Wertvolle Unterstützung zum Erhalt der Geburtshilfe

Die Arberlandklinik erhält 760.000 Euro aus dem Förderprogramm für kleine Geburtshilfestationen

An der virtuellen Förderübergabe nahmen neben Staatsminister Klaus Holetschek und Landrätin Rira Röhrl auch Christian Schmitz (Vorstand der Arberlandklinken), Dr. Josef Reitberger und Simone Deininger (Beleghebamme Arberlandklinik Zwiesel) teil. Screenshot: Langer/Landkreis Regen

An der virtuellen Förderübergabe nahmen neben Staatsminister Klaus Holetschek und Landrätin Rira Röhrl auch Christian Schmitz (Vorstand der Arberlandklinken), Dr. Josef Reitberger und Simone Deininger (Beleghebamme Arberlandklinik Zwiesel) teil. Screenshot: Langer/Landkreis Regen

Regen/München. Für den Landkreis Regen war der Erhalt der Geburtshilfe in der Arberlandklinik in Zwiesel nie eine Frage des Geldes. „Wir waren uns im Kreistag und im Krankenhausverwaltungsrat immer einig, dass die Geburtsstation ein fester Bestandteil der Kliniken ist“, sagt Landrätin Rita Röhrl. Diese Entscheidung habe sich immer auch in der Klinikenbilanz und im Haushalt des Landkreises widergespiegelt. „Da tut es uns natürlich gut, wenn der Freistaat mit dem Geburtshilfe-Förderprogramm für kleine Geburtshilfestationen uns auch finanziell unter die Arme greift“, betont die Landrätin. Am Donnerstag, 20. Januar, überreichte Gesundheitsminister Klaus Holetschek, im Rahmen einer digitalen Zusammenkunft, den neuen Förderbescheid.

„Wir freuen uns sehr, dass wir aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege eine Förderung in Höhe von rund 760.000 Euro erhalten“, erklärte die Landrätin und bedankte sich beim Gesundheitsminister für die Unterstützung. Der versicherte, dass der Freistaat gerne, „mit dem Zukunftsprogramm Geburtshilfe die Kommunen in Bayern dabei unterstützt, die wohnortnahe Geburtshilfe zu erhalten. Werdende Mütter brauchen die Sicherheit, dass es eine ausreichende wohnortnahe und hochwertige Versorgung gibt, auch im ländlichen Raum“, so der Staatsminister weiter. Für ihn stehe fest, dass das Geld gut investiert ist.

Das Förderprogramm verfolgt zwei Ziele: Landkreise und kreisfreie Städte über zwei Fördersäulen finanziell zu unterstützen und eine im Freistaat flächendeckend zur Verfügung stehende Geburtshilfe auf hohem Niveau. Voraussetzung ist, dass die Kliniken Hauptversorger in ihrer Region sind und folglich für eine ausreichende Versorgung der lokalen Bevölkerung notwendig sind.

Der Minister erläuterte: „Besonders im ländlichen Raum ist diese Unterstützung sehr wertvoll, wenn man schnell in ein Krankenhaus muss. Die Wege dürfen nicht zu weit sein! Das Förderprogramm unterstützt die Kliniken dabei, ihre Geburtshilfe zu erhalten, denn klar ist: Ein Defizit darf nicht dazu führen, dass Geburtshilfestationen geschlossen werden.“

Mit der zweiten Fördersäule erhalten Landkreise und kreisfreie Städte im ländlichen Raum eine Förderung von bis zu 85 Prozent der Summe des auf die Geburtshilfe entfallenen Defizits aus dem Vorjahr – maximal jedoch eine Million Euro pro Jahr. Grundlage ist, dass für das Jahr 2020 im jeweiligen Krankenhaus mindestens die Hälfte der Geburten in der Kommune des Landkreises abgedeckt wurde. In der Arberlandklinik Zwiesel wurden im Jahr 2020 365 Geburten betreut. Die Zahl der nach Melderecht angemeldeten Geburten entspricht 667 Neugeborenen. „Das 50 Prozent-Kriterium konnte somit mit 57,7 Prozent erreicht werden“, weiß Arberlandkliniken-Vorstand Christian Schmitz. Zusätzlich müssen die Krankenhäuser die planungsrelevanten Qualitätsindikatoren des Gemeinsamen Bundesausschusses für die Geburtshilfe erfüllen, was für die Zwieseler Geburtshilfe seit Jahren erfüllt wird.

Bereits im Vorfeld der Übergabe gratulierte MdL Max Gibis der Landrätin Rita Röhrl zum Erfolg. Die Förderung sei ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der Geburtenstation, waren sich beide einig. Foto: Langer/Landkreis Regen

Bereits im Vorfeld der Übergabe gratulierte MdL Max Gibis der Landrätin Rita Röhrl zum Erfolg. Die Förderung sei ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der Geburtenstation, waren sich beide einig. Foto: Langer/Landkreis Regen

Unterstützt wurde der Landkreis bei seiner Forderung nach einer Förderung der Geburtshilfe auch vom CSU-Landtagsabgebordneten Max Gibis. „Zur funktionierenden Gesundheitsvorsorge im Landkreis Regen gehört auch eine Geburtenstation“, sagt er und da diese aufgrund der Einwohnerstruktur keinen Gewinn abwerfen kann, sehe er den Freistaat hier in der Pflicht, so der Abgeordnete weiter.

Lob von allen Teilnehmern gab es für Dr. Josef Reitberger, dem Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe an der Arberlandklinik Zwiesel, und sein Team. Die Geburtshilfemannschaft ist rund um die Uhr im Einsatz und entsprechende Fachkräfte sind immer vor Ort. „Sollte während der Geburt ein Notfall auftreten, kann sofort ohne zeitlichen Verzug ein Kaiserschnitt durchgeführt werden. In der Geburtshilfe legen wir größten Wert auf medizinische Qualitäts- und Servicestandards“, versichert Dr. Reitberger. Aber auch schon vor der Geburt sind die Hebammen und Ärzte für die werdenden Mütter als Ansprechpartner vor Ort. „Vor der Geburt ergeben sich für Schwangere und deren Partner eine Menge Fragen, gerade auch mit Blick auf die aktuelle Situation. Damit alle die notwendigen Informationen erhalten und wichtige Fragen klären können, veranstaltet die Arberlandklinik Zwiesel Online-Infoabende für werdende Eltern“, berichtet der Mediziner.

Insgesamt stellt der Freistaat jährlich 21,5 Millionen Euro bereit. „Die Qualitätskriterien werden seit Jahren erfüllt, unsere Zielsetzung eine familiäre Geburtshilfe mit individueller Betreuung aufzubauen wird von der Bevölkerung immer mehr angenommen und die Zusammenarbeit mit unseren Beleghebammen läuft ausgezeichnet“, stellt Vorstand Schmitz fest und erkennt, dass die Förderung „ein deutliches Zeichen des Freistaats Bayern ist, dass unsere Geburtshilfe auch vom Gesundheitsministerium als notwendig und zukunftsfähig beurteilt wird. Unser Weg, die Geburtshilfe in Zwiesel als Hauptabteilung zu führen, wird nun belohnt“, so Schmitz abschließend.

 

Meldung vom: 21.01.2022