Generalkonsul Tordai-Lejkó, Wirtschaftskonsul Juhász und Landrat Dr. Raith besichtigten den Betrieb
Regen. Der ungarische Generalkonsul und Doyen des Konsularkorps in Bayern Gábor Tordai-Lejkó und Wirtschaftskonsul Gergely Juhász besuchten auf Einladung von Landrat Dr. Ronny Raith den Landkreis, um sich über die wirtschaftlichen Verbindungen zwischen dem Arberland und Ungarn zu informieren. Nach Rehau in Viechtach und Zwiesel Glas kamen sie zu einer dritten Betriebsbesichtigung zum Regener Familienunternehmen Holz Schiller, das enge Kundenbeziehungen nach Ungarn pflegt. Selbst ein heftiger Regenschauer hielt die ungarischen Diplomaten nicht vom Rundgang über das Unternehmensgelände ab.
Das Unternehmen sei 1771 entstanden und nun mittlerweile in der achten Generation in Familienhand, erklärte Geschäftsführerin Victoria Schiller zu Beginn. „Wir beschäftigen insgesamt etwa 640 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an vier Produktionsstandorten, allein am Hauptsitz in Regen sind es 250“, erläuterte sie. Das Unternehmen liefere just-in-time Leimholz für die Fenster-, Türen- und Fassadenindustrie in Europa und halte für die Kunden ein umfangreiches Fensterkantellager bereit. Nach Ungarn vertreibe man bereits 20 Jahre und wolle diese wirtschaftlichen Beziehungen gerne weiter ausbauen.
Schiller gab einen Überblick über die wesentlichen Entwicklungen im Betrieb und führte die Gäste anschließend in einem Rundgang über das Firmengelände, bei dem sie die einzelnen Bearbeitungsschritte des Holzes bis hin zum versandreifen Halbfertigprodukt erklärte. Auf Nachfrage der beiden Konsuln und des Landrats erläuterte die Geschäftsführrein die Herkunft des Holzes: „Wir beziehen unser Fichten-Rundholz hauptsächlich von den Bayerischen Staatsforsten und von den Waldbesitzervereinigungen in der Region.“ Man kaufe von den Baumstämmen grundsätzlich maximal nur die unteren zehn Meter, denn: „Das ist die astfreie Zone, die wir brauchen, um die vom Markt geforderte astfreie Fensterkantelqualität zu erzeugen“, so Schiller. Außerdem verkaufe man aus dem restlichen Schnittholz beispielsweise Theaterlatten, produziere Verpackungsmaterial und die Rinde der Baumstämme werde als Biomasse genutzt. „Es wird alles verwendet“, betonte Schiller.
Nicht nur bei der Nachhaltigkeit, sondern auch bei den Produkten gehe man mit der Zeit. „Wir passen uns an die sich ändernden Ansprüche an“, so Schiller. Man biete beispielsweise Energiesparkantel an oder spezielle Antiverzug- und Statikkantel aufgrund des Trends zu größeren Fensterelementen, um die dafür notwendigen Stabilitätsanforderungen erfüllen zu können. „Die Fertigung hier ist beeindruckend“, waren sich Generalkonsul Tordai-Lejkó, Wirtschaftskonsul Juhász und Landrat Dr. Raith einig. Sie dankten Geschäftsführerin Schiller und dem gesamten Team für die spannenden Einblicke in den Betrieb, der eine lange Tradition der Holzverarbeitung gelungen mit modernen Produktionsverfahren verbinde.