Wappen des Landkreises Regen – Beschreibung und Verwendung

 - Wappen Landkreis Regen, Foto: Landratsamt RegenUnter Schildhaupt mit den bayerischen Rauten in Rot ein silberner Pfahl, darin eine bewurzelte grüne Fichte, vorne ein silbernes Kelchglas, hinten ein wachsender silberner Zinnenturm. Bei einfacher Farbdarstellung wird Silber durch Weiß dargestellt.

Das Landkreiswappen darf nur mit Genehmigung durch das Landratsamt Regen verwendet werden.

Soweit Sie eine Genehmigung beantragen wollen, wenden Sie sich bitte mit folgendem Formular an das Landratsamt.

Geschichte des Wappens
Durch die Zusammenlegung der Altlandkreise Regen und Viechtach 1972 zum Landkreis Regen war die Annahme eines neuen Landkreiswappens erforderlich geworden. In den beiden durch die Landkreisreform gegenstandslos gewordenen Wappen der früheren Landkreise Regen und Viechtach waren zwei identische Motive enthalten; sie bezogen sich auf die Lage der Landkreise im Bayerischen Wald, ausgedrückt durch die Fichte, während durch die weißblauen Rauten auf die von den Grafen von Bogen, später den Wittelsbachern geprägte frühere Geschichte dieses Gebietes hingewiesen wurde. Weitere charakteristische Beizeichen aus den beiden früheren Landkreiswappen waren das Stengelglas und der „Pfahl“, um auf die örtliche Glasindustrie beziehungsweise den „Pfahl“ als geologische Besonderheit symbolisch einzugehen.

Das Wappen des Altlandkreises Regen
Wappenbeschreibung:
Unter einem Schildhaupt mit den bayerischen Rauten gespalten von Gold und Grün; in verwechselten Farben vorne eine bewurzelte Fichte, hinten ein Stengelglas.
Die Zustimmung des Bayerischen Staatsministerium des Innern erfolgte am 30. Juni 1960. Die Rauten im Schildhaupt beziehen sich auf das Wappen der Grafen von Bogen, zu deren Herrschaft um 1200 auch das Gebiet von Regen gehörte, wie auch der Wittelsbacher, die nach dem Aussterben der Bogener Grafen im Jahre 1242 diese beerbten und im 16. Jahrhundert in Regen ein eigenes Landgericht errichteten. Die Fichte im Wappen versinnbildlicht die Lage des Kreises im Bayerischen Wald, das Stengelglas ist das Symbol der Glasfabrikation, die schon in früheren Zeiten einen bedeutenden Erwerbszweig darstellte und dies auch heute noch ist. Die Farben Grün und Gold erinnern an das ursprüngliche Wappen des Benediktinerstiftes Niederalteich, von wo aus über Rinchnach die Besiedelung des Regener Gebietes erfolgte.

Die Bemühungen des Altlandkreises Regen um ein Landkreiswappen gehen in das Jahr 1959 zurück. Am 9. Januar 1959 hatte der Kreisausschuss einen Beschluss über die Annahme eines Landkreiswappens gefasst. Zu dem Vorschlag der Generaldirektion der Staatsarchive Bayerns hatte der damalige Kreisheimatpfleger Alfons Schubert einen Gegenvorschlag gebracht, der aber nicht die Zustimmung der Generaldirektion der Staatsarchive erhielt. Der Vorschlag Schuberts sah vor, den Arber oder die Burg Weißenstein möglichst realistisch darzustellen, was den heraldischen Anforderungen an ein Wappen nicht entsprach. Der nach dem Vorschlag der Generaldirektion von Graphiker Max Reinhard aus Passau erarbeitete Entwurf fand die Zustimmung des Kreistages vom 8. Juni 1959.

Das Wappen des Altlandkreises Viechtach
Wappenbeschreibung:
Schild gespalten, durch einen mit den bayerischen Rauten belegten Pfahl; vorne in Rot ein zinnbekrönter silberner Bergturm, hinten in Silber auf grünem Dreiberg eine grüne Fichte. Die Zustimmung des Bayerischen Staatministerium des Innern erfolgte am 13. September 1961. – Der Kreistag hatte am 10. April 1961 den Beschluss zur Annahme eines Kreiswappens gefasst. Für die Gestaltung wurden neben einem Vorschlag der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns vor allem der Vorschlag vom damaligen Kreisheimatpfleger, Expositus Georg Hofmann, zugrundegelegt. In diesem Vorschlag war davon ausgegangen, sowohl den Nahmen des Landkreises, als auch den Pfahl als Wahrzeichen der Landschaft heraldisch zu versinnbildlichen. Für ersteres kam die Fichte in Betracht, die auch im Stadtwappen von Viechtach enthalten ist. Um eine Unterscheidung vom Stadtwappen zu erzielen, wurde die Fichte auf einen heraldischen Dreiberg gestellt. Dieser hat in geschichtlicher Hinsicht den Sinn, auf die hohe Bedeutung des Klosters Niederalteich für diese Gegend (vor allem das Zellertal) hinzuweisen. Im Klosterwappen ist der Dreiberg vorhanden. Der Pfahl wurde durch den senkrechten Balken mit den Rautenzeichen gewählt. Dieser Balken trägt in der heraldischen Fachsprache ebenfalls die Bezeichnung „Pfahl“. Der Bergturm weist auf die Burgen im Gebiet Viechtachs hin. Durch die Farben Silber, Blau, Weiß und Rot wurde ein Hinweis auf die Wappenfarben der Degenberger erzielt, welches Geschlecht ebenfalls große Bedeutung für das „Viechtreich“ hatte.

Meldung vom: 06.02.2018