Winterschnittkurs im Kreislehrgarten

Landkreis Regen bietet kostenlosen Schnittkurs für Obstbäume an

An praktischen Beispielen demonstrierte Kreisfachberater Martin Straub die Techniken. Foto: Georg Hübner

Trotz ungemütlicher Witterung fanden sich rund 50 Interessierte im Kreislehrgarten ein, um am Winterschnittkurs von Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege Martin Straub teilzunehmen. Zu Beginn stellte Straub bewährtes Schnittwerkzeug vor und erhielt fachkundige Unterstützung von Gabriel Happernagl, der derzeit eine Ausbildung zum Obstbaumpfleger absolviert. Die beiden Experten demonstrierten anschaulich verschiedene Schnitttechniken und standen für Fragen zur Verfügung. Gemeinsam mit den Teilnehmern wurden die zu schneidenden Bäume ausgewählt, beginnend mit einem jungen Apfelbaum.

Nach anfänglichen Nieselregen zeigte sich aber später sogar die Sonne für die rund 50 Teilnehmer des Kurses. Foto: Georg Hübner

Im weiteren Verlauf erklärten die Referenten den Schnitt eines Weinspaliers, von Brombeeren, Pfirsich- und Johannisbeersträuchern sowie eines älteren Apfelbaums. Während Apfel-, Birnen-, Zwetschgen-, Kirsch- und Quittenbäume ähnlich geschnitten werden, gibt es bei anderen Obstarten besondere Anforderungen: „Der Pfirsich fruchtet bevorzugt an den starken Trieben des Vorjahres, die oft irrtümlich entfernt werden. Beim Wein sollten lediglich kurze Triebe mit zwei bis drei Knospen stehen bleiben, da die diesjährigen Triebe die Frucht tragen. Bei Johannisbeersträuchern empfiehlt sich eine gezielte Auslichtung durch das Entfernen alter Triebe“, erklärte der Kreisfachberater.

„Ein wichtiger Aspekt des Obstbaumschnitts ist die Kronenauslichtung, um Pilzbefall zu vermeiden und die Fruchtqualität zu verbessern“, so Straub weiter. Jeder Baum erfordert eine individuelle Einschätzung: Schwach wachsende Bäume sollten stärker geschnitten werden, um den Neuaustrieb zu fördern, während bei stark wachsenden Bäumen – oft als Wasserschosser bezeichnet – ein zu starker Rückschnitt kontraproduktiv ist. „Ein Drittel dieser Triebe sollte ungekürzt bleiben, um das Wachstum langfristig auszugleichen“, erklärten die Profis.

Meldung vom: 20.03.2025