Vielfalt der Kultur im Landkreis Regen

Gruppenbild der Preisträger mit der Landrätin, v.li.: Rita Röhrl, Dr. Roman Eder, Johannes Weinhuber, Alexander List und Christian Schmidt. Foto: Heiko Langer / Landratsamt Regen

Preisträger: Christian Schmidt, Johannes Weinhuber, Alexander List, Förderkreis Schloss Buchenau

Zwiesel. „Es ist mir immer wieder eine Freude zu sehen, wie vielfältig die Kultur im Landkreis Regen ist“, sagte Landrätin Rita Röhrl eingangs der diesjährigen Kulturpreisverleihung in der Aula des Gymnasiums Zwiesel. Die Auswahl der Preisträger falle immer schwer, da es eine Vielzahl an würdigen Kandidaten gibt. Dabei sei das Spektrum besonders breit, „was sich auch in diesem Jahre zeigt.“ So wurden ein Sänger, ein Glaskünstler, ein Nachwuchs-Mundartautor und ein Verein geehrt.

Von Bischofsmais in die Welt der Musik. Johannes Weinhuber reiste aus Leipzig zur Preisverleihung und freute sich sichtbar über die Anerkennung von Landrätin Rita Röhrl. Foto: Heiko Langer / Landratsamt Regen

Von Bischofsmais in die Welt der Musik. Johannes Weinhuber reiste aus Leipzig zur Preisverleihung und freute sich sichtbar über die Anerkennung von Landrätin Rita Röhrl. Foto: Heiko Langer / Landratsamt Regen

Der erste Kulturpreis 2023 ging an Johannes Weinhuber. Er stammt aus Bischofsmais und machte sein Abitur am Musikgymnasium der Regensburger Domspatzen, „wo er unter der Leitung der Domkapellmeister Georg Ratzinger und Roland Büchner sang.“ Er studierte Gesang in Würzburg und war Stipendiat der Yehudi-Menuhin-Stiftung „LifeMusicNow.“ Zahlreiche Auftritte bereits während des Studiums belegen sein Können. Derzeit ist er Mitglied des Rundfunkchores Leipzig. Der MDR-Rundfunkchor ist der größte und älteste Rundfunkchor der ARD. Aber auch solistisch ist Weinhuber aktiv. Die Besucher der Kulturpreisverleihung konnten sich von der Qualität seiner Stimme überzeugen. So bekam er für seine Interpretation von „Wenn ich einmal reich wär´“ stehende Ovationen. „Ich bin viel zu selten hier“, sagte Weinhuber in seiner Dankesrede, stellte aber fest, dass es guttue, wenn man zuhause sieht, was er macht.

Landrätin Rita Röhrl überreichte die Ehrengabe an Christian Schmidt, besser bekannt als Chrisch.Foto: Heiko Langer / Landratsamt Regen

Landrätin Rita Röhrl überreichte die Ehrengabe an Christian Schmidt, besser bekannt als Chrisch. Foto: Heiko Langer / Landratsamt Regen

Die nächste Auszeichnung ging an den Rabensteiner Glaskünstler Christian Schmidt. Röhrl blickte in ihrer Laudatio auf das vielfältige Schaffen des unter dem Künstlernahmen „Chrisch“ bekannten Künstlers zurück. Besonders erfreulich sei, dass er seine Ausbildung zum Glasgraveur an der Glasfachschule Zwiesel gemacht hat. Bereits neun Jahre nach seinem Abschluss im Jahr 1977 eröffnete er eine eigene Werkstatt in Rabenstein. Seitdem hat er zahlreiche Auszeichnungen im In- und Ausland erhalten. Auch als Maler, Musiker und Laienschauspieler ist er in seiner Heimat bekannt. Schmidt bedankte sich in seiner kurzen Ansprache bei den Sammlern und Interessenten, denn sie hätten es ihm möglich gemacht, frei zu arbeiten. Er blickte auch auf seine Kindheit zurück, denn bereits im Elternhaus wurde geschnitzt und gemalt. Mit dem Bekenntnis, dass er „nur“ mit einer Note drei seinen Abschluss gemacht habe, wolle er Mut machen und zeigen, dass man sich auch außerschulisch weiterentwickeln kann.

Alexander List freute sich über die Auszeichnung, die er von Landrätin Rita Röhrl überreicht bekam. Foto: Heiko Langer / Landratsamt Regen

Alexander List freute sich über die Auszeichnung, die er von Landrätin Rita Röhrl überreicht bekam. Foto: Heiko Langer / Landratsamt Regen

Der Kulturpreis für den Nachwuchskünstler ging danach an Alexander List aus Kirchberg. Der 20-Jährige aus Unternaglbach übersetzte die Schlümpfe in die bayerische Sprache. Auch auf Instagram ist er unter Woidmemes aktiv und seine 20000 Follower freuen sich über seine bayerischen Postings. Zudem gestaltet er Pullis und T-Shirts. Er selbst betonte, dass „es eine Ehre ist“, den Kulturpreis zu erhalten. Zudem berichtete er von der Arbeit am Schlumpfbuch und seinem neuen Projekt, einem Kinderbuch, das natürlich auch in Mundart erscheinen soll.

Dr. Roman Eder bat für seine Dankesrede alle anwesenden Fördervereinsmitglieder auf die Bühne. Foto: Heiko Langer / Landratsamt Regen

Dr. Roman Eder bat für seine Dankesrede alle anwesenden Fördervereinsmitglieder auf die Bühne. Foto: Heiko Langer / Landratsamt Regen

Der Sonderpreis der Landrätin ging an den Förderkreis Schloss Buchenau. „2006 erwarb der Förderkreis die alten Gemäuer“, berichtete die Landrätin und seitdem habe sich im historischen Schloss viel Getan. Anknüpfend an die großen Themen, die den Ort und das Schloss über Jahrhunderte geprägt haben – Wildnis, die Grenze zu Böhmen, Glas und Kochkunst – widme sich der Förderkreis der regionalen Kulturförderung und gestaltet Ausstellungen, eine Vielzahl an Konzerten unterschiedlichster Genres, Theater und Lesungen. „Kunst und Kulinarik, Klassische Musik, Jazz, gelegentlich auch Volksmusik, Blues- und Rocksessions, Liederabende, Kunstausstellungen, Diavorträge, Kegelturniere, Lesungen, Theater auf der Schlossbühne, Vogelstimmenspaziergänge, Skulpturenenthüllungen, Veranstaltungen zur Stärkung der bayerisch-böhmischen Freundschaft, Pasta und Comedia, Gartenrundgänge, es gibt wohl kaum ein kulturelles Format, dass die Buchenauer Förderkreistruppe noch nicht auf die Beine gestellt hat“, stellte Röhrl fest und überreichte den Preis an Dr. Roman Eder, dem Vorsitzenden des Förderkreises. Er bat für seine Dankesrede alle anwesenden Förderkreismitglieder auf die Bühne. Er wolle zeigen, dass es eine starke Mannschaft ist, die hinter allem steht, so Eder einleitend. Er betonte, dass man weiterhin auf ein Nutzungskonzept setzen werde, dass auch die Geschichte des Hauses widerspiegelt. Nachdem das Haus auch das Wohnhaus der bekannten Kochbuchautorin Erna Horn war, werde die Kulinarik, neben der Kultur, weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Das Gebäude solle sich mit dem Leben und der Liebe der Künstler und Besucher füllen, so sein Wunsch.

Die Harfenistin Katharina Ederer zeigte ihr Können. Foto: Heiko Langer / Landratsamt Regen

Die Harfenistin Katharina Ederer zeigte ihr Können. Foto: Heiko Langer / Landratsamt Regen

Kulturpreisträger Johannes Weinhuber demonstrierte sein Gesangstalent. Foto: Heiko Langer / Landratsamt Regen

Kulturpreisträger Johannes Weinhuber demonstrierte sein Gesangstalent. Foto: Heiko Langer / Landratsamt Regen

Musikalisch umrahmt wurde die Feier von der Harfenistin Katharina Ederer aus dem Gymnasium Zwiesel und vom Preisträger Johannes Weinhuber, der von Armin Weinfurter am Klavier begleitet wurde. Die Kulturpreise selbst waren eine Besonderheit. Die diesjährige Erinnerungsgabe ist ein Gemeinschaftswerk von Glasmacher Max Straub, der bereits 1981 verstorben ist, Glasschleifer Manfred Straßner aus Lindberg sowie den Mitarbeitern der Wolfsteiner Werkstätten, einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung. Straßner bearbeitete dabei Rohlinge aus dem Nachlass von Straub. Im Anschluss an die Preisverleihung hatten Ausgezeichnete und Gäste die Gelegenheit, sich bei Häppchen und Getränken auszutauschen.

Gruppenbild der Preisträger mit der Landrätin, v.li.: Rita Röhrl, Dr. Roman Eder, Johannes Weinhuber, Alexander List und Christian Schmidt. Foto: Heiko Langer / Landratsamt Regen

Gruppenbild der Preisträger mit der Landrätin, v.li.: Rita Röhrl, Dr. Roman Eder, Johannes Weinhuber, Alexander List und Christian Schmidt. Foto: Heiko Langer / Landratsamt Regen

 

Meldung vom: 22.09.2023