Im Rahmen des Kreisverbands-Jahresprogramms fand im Kreislehrgarten in Patersdorf eine Wildkräuterführung statt. Nach der Begrüßung durch Kreisfachberater Klaus Eder erläuterte Kräuterpädagogin Elisabeth Hof, dass sich der Mensch seit Urzeiten auch von Wildkräutern ernährt hat, dagegen der Ackerbau in der Geschichte der Menschheit erst vor verschwindend geringer Zeit begonnen hat. Die Wildpflanzen mit ihren besonderen Inhaltsstoffen können daher viel zur menschlichen Gesundheit beitragen. Die meist von selbst wachsenden „Wilden“ kennenzulernen bedeutet auch, mit ihnen Frieden zu schließen, ihren Wert zu schätzen und sie auch nicht im Garten als störendes Unkraut zu betrachten.
Wildpflanzen enthalten im Vergleich zu vielen kultivierten Pflanzen ein Vielfaches an Vitaminen, Mineralstoffen und dem magnesiumreichen Chlorophyll. Außerdem enthalten sie eine Vielzahl an extrem gesunden sekundären Pflanzenstoffen wie z. B. ätherische Öle, Gerb- und Bitterstoffe, Senföle, Carotinoide und unzählige andere mehr. Diese Stoffe stärken das Immunsystem, wirken verdauungsfördernd und blutreinigend, entgiften und schützen vor Diabetes, Herz- und Gefäßkrankheiten, Krebs und das Gehirn vor Demenz. Der regelmäßige Verzehr dieser „Superfoods“ bietet die effektivste Möglichkeit, lange Zeit gesund zu bleiben. In diesem Fall gilt sogar: Viel hilft auch viel!
Nach der allgemeinen Einführung ging es darum, die einzelnen Kräuter im Garten zu entdecken und etwas über ihre speziellen Wirkungen zu erfahren. Löwenzahn (Blätter, Stängel und Blüten) z. B. wirkt sich durch seine Bitterstoffe positiv auf die Verdauung aus und entlastet Leber und Galle. Weißdorn ist ein Mittel erster Wahl, um das Herz gesund zu erhalten. Zudem reguliert er auch den Blutdruck und verjüngt das Blut, d. h. alle Zellen im Körper werden besser versorgt.
Um zu sehen und zu schmecken, was mit Wildkräutern kulinarisch alles möglich ist, gab es zum Abschluss noch einige Kostproben aus der Wildkräuterküche wie Kräuterlimonade, Brot mit Wildkräutern und Weißdorn, Löwenzahnblütenmarmelade und Fichtenspitzengelee. Die Kursleiterin zeigte die Zubereitung eines Wildkräuterpestos und Smoothies. Letzteres bietet die Möglichkeit verschiedenste Mengen an frischen, unbehandelten grünen Pflanzenteilen und Blüten aufzunehmen. Durch die feine Zerkleinerung sind die Wirkstoffe der Pflanzen leicht zu verdauen. Alle Teilnehmer, überwiegend Frauen, waren von den Kostproben begeistert.