Stellungnahme des Landrats Michael Adam zur Pressemeldung des Innenministeriums

Als Landrat freue ich mich natürlich, dass wir nun endgültig die Zusage für einen Probebetrieb haben. Dafür hat die gesamte Region – Landkreis, Kommunen, Vereine, Initiativen, Wirtschaft und Privatpersonen – jahrelang gekämpft. Dass das Verkehrsministerium nun eine zehnprozentige finanzielle Beteiligung an den Betriebskosten verlangt, ist für uns allerdings nicht erfreulich. Der Landkreis Regen müsste so neben Kosten für die Verkehrsverdichtung entlang des Schienennetzes nun auch noch rund 200.000 Euro pro Jahr aufbringen, die wir nur dann wieder zurückerstattet bekommen, wenn der Probebetrieb erfolgreich verläuft. Für uns ist dies ein finanzieller Kraftakt, der bislang nicht im Kreishaushalt eingeplant ist. Folglich müssen die Kreisgremien nun zunächst kurzfristig entscheiden, ob der erforderliche Betrag aufgebracht werden soll. Ich werde mich als Landrat hierfür einsetzen.

Von essentieller Bedeutung wird es – im Falle einer Zustimmung durch den Kreistag – sein, dass wir als Region im Rahmen eines Probebetriebs beweisen, dass die Bahnlinie Gotteszell-Viechtach eine Reaktivierung verdient hat. Am Ende unserer Bemühungen muss die Reaktivierung der Strecke stehen.

Viele haben sich in den vergangenen Monaten und Jahren intensiv um die Wiederbelebung der Strecke bemüht. Neben uns Politikern – aller Couleur – haben sich auch viele Bürger eingebracht. Ich möchte mich bei allen bedanken, die uns unterstützt haben.

Ich möchte aber auch betonen, dass dieser Kampf längst nicht vorbei ist, sondern eigentlich nun erst beginnt. Denn vor uns liegen zwei Probejahre, in denen die Region unter Zugzwang steht. In diesen zwei Jahren muss es uns gelingen, dass möglichst viele Menschen die Bahn auch wirklich nutzen. Wir brauchen 1000 Fahrgäste pro Tag auf der Linie. Und dies kann nur gelingen, wenn sich alle Akteure nach Kräften einbringen. Dazu gehört beispielsweise auch, dass der Landkreis Regen den Schülerverkehr weitestgehend auf die Strecke bringt. Für viele Kinder und Jugendliche bedeutet dies aber auch, dass der Schulweg etwas länger wird. Hier hoffen wir auf das Verständnis und die Unterstützung der Eltern.

Heute freuen wir uns über die Zusage des Ministers, ab morgen wird weiter an dem Thema gearbeitet. Unser neues ÖPNV-Konzept kann nun auch auf die Bahnlinie ausgerichtet werden und mit der Bahn in Betrieb gehen. Derzeit wird bei uns im Haus und in der ArberLand REGio GmbH hart an dem Konzept gearbeitet. Ferner werden wir auch das GUTI-Konzept überarbeiten und verbessern müssen.

Aber nicht nur wir haben viele Aufgaben zu erfüllen. Auch die Länderbahn (Regentalbahn) wird sich in den kommenden Monaten mächtig ins Zeug legen müssen, zahlreiche Investitionen stehen an. Ich denke hier beispielsweise an die Ertüchtigung der Gleise und an die Beschaffung von Zügen.

Meldung vom: 07.02.2014