Wirtschaftsbesuch mal anders

Landrat Dr. Ronny Raith besucht regelmäßig Betriebe, dieses Mal eine Bar

Zwiesel. Zu einem Wirtschaftsbesuch der eher ungewöhnlichen Art war Landrat Dr. Ronny Raith in die Glashausbar nach Zwiesel gekommen. „Es ist eine gute/absolut sinnvolle Tradition, dass der Landrat Wirtschaftsunternehmen im Landkreis besucht. Die Glashausbar ist ein neuer Betrieb mit einem besonderen Konzept“, sagte Dr. Raith bei der Besichtigung. Dabei machte sich der Landrat im laufenden Betrieb ein Bild vom Lokal.

Begrüßt wurde er von den Inhabern Stephanie Probst und Andreas Stadler. Sie stellten das Konzept der Bar vor. „Das Gebäude war vorher ein Kerzenladen, deswegen ist die gesamte Bar rundherum mit großen Glasfenstern ausgestattet, so kam es zum Namen“, erklärt Probst und Stadler ergänzt: „Die Einrichtung besteht zum Großteil aus Gebrauchtmöbeln.“ In Eigenregie und mit Unterstützung vieler Freunde entstand so ein neuer Anziehungspunkt im Nachtleben. „Große Unterstützung waren für uns auch die Behörden, wie das Landratsamt und die Stadt Zwiesel“, betont Stadler. Nachdem auch der Vermieter die Initiative unterstützt hat, sei so die Nutzungsänderung rasch möglich gewesen. „Was herauskommen ist, kann sich wahrlich sehen lassen und angesichts dessen, dass alle Tische besetzt sind, sieht man, dass das Konzept auch bei den Menschen ankommt“, lobte Landrat Dr. Raith das abendliche Ambiente. „Die meisten unserer Gäste sind weiblich“, stellte Probst fest. Dies liege nicht nur an der besonderen Stimmung, sondern auch daran, dass „wir auf den Schutz unserer Gäste achten. Wer pöbelt oder grabscht, wird sofort hinauskomplimentiert.“

Die beiden Freunde haben das Lokal eröffnet, weil ihrer Ansicht nach in Zwiesel ein entsprechendes Angebot fehlt. „Wir lebten beide beruflich schon in Großstädten und haben festgestellt, dass wir so etwas in unserer Heimat vermissen“, so Probst weiter. Aus der Idee und dem Willen, sich in Zwiesel zu engagieren, entstand nun die Glashausbar. „Wir haben aber den anderen nichts genommen, bei uns gibt es keine großen Speisen, allenfalls mal Kaffee und Kuchen“, berichtet Stadler. So sei man kein Konkurrent für bestehende Lokale oder Kneipen, allenfalls eine willkommene Ergänzung für die Nachtschwärmer.

Das besondere Erscheinungsbild inspirierte die beiden, in Anlehnung zu einem bekannten Sprichwort, auch zum Barslogan, der auf einem Spiegel bei der Theke steht: „Wer im Glashaus sitzt, soll Cocktails trinken.“ Dies ließ sich Landrat Dr. Raith nicht zweimal sagen, er probierte einen Cocktail. Wobei es in der Bar die meisten Cocktails in einer alkoholfreien Version gibt. „Viele unserer Gäste müssen noch Auto fahren, deswegen gibt es die meisten Cocktails auch in der alkoholfreien Variante“, erklärt Stadler, auch dies sei in der Region „eher ungewöhnlich.“

Ab Sommer soll es noch eine Besonderheit geben. „Wir könnten zum Standesamt werden“, freut sich Probst. In Kooperation mit der Stadtverwaltung soll der Stadtrat in einer seiner nächsten Sitzungen darüber beschließen. Die Stadt habe einen besonderen Ort für Trauungen gesucht und angesichts der Glashistorie biete sich natürlich die Lokalität an. So könnte die Glashausbar vermutlich die erste Bar Deutschlands sein, in der Ehegelübde vor dem Standesamt abgelegt werden können.

Im Bild: Landrat Dr. Ronny Raith besuchte die Glashausbar von Stephanie Probst und Andreas Stadler in Zwiesel. Foto: Heiko Langer / Landratsamt Regen