracht, die damit verbundenen kurzen Wege stellen einen weiteren Synergieeffekt dar“, erklärte die Landrätin und stellte so die Vorteile einer Ansiedelung auf dem eigenen Gelände dar. So sei es auch in der Ausschusssitzung vorbesprochen gewesen. Sie sei nun verwundert, dass es zu Protesten kam. Dennoch wolle auch sie sich nicht gegen einen alternativen Standort verschließen. Nachdem sich mehrere Kreisräte mit Redebeiträgen meldeten und die Prüfung von Alternativen forderten, beschloss der Kreistag einstimmig, dass man einen Raumförderantrag bei der Regierung von Niederbayern noch heuer stellt. In den kommenden Wochen sollen Alternativen geprüft werden und spätestens Anfang kommenden Jahres solle der Kreistag endgültig über den Standort entscheiden.

Einstimmig fiel auch das Votum für eine Sanierung der Realschule Zwiesel und der dortigen Turnhalle aus. Die Kosten für die Generalsanierung des Schulgebäudes belaufen sich auf  rund 20 Millionen Euro und für die Generalsanierung der Dreifachturnhalle auf 9,25 Millionen Euro. „Geld, dass gut in die Zukunft der Kinder investiert wird“, betont die Landrätin und fasst so die Meinung der Kreisräte zusammen.

Zu guter Letzt befassten sich die Kreisräte mit der Beschaffung von stationären raumlufttechnischen Anlagen mit Wärmerückgewinnung. Mit acht Gegenstimmen votierten die Räte dafür einen Förderantrag nur für die Klassenräume (49 Räume) mit Schülern unter zwölf Jahren zu stellen und  die Variante Mobile Luftreinigungsgeräte nicht weiterzuverfolgen. Diese Variante sei zeitlich im Rahmen des entsprechenden Förderprogrammes umsetzbar. Alle Schulräume mit entsprechenden Geräten auszustatten sei allein schon zeitlich und planerisch nicht im Rahmen des Förderprogrammes möglich, so die mehrheitliche Meinung. Die Gesamtkosten werden auf rund 1,23 Millionen Euro geschätzt von den der Landkreis 250.000 Euro selbst tragen muss.

Meldung vom: 23.11.2021