Landrat und Kommunale Jugendpflegerin tauschten sich mit Regener Realschülern aus

Landrat Dr. Ronny Raith und Kommunale Jugendpflegerin Kathrin Götz tauschten sich mit den Schülerinnen und Schülern der 9. Klassen der Realschule Regen aus. Foto: Iris Gehard / Landratsamt Regen
Regen. „Wir wollen mit euch ins Gespräch kommen, weil uns interessiert, was euch umtreibt“, so Landrat Dr. Ronny Raith zu Beginn des Besuchs bei den Schülern der 9. Klassen der Realschule Regen. Zusammen mit der Kommunalen Jugendpflegerin Kathrin Götz besucht der Landrat regelmäßig Schulen im Landkreis, um mit den Schülern über wichtigen Themen und Anliegen zu sprechen. „Wir wollen erfahren, was aus eurer Sicht gut läuft und was nicht, und welche Dinge ihr euch anders vorstellt“, erklärte der Landrat. Schulleiter Alexander Reimer begrüßte die Gäste sowie die Schülerinnen und Schüler zur Veranstaltung und dankte den jungen Leuten für die Teilnahme an der Umfrage, mit der der Austausch mit dem Landrat vorbereitet worden war. Im Anschluss gingen Landrat und Kommunale Jugendpflegerin auf die in der Umfrage angesprochenen Themen sowie auf die weiteren Fragen der Jugendlichen ein.
Für was ist der Landkreis zuständig?
Als erstes erläuterte Kathrin Götz ihre Tätigkeit. Kommunale Jugendpflegerin zu sein, bedeute zum einen, „dass ich all diejenigen berate, die im Landkreis Regen in der Jugendarbeit tätig sind“. Dazu gehörten etwa die Leute von den Jugendtreffs oder auch Vereine wie die Feuerwehr. Zum anderen unterstütze sie die Jugendlichen, wenn diese sich irgendwo beteiligen wollten, und vermittle die richtigen Ansprechpartner, beispielsweise bei den Gemeinden. „Ihr seid Teil des Landkreises und habt alle eine Stimme. Wenn ihr in eurer Gemeinde etwas voranbringen wollt, aber nicht wisst, wie ihr das anfangen könnt oder an wen ihr euch wenden müsst, dann habt keine Scheu, meldet euch bei mir.“ Der Landrat betonte, Götz könne in vielen Belangen weiterhelfen: „Sie ist eure Ansprechpartnerin auf Landkreisebene.“ Grundsätzlich sei ihm wichtig, die jungen Leute darüber aufzuklären, für was der Landkreis zuständig sei und für was andere Stellen verantwortlich seien, wo der Landkreis aber vielleicht beraten, unterstützen oder zumindest richtige Adressen vermitteln könne.
Zuständig sei der Landkreis etwa dafür, dass es die Krankenhäuser in Viechtach und Zwiesel gebe und sei auch Träger der Medizinischen Versorgungszentren, kurz MVZ. Auch im Bereich Infrastruktur gebe es Verantwortlichkeiten, so sei man etwa für die Kreisstraßen zuständig sowie für den Bereich des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). Hier interessierte die Schülerinnen und Schüler besonders die Situation in den Schulbussen. Diese seien oft überfüllt, so dass man stehen müsse. Für die Schülerbeförderung bei weiterführenden Schulen wie der Realschule sei der Landkreis zuständig, bestätigte der Landrat. Der Landkreis schreibe diese Linien aus und schaue, dass die Busunternehmen auch entsprechend fahren. „Wenn es da Probleme gibt, wie etwa, dass nicht genügend Busse eingesetzt werden, dann müssen wir das wissen, damit wir handeln können“, so Raith. Sicherheit habe oberste Priorität. Er bat die Schülerinnen und Schüler, sich beim Sachgebiet für Schülerbeförderung am Landratsamt zu melden, jede Nachricht „wird ernst genommen“. Auch zu ihm könnten die Jugendlichen mit ihren Anliegen kommen: „Am besten mailt ihr an die Adresse landrat@lra.landkreis-regen.de“, so Raith. Er habe den Anspruch, Mails innerhalb eines Tages zu beantworten.
Konkrete Wünsche für Freizeitangebote
Landrat Dr. Raith (re.) im Gespräch mit Schülern der Realschule. Foto: Iris Gehard / Landratsamt Regen
In der vorhergegangenen Umfrage waren von den Schülerinnen und Schülern unter anderem mehr Freizeitangebote, Veranstaltungen und Sportaktivitäten für junge Menschen im Landkreis gefordert worden. Für Freizeitangebote seien grundsätzlich nicht Landkreis oder Landratsamt, sondern Städte und Gemeinden zuständig, so Raith. Der Landkreis unterstütze aber, zum einen über die Kommunale Jugendpflegerin, zum anderen auch über die finanzielle Förderung des Kreisjugendrings. Götz informierte die Jugendlichen zunächst über bestehende Angebote, die vielleicht nicht so bekannt seien. Als Kommunale Jugendpflegerin könne sie außerdem die Leute unterstützen, die vor Ort für Ferienprogramme zuständig seien – ein solches Ferienprogramm gebe es eigentlich in jeder Gemeinde. Hierfür sei für sie wichtig zu wissen, was die Jugendlichen gerne umsetzen würden. „Dann gibt es Möglichkeiten, dass ich mit der Gemeinde ins Gespräch komme.“ Zu diesem Zweck hatte Götz im Raum Whiteboards platziert, auf denen die Jugendlichen in einer Gruppenphase ihre konkreten Wünsche für Freizeitaktivitäten notieren und zum Beispiel auch angeben konnten, in welchen Orten im Landkreis Jugendtreffs fehlen.
Landrat und Kommunale Jugendpflegerin besprachen im Anschluss mit den Schülerinnen und Schülern die vielen Beiträge und Anregungen. Nicht alle Wünsche seien umsetzbar, bedauerte der Landrat, wie etwa die Forderung nach mehr Hallenbädern im Landkreis. Derzeit werden drei von Kommunen, eines vom Landkreis betrieben. „Der Bau eines neuen Hallenbads würde zehn Millionen Euro kosten, das ist angesichts der finanziellen Lage unrealistisch, gerade, weil es keine Förderung gibt“, so Raith. Hier sei auch das Engagement und die Kreativität der Bürgerinnen und Bürger gefragt. So hätten sich in Einweging in der Gemeinde Kollnburg junge Leute in einer Bürgerinitiative zusammengetan und ein Freibad gegründet. „Es gibt viele tolle Initiativen im Landkreis. Da ist jeder und jede von euch mit euren Ideen gefragt.“
Berufsberatungsangebote im Landkreis
Außerdem wünschten sich die Jugendlichen mehr Informationen zur Berufswahl. Hier gebe es den Berufswahltag an der Berufsschule, den der Landkreis organisiere und an dem sich jedes Jahr mehr als 100 Unternehmen aus der Region beteiligten. Auch die Gemeinden führten zu Teil Berufswahltage durch. Zudem gebe es die Berufsberatung des Jobcenters. „Hier wird schon recht viel gemacht, aber kommt gerne auf uns zu, wenn darüber hinaus weiterer Bedarf besteht“, betonte Raith. Job- und Ferienjobangebote müssten von den Firmen kommen, die der Landkreis mit der Wirtschaftsförderung aber unterstütze. Außerdem bilde der Landkreis selbst aus, auch hier gebe es Möglichkeiten für die Jugendlichen. Abschließend dankte der Landrat den Schülerinnen und Schülern der Abschlussklassen für ihren Input, vieles davon nähmen Götz und er als Anregung mit. Beide riefen die Jugendlichen auf: „Es liegt auch an euch, den Landkreis mitzugestalten.“