Weiterhin ein gutes Miteinander

Deutschunterricht im Hotel Miethaner: Inna Diachenko (li.) lernt zusammen mit Natalia Mazhaieva (3.v.li.), Natailia und Volodymyr Olinyk (6. und 7. v.li.) bei Jürgen Dietrich (2.v.li) und seiner Frau Hannelore (4.v.li.) die deutsche Sprache. Die Hotelbesitzerin Andrea Schwarzmüller (5.v.li.) machte sich mit Frederick Fauser und Simone Kasberger ein Bild vom Unterricht. Foto: Heiko Langer/Landkreis Regen

Die Zuständigkeiten haben sich geändert – Landkreisverantwortliche sagen „Vergelt´s Gott“

Deutschunterricht im Hotel Miethaner: Inna Diachenko (li.) lernt zusammen mit Natalia Mazhaieva (3.v.li.), Natailia und Volodymyr Olinyk (6. und 7. v.li.) bei Jürgen Dietrich (2.v.li) und seiner Frau Hannelore (4.v.li.) die deutsche Sprache. Die Hotelbesitzerin Andrea Schwarzmüller (5.v.li.) machte sich mit Frederick Fauser und Simone Kasberger ein Bild vom Unterricht. Foto: Heiko Langer/Landkreis Regen

Deutschunterricht im Hotel Miethaner: Inna Diachenko (li.) lernt zusammen mit Natalia Mazhaieva (3.v.li.), Natailia und Volodymyr Olinyk (6. und 7. v.li.) bei Jürgen Dietrich (2.v.li) und seiner Frau Hannelore (4.v.li.) die deutsche Sprache. Die Hotelbesitzerin Andrea Schwarzmüller (5.v.li.) machte sich mit Frederick Fauser und Simone Kasberger ein Bild vom Unterricht. Foto: Heiko Langer/Landkreis Regen

Viechtach. „Das Landhotel Miethaner war die letzte Unterkunft für Ukraineflüchtlinge im Zuständigkeitsbereich des Landratsamtes Regen“, sagt Abteilungsleiter Frederick Fauser mit Blick auf den beendeten Beherbergungsvertrag und ergänzt: „Die Unterkunft war ein Vorzeigebetrieb.“ Aus diesem Grund ist Fauser mit der Sachgebietsleiterin Simone Kasberger in das Hotel beim Hollensteinsee gefahren um sich persönlich bei der Besitzerin Andrea Schwarzmüller für ihr Engagement zu bedanken.

„Wir sind sehr zufrieden. Die Zusammenarbeit war hervorragend. Man hat gemerkt, dass Ihnen die Menschen am Herzen liegen“, sagte Fauser zu Schwarzmüller und ihren Einsatz. Man habe zu Beginn der Flüchtlingswelle dringend Unterkünfte gebraucht und zunächst habe man nur eine Übergangslösung ins Auge gefasst gehabt, erklärte der Jurist weiter. Doch die Lage vor Ort, der Einsatz von Schwarzmüller und ihren Mitarbeitern, habe aus einer möglichen Zwischenlösung eine Vorzeigeunterkunft gemacht. „Dafür wollen wir heute Vergelt´s Gott sagen“, so Fauser weiter.

„Es freut mich, dass sie zufrieden waren“, stellte Schwarzmüller fest. Sie berichtete, dass die derzeit 33 ukrainischen Bewohner auch in Zukunft bleiben werden. „Mit dem Zuständigkeitswechsel vom Landratsamt zum Jobcenter hat sich für uns natürlich einiges geändert“, erzählt Schwarzmüller, dennoch ist sie zuversichtlich, dass sie mit ihrem Betrieb auch weiterhin gut über die Runden kommen wird. „Wir sind froh, dass wir den Menschen eine neue Heimat bieten können“, betont sie und versichert, dass sie und alle anderen im Haus beschäftigten sich weiterhin für die Menschen einsetzen werden. Bisher habe alles im Haus funktioniert, „weil alle zusammengeholfen haben“, so Schwarzmüller weiter.

Und noch immer sei es so, dass vieles ohne ehrenamtliche Helfer nicht möglich wäre. So gibt es unter anderem das Angebot Deutsch zu lernen. „Wir haben beispielweise das Ehepaar Hannelore und Jürgen Dietrich, sie kommen ins Haus und üben mit den Bewohnern die deutsche Sprache“, berichtet Schwarzmüller. Dabei werde der Unterricht gut besucht. Sie selbst beschreibt ihre Aufgabe ähnlich die einer Herbergsmutter: „Ich helfe bei Problemen, vereinbare Termine und organisiere viel.“ So hat sie sich beispielsweise darum gekümmert, dass die vier Kinder im Kindergartenalter auch eine entsprechende Einrichtung besuchen können. „All das funktioniert aber nur, weil ich immer wieder Unterstützer finde und alle zusammenhelfen“, betont die Hotelbesitzern.

Derzeit leben 17 Frauen, zwei Männer und 14 Kinder aus der Ukraine im Haus. Anfangs wurden sie komplett versorgt. „Mittlerweile haben wir Küchen eingerichtet und sie kochen ihr Essen selbst“, berichtet Schwarzmüller. Dies sei nicht nur eine Erleichterung für sie, sondern auch für die Flüchtlinge. Zum einen hätten sie  eine Aufgabe, zum anderen können sie so kochen, wie sie es aus der Heimat kennen.

Ausländerrechtlich bleibt das Landratsamt zuständig. Für alles andere, wie Leistungen zum Lebensunterhalt oder Unterkunft ist mittlerweile das Jobcenter zuständig. Wobei viele Bewohner auch auf der Suche nach einer Arbeit sind oder bereits Stellen angenommen haben. „Es sind viele Frauen mit kleineren Kindern vor Ort“, weiß Simone Kasberger und hier sei „es trotz Arbeitserlaubnis schwer die Kindererziehung und eine Arbeit unter einen Hut zu bringen.“

„Unsere Bewohner sind sehr freundlich und dankbar für die Unterstützung“, sagt Schwarzmüller und deswegen freue sich, dass es weiterhin ein gutes Miteinander geben wird.

 

 

 

 

Meldung vom: 05.10.2022