Wissen, was die Jugend bewegt

Landrat Dr. Ronny Raith im Gespräch mit den Schülern der 9. Klassen der Realschule Zwiesel. Foto: Heiko Langer / Landratsamt Regen

Landrat Dr. Ronny Raith und die Kommunale Jugendpflegerin Kathrin Götz besuchen Schulen 

Landrat Dr. Ronny Raith im Gespräch mit den Schülern der 9. Klassen der Realschule Zwiesel. Foto: Heiko Langer / Landratsamt Regen

Landrat Dr. Ronny Raith im Gespräch mit den Schülern der 9. Klassen der Realschule Zwiesel. Foto: Heiko Langer / Landratsamt Regen

Zwiesel. „Ich möchte wissen, was Euch als junge Menschen bewegt“, sagte Landrat Dr. Ronny Raith bei seinem Besuch der neunten Klassen in der Realschule Zwiesel. Kürzlich hatte Raith angekündigt, die Abschlussjahrgänge der Schulen im Landkreis Regen zu besuchen. Er wollte mit den Jugendlichen ins Gespräch kommen, und sein Besuch in Zwiesel bildete den Auftakt dieser Tour.

Schulleiter Alexander Götzfried begrüßte den Landrat. Er freute sich, dass neben Raith auch die kommunale Jugendpflegerin Kathrin Götz am Gespräch teilnahm. „Wir wollen wissen, was Euch bewegt“, sagte Götz und stimmte damit Raith zu. Zu Beginn erklärte der Landrat den Schülerinnen und Schülern den Aufbau des Landratsamtes. Er berichtete, dass dort rund 350 Mitarbeiter arbeiten und sowohl kreiseigene als auch staatliche Aufgaben erfüllen. Als Landrat sei es ihm wichtig, dass die Menschen zu ihm kommen können. „Man kann nicht alle Probleme lösen, aber zuhören ist das Mindeste, was man tun muss“, sagte Raith.

Die Jugendlichen sprachen über ihre Ängste und Sorgen, darunter Krieg, Sicherheit, Naturschutz und die drohende Klimakatastrophe. Auch die Auswirkungen von Social Media und der zunehmende Einsatz von Künstlicher Intelligenz beunruhigen viele. Etwa die Hälfte der Jugendlichen möchte später in der Region bleiben, während die anderen – aus verschiedenen Gründen – den Landkreis verlassen wollen.

Bei den Wünschen bemängelten sie das Fehlen eines Freibades in Zwiesel und wünschten sie sich wieder ein Freibad in Zwiesel. Auch bessere Einkaufsmöglichkeiten vor allem in den Dörfern wurden gefordert. Auch mehr Bus- und Bahnverbindungen sowie freiwillige Bildungsangebote für Jugendliche standen auf der Liste. Zudem wünschten sie sich mehr Informationen aus der Heimatregion, die auch in ihren Kanälen verfügbar sein sollten. Fast alle Teilnehmer nutzen Instagram und Tiktok, nur wenige greifen auf Facebook oder die Tageszeitung zurück. Landrat Raith erklärte, dass er für einige der Wünsche nicht zuständig sei, er diese aber an die Zuständigen gerne weitertragen will. So ist beispielsweise die Stadt Zwiesel für die Badfrage zuständig.

Die Kommunale Jugendpflegerin Kathrin Götz stellte sich als Ansprechpartnerin für die Jugend vor.  Foto: Heiko Langer / Landratsamt Regen

Die Kommunale Jugendpflegerin Kathrin Götz stellte sich als Ansprechpartnerin für die Jugend vor.  Foto: Heiko Langer / Landratsamt Regen

Auch über Wahlen wurde gesprochen. Die Mehrheit der Schülerinnen und Schüler findet Kommunalwahlen wichtiger als Landes- oder Bundeswahlen, da sie dort die Kandidaten kennen. „Man wählt doch eh immer das Falsche“, sagte ein Schüler mit Blick auf vergangene Wahlen und das folgende politische Handeln. Nur etwa 50 Prozent der Jugendlichen hielten in einer Abfrage des Landrats „Wahlen für wichtig“. Zur Herabsetzung des Wahlalters gab es keine einheitliche Meinung.

Am Ende des zweistündigen Treffens bedankte sich Landrat Raith für die offene Aussprache. „Als Politiker kann man nur handeln, wenn man weiß, was die Menschen wollen. Dabei spielt es keine Rolle, wie alt diejenigen sind und ob sie wählen dürfen oder können“, stellte der Landrat fest. Er ermunterte die Jugendlichen sich örtlich zu engagieren und einzubringen.

Meldung vom: 26.11.2024