„Tourismus und Gastronomie sind sehr wichtig“

Landrat Dr. Ronny Raith diskutierte in Bodenmais mit Gastronomen und Hoteliers

Unser Bild zeigt Landrat Dr. Ronny Raith (stehend) bei der Begrüßung der Teilnehmer. Foto: Heiko Langer / Landratsamt Regen

Bodenmais. „Tourismus und Gastronomie sind für unseren Landkreis essenziell“, sagt Landrat Dr. Ronny Raith. „Gastronomen und Vermieter stützen unsere Wirtschaft. Ich möchte wissen, wie ich diesen Wirtschaftszweig stärken kann. “ Zusammen mit der Kreisvorsitzenden des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) Monika Schweizer lud er die Mitglieder zu einem Treffen ins Hotel Adam in Bodenmais ein.

Im gut gefüllten Nebenraum trafen Schweizer und Dr. Raith die Teilnehmer zum Austausch. Nach einer kurzen Begrüßung ging es direkt zur Sache. „Zwei Fragen beschäftigen mich besonders“, begann der Landrat. „Was erwarten Sie vom Landkreis? Wie sollen wir uns touristisch aufstellen? Und wie können wir Sie konkret unterstützen? “

Raith erfuhr, dass im Landkreis Regen Kontrollen vermeintlich häufiger stattfinden als in anderen Tourismusregionen. „Es ist unsinnig, einen Badeweiher zu prüfen, bevor die Ergebnisse der letzten Probe vorliegen“, erklärte ein Hotelier. Der vorgeschriebene Zeitraum sei so knapp, dass er bei der zweiten Kontrolle noch keinen Befund von der ersten habe. Andere Hoteliers berichteten von ähnlichen Problemen. Raith versprach, diese mit den Verantwortlichen im Landratsamt zu besprechen. „Wir müssen die gesetzlichen Vorgaben einhalten“, betonte er. Wo es möglich sei, werde man die Zeiträume anpassen.

Die Teilnehmer wünschten sich mehr Radwege und Angebote für Radfahrer. „Das ist eine wichtige Zielgruppe“, betonte auch Schweizer. Landkreistouristikerin Elisabeth Unnasch erklärte, dass ein Radwegekonzept in Arbeit sei. „Wir haben das Problem erkannt und arbeiten an Verbesserungen“, sagte sie. Raith versprach, dieses Anliegen an die Bürgermeister weiterzugeben, da viele Entscheidungen in deren Zuständigkeitsbereich fallen.

Der langsame Ausbau der Infrastruktur, insbesondere der Mobilfunknetze, beschäftigt die Dehoga-Mitglieder ebenfalls. Auch über den Tourismusverband Ostbayern (TVO) wurde gesprochen. Einige Vermieter lobten den TVO, während andere wenig Unterstützung beklagten. Besonders der Wellnessbereich werde gut beworben, klassische Wander- und Erholungsurlaube jedoch zu wenig.

Alle Teilnehmer waren sich einig, dass die Destination „Bayerischer Wald“ stärker beworben werden sollte. Den Bayerischen Wald kennen die Menschen in ganz Deutschland, während Ostbayern ein diffuser Begriff bleibt.

Sorge bereiten die kleineren Betriebe. „Wir brauchen die Pensionen und Privatvermieter“, stellten die Gastronomen fest. Ohne sie fehlen auch Einnahmen in den Geschäften der Orte. Wenn weitere Geschäfte schließen, wird die Region für Urlaubsgäste weniger attraktiv, befürchteten viele Teilnehmer.

Ein weiteres Problem ist der Mangel an Mitarbeitern. „Ohne ausländisches Personal geht es nicht mehr“, waren sich alle einig. Man könne nicht nur auf Zuwanderung aus EU-Ländern setzen, sondern brauche Menschen aus allen Nationen. Sprachprobleme seien oft ein Hindernis. Raith wurde gebeten, e-Learning-Plattformen und Sprachkurse zu organisieren.

Zuletzt sprachen die Teilnehmer über touristische Leuchtturmprojekte. Hoteliers und Gastwirte wünschen sich mehr staatliche Unterstützung. Raith betonte, dass er nicht nur Vorschläge anhören, sondern auch Projekte unterstützen würde. Für Errichtung und Betrieb seien Privatunternehmer gefragt, er und die Wirtschaftsförderung könnten jedoch beratend helfen.

Raith versprach, Anliegen wie den vergünstigten Mehrwertsteuersatz für die Gastronomie an die Bundespolitik weiterzutragen. Die Bürgermeister werde er ermuntern, mehr über den Einsatz der Kurtaxen und Tourismusabgaben zu informieren.

Abschließend wurde vereinbart, dass man sich künftig regelmäßig zwei Mal pro Jahr zum Austausch treffen will.

Meldung vom: 27.02.2025