Wachholderheide bei Gehmannsberg

Dort, wo steinige, hängige Flurlagen früher keine Ackernutzung zuließen, wurden die gerodeten Flächen im Gemeinschaftsbesitz des Dorfes belassen und als Weide genutzt. Auf diesen meist gut besonnten, trocken/sauren Böden konnte sich der Wacholder ausbreiten, da er vom Vieh verschmäht wird und auch jeden Wiesenbrand übersteht. Häufig wird er von Heidekraut oder Preiselbeere begleitet. Durch Entsteinung oder Aufforstung verschwanden viele dieser schwer bewirtschafteten, in den Mittelgebirgen früher aber typischen Wachholderheiden, die Lebensraum für viele seltene Tier- und Pflanzenarten sind. Nur die Mitarbeit der Landwirte bei der Landschaftsplanumsetzung ermöglicht den Erhalt dieser seltenen Flächen. Wacholderberen (Krowittbirl“) dienten und dienen in manchen Gegenden heute noch zur Schnapsherstellung („Gin“/“Genever“) und zur Würze von Wildgerichten. Wacholderreisig wird für Räucherzwecke und hier, im Raum Rinchnach, bei den alljährlichen Brauchtumsspektakel, dem Großen Wolfauslassen (am 10. November) im Klosterort als Stockbuschen verwendet:

Wegbeschreibung:
Ca. 3 km LL östlich Rinchnach am Gunthersteig.

Weitere Informationen:
Tourist-Information Rinchnach
Gehmannsberger Str.
Tel. 09921/5878, Fax: 6863
email: info@rinchnach.de
www.rinchnach.de

Meldung vom: 24.12.2016