Weißer Engel ging auch an zwei Landkreisbürger

Zur Erinnerung gab es ein Gruppenbild mit dem Minister. Foto: Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege

Für den Landkreis Regen gratulierte der stellvertretende Landrat Dr. Ronny Raith

Zur Erinnerung gab es ein Gruppenbild mit dem Minister. Foto: Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege

Zur Erinnerung gab es ein Gruppenbild mit dem Minister. Fotos: Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege

Landshut/Regen. Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek hat kürzlich in Landshut die Auszeichnung „Weißer Engel“ an zehn Bürgerinnen und Bürger aus Niederbayern verliehen. Holetschek würdigte damit das ehrenamtliche Engagement der Geehrten in der häuslichen Pflege. Der Minister sagte anlässlich der Auszeichnung: „Wir leben in einer schwierigen Zeit. Die Pandemie, der russische Angriffskrieg in der Ukraine, Energiekrise und Inflation haben ein Gefühl der Verunsicherung über uns gebracht, welches wir in dem Ausmaß so nicht kannten.“
Der Minister betonte: „Doch unsere Gesellschaft ist stark, denn wir haben Menschen, die sie stark machen: Menschen, die auch in dieser Zeit für andere da sind, die selbstlos anderen helfen, Krisen zu überstehen, im Leben zurecht zu kommen und wieder Licht zu sehen. Oder die da sind, wenn ein Leben zu Ende geht.“ Holetschek sagte weiter: „Solche Menschen ehren wir mit der Auszeichnung ‚Weißer Engel‘. Sie stehen für Verlässlichkeit, Zuwendung und Vertrauen und damit für Werte,
die wir mehr denn je in dieser Gesellschaft benötigen.“ Der Minister fügte hinzu: „Bei uns in Bayern engagiert sich fast die Hälfte der Menschen über 14 Jahre für das Gemeinwohl. Das sind mehr als fünf Millionen Bürgerinnen und Bürger. Dieses Engagement ist großartig und für uns in Bayern ganz entscheidend. Zusammenhalt und Einsatz für die Mitmenschen sind wichtig für eine funktionierende Gesellschaft.“
Das bayerische Gesundheits- und Pflegeministerium vergibt die Auszeichnung „Weißer Engel“ einmal jährlich in jedem Regierungsbezirk. Mit dem „Weißen Engel“ wurden in diesem Jahr in Niederbayern ausgezeichnet:

– Helga Brunnbauer aus Bischofsmais

– Rita Mittermeier aus Leiblfing

– Ludwig Mühl aus Langdorf

– Rosa Obster aus Elsendorf-Einthal

– Rosa Schmid aus Lalling

– Christa Schöttl aus Train

– Ehepaar Cornelia und Peter Ullrich aus Mamming

– Theresia Weber aus Iggensbach

Eine Person möchte nicht öffentlich genannt werden.

Die Laudationes zu den Preisträgern aus dem Landkreis Regen

Helga Brunnbauer

Für Helga Brunnbauer nahm Tochter Irmgard Kammermeier die Auszeichnung entgegen.  Helga Brunnbauer hat fast zwei Jahrzehnte lang ihren Ehemann Jakob Brunnbauer liebevoll gepflegt. Im Jahr 2003 wurde ihr Mann nach vier Schlaganfällen pflegebedürftig und Helga Brunnbauer passte ihr Leben komplett auf seine Pflege an. Zehn Jahre seines Lebens war Jakob Brunnbauer auf den Rollstuhl angewiesen. Von 2019 bis zu seinem Tod im Mai 2022 war er bettlägerig und sehr schwach. Helga Brunnbauer hat nie mit dem Schicksal ihres Ehemannes gehadert, sondern es als ihre Lebensaufgabe angenommen.

Fürsorglich war sie Tag und Nacht für ihn da. In unserer heutigen Zeit ist es nicht mehr selbstverständlich, so viel Nächstenliebe und Aufmerksamkeit für andere aufzubringen. Sogar das Familienhaus hat sie umbauen lassen, als ihr Ehemann die Treppen nicht mehr steigen konnte.  Helga Brunnbauer ist mittlerweile selbst gesundheitlich angeschlagen. Trotzdem stand für sie bis vor kurzer Zeit die Pflege von Jakob Brunnbauer an aller erster Stelle.

Ludwig Mühl

Ludwig Mühl hat auf bewundernswerte Weise die Pflege seiner Frau Eva Ernst-Mühl übernommen. Es war im Februar 1986, als seine Ehefrau Eva die Diagnose „Multiple Sklerose“ erhalten hat. Eine schleichende Krankheit, die sich in der Regel im Verlauf verschlimmert. Bereits seit 1992 ist Herrn Mühls Ehefrau auf den Rollstuhl und auf ständige Hilfe angewiesen. Viele Behandlungen, sieben davon sogar in den USA, haben seine Frau und er zusammen gemeistert.

Im Kampf gegen die Krankheit haben die beiden immer zusammengehalten, sehr viel Willensstärke bewiesen und nie die Hoffnung aufgegeben. Erfreulicherweise waren die Behandlungen so erfolgreich, dass sich der Gesundheitszustand seiner Ehefrau zumindest weitgehend stabilisiert hat.

Für Herrn Mühl war es immer eine Herzensangelegenheit, seine Ehefrau zu Hause zu versorgen und zu betreuen. Sein Familienhaus hat er dafür behindertengerecht umgebaut. Das Haus hat große Räume und sogar eine rollstuhlgerechte Garage. Besonders bemerkenswert ist, dass Herr Mühl alles dafür gibt, dass seine Ehefrau ein soweit wie möglich „normales“ Leben führen kann. Vor Kurzem waren er sogar gemeinsam im Urlaub am Attersee. Auch die Schwester seiner Ehefrau, die ebenfalls an „MS erkrankt“ ist, kann stets auf seine Hilfe zählen.

Meldung vom: 13.10.2022