Landrätin Rita Röhrl und Landkreis-Bürgermeister thematisieren Gesundheitsversorgung, Verwaltungsdigitalisierung und Erneuerbare Energien
Bodenmais. Auf Initiative von Landrätin Rita Röhrl und Bodenmaiser Bürgermeister Joli Haller als Kreisvorsitzender des Gemeindetages trafen sich alle Bürgermeister im Landkreis mit der Landrätin und Fachstellen des Landratsamts zu einem Strategietag auf der Gutsalm Harlachberg.
Als erstes Thema stand die Gesundheitsversorgung im Arberland auf der Tagesordnung. „Es geht zuerst darum, festzustellen, wie die Lage in den Kommunen ist, etwa im Bereich Hausärzte. Dann müssen wir erörtern, ob der Wunsch besteht, dass der Landkreis mit seinen Einrichtungen und Kompetenzen im Gesundheitswesen tätig wird, oder ob es passende Strukturen in den Gemeinden gibt und der Landkreis nur beraten soll“, erläuterte die Landrätin. Grundlage der Diskussion bildeten Vorträge von Melanie Feldmann, Geschäftsstellenleiterin der Gesundheitsregion plus, und Christian Schmitz, Vorstand der Arberlandkliniken. Sie gaben einen Überblick über die aktuelle Situation hinsichtlich Fachkräftemangel und bei der ambulanten, stationären und Notfallversorgung. Auch mögliche Folgen der Reformen auf Bundesebene wurden thematisiert. Nach einem angeregten Austausch einigten sich die Anwesenden darauf, dass die Kommunen die Problemstellungen und den Bedarf gemeindespezifisch eruieren und bündeln. „Nach der Rückmeldung aus den Gemeinden, um die ich baldmöglichst bitte, werden wir uns mit dieser Thematik dann in einer Bürgermeisterrunde im Oktober weiter befassen und mit Frau Feldmann beraten“, so Joli Haller. In der nächsten Phase sollen dann weitere Akteure wie Apotheken mit eingebunden werden.
Als nächstes stellte Reinhard Wölfl von der Gruppe Verwaltungsdigitalisierung am Landratsamt Möglichkeiten vor, Bürgeranträge, aber auch Prozesse im Amt zu digitalisieren. In einem anschließenden Vortrag betonte Judith Weinberger-Singh, die Leiterin der Kreisentwicklung Arberland, die Bedeutung der Digitalisierung als Standortfaktor für die Region. „Wir müssen uns bewusstmachen, was das Arberland als Wirtschaftsstandort ausmacht und dass die Digitalisierung hier als wichtige Stellschraube fungiert“, so Weinberger-Singh. „Eine bessere digitale Infrastruktur zur Verfügung zu stellen, das würde für uns bedeuten, wir könnten von dem hohen Wertschöpfungspotenzial in diesem Bereich profitieren.“
Abschließend thematisierte der Klimaschutzmanager des Landkreises, Alexander Achatz, die Chancen erneuerbarer Energien für den Landkreis und verwies auch auf die rechtlichen Vorgaben, etwa aus dem Bayerischen Klimaschutzgesetz. „Jedem von uns wäre es recht, wenn es bei der Energieversorgung wäre wie früher. Aber ich glaube nicht, dass die energetisch guten Zeiten wiederkommen – und es ist an uns, die Versorgungsicherheit sicherzustellen“, fasste die Landrätin die Aufgabenstellung für Landkreis und Kommunen zusammen. Intensiv diskutierten die Anwesenden auch über die Möglichkeiten bei Gründung einer Energiegenossenschaft, ein Thema über das sich der Landkreis in einer kürzlichen Veranstaltung mit Gästen von der Energiegenossenschaft Neue Energien West eG aus Grafenwöhr bereits informiert hatte. Auch mit diesem Thema wollen sich die Gemeinden in weiteren Gesprächen auseinandersetzen.