Wichtige Fördermittel für die Geburtshilfe

Landkreis- und Klinikverantwortliche setzen weiterhin auf Geburtenstation in  Zwiesel

Regen. „Wir wollen weiterhin langfristig Geburtshilfe in Zwiesel anbieten“, darüber sind sich Landrätin Rita Röhrl und Christian Schmitz, Vorstand der Arberlandkliniken, einig. Dabei sind sich beide darüber im Klaren, dass die Geburtshilfe ein defizitärer Bereich ist und wohl auch bleiben wird. Um das Defizit so gering als möglich zu halten, hat sich der Landkreis im September erneut um Mittel aus dem Programm zur Förderung der Geburtshilfe in Bayern bemüht und kurz vor Weihnachten kam die gute Botschaft. „Wir freuen uns, dass wir einen Zuwendungsbescheid über 758107 Euro bekommen haben“, sagt Landrätin Röhrl.

„Unser Antrag bei der zuständigen Regierung von Oberfranken, welche die Mittel des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege in diesem Bereich bayernweit verantwortet, war erneut erfolgreich“, freut sich Schmitz. Nachdem der Landkreis und die Kliniken im Vorjahr sich über 726000 Euro freuen durften, stieg die Summe in diesem Jahr um über 30000 Euro.

Die Förderung selbst besteht aus zwei Säulen: Die erste Fördersäule des Geburtshilfe- Förderprogramms dient der Unterstützung, Stärkung und Sicherstellung der geburtshilflichen Hebammenversorgung und die zweite Säule soll dem finanziellen Ausgleich des Defizits einer Geburtshilfeabteilung im ländlichen Raum dienen. Im Rahmen des nun erhaltenen Defizitausgleichs erhalten Landkreise und kreisfreie Städte, die zumindest mit Teilen ihrer Fläche dem ländlichen Raum zuzuordnen sind, eine Förderung von bis zu 85 Prozent der Summe, mit der sie das Defizit einer in ihrem Gebiet gelegenen Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe ausgleichen können. Voraussetzung ist eine relativ geringe Geburtenzahl in Verbindung mit dem Status als Hauptversorger in der jeweiligen Region.

Die Geburtshilfe in Zwiesel ist aus Sicht der Landrätin und des Klinikvorstands eine zentrale und wichtige Einrichtung. „Auch wenn wir im Herbst 2022 drei Tage krankheitsbedingt schließen mussten, ist der Erhalt der Station ein wichtiges Ziel“, betont Schmitz und berichtet aber auch davon, dass es immer schwerer sei Frauenärzte und Hebammen zu finden, die überhaupt noch in der Geburtshilfe arbeiten möchten. Dieser Herausforderung werde man sich aber weiterhin gerne stellen, zumal die Unterstützung durch den Freistaat zumindest die Last, die ein großes Defizit mit sich bringt, von den Schultern der Verantwortlichen nimmt. „Die Nachfragen zur Zukunft der Geburtshilfe nach der kurzzeitigen Schließung verstehen wir, aber dies ist einmal in den letzten acht Jahren erfolgt und nur einer akuten Situation geschuldet. Ansonsten ist die Situation aktuell absolut stabil und wir erwarten für 2022 die höchste Geburtenzahl seit Jahren, nachdem wir aktuell schon bei 388 Geburten stehen“ stellt Röhrl klar.

Meldung vom: 23.12.2022