ZVK aus Teisnach beim Klimapakt Bayern dabei

Landrat Dr. Ronny Raith überreicht Urkunde feierlich an Geschäftsführer Joachim Zellner

ZVK-Geschäftsführer Joachim Zellner (Mitte) mit Landkreis-Wirtschaftsreferentin Teresa Sitzberger und Landrat Dr. Ronny Raith bei der Übergabe der Urkunde. Foto: Iris Gehard / Landratsamt Regen

Teisnach. Nachhaltigkeit ist für die international tätige Unternehmensgruppe ZVK ein wichtiger Faktor im globalen Wettbewerb. Entsprechend freute sich Geschäftsführer Joachim Zellner, von Landrat Dr. Ronny Raith die Urkunde zum Umwelt- und Klimapakt Bayern entgegenzunehmen. Raith war nach Teisnach gekommen, um im Namen des bayerischen Umwelt- und Verbraucherschutzministers Thorsten Glauber die Teilnahmeurkunde zu übergeben und sich zusammen mit Teresa Sitzberger, Wirtschaftsreferentin am Landratsamt, über den Betrieb zu informieren.

Netzwerktechnik aus Teisnach wird in Großprojekten verbaut

Zunächst stellte Geschäftsführer Zellner die ZVK-Gruppe und die Produkte vor. „In der Gruppe insgesamt beschäftigen wir aktuell rund 520 Mitarbeiter, davon mehr als 50 hier am Standort Teisnach und weitere rund 50 beim verbundenen Unternehmen Weform in Viechtach.“ Das Unternehmen mit Standorten in Tschechien und Lettland sei stolz auf die sehr europäische Belegschaft hier in Teisnach. Neben vielen Bayern seien hier auch hochqualifizierte Mitarbeiter aus Tschechien, Lettland, der Ukraine, Polen, Österreich und den Niederlanden tätig. Die Frage des Landrats, ob das Unternehmen schon immer im Landkreis Regen ansässig gewesen sei, bejahte Zellner: „ZVK ist 1993 in Viechtach gegründet worden.“ Dann sei der dortige Standort trotz eines Gebäudezukaufs und der Errichtung einer Fertigung in Tschechien zu klein geworden. Man sei mit dem Büro und den Messgeräten in den neu geschaffenen Technologiecampus Teisnach umgezogen und habe mehr Platz für die schweren Werkzeugmaschinen der WeForm in Viechtach geschaffen, um dort noch wachsen zu können. Durch den zunehmenden Fachkräftemangel in der Region und dem grenznahen Tschechien sei man auf der Suche nach weiteren Wachstumsmöglichkeiten vor 10 Jahren auf Lettland gestoßen, wo man derzeit gerade ein neues Produktions- und Lagergebäude baue.

Zur Produktpalette der Unternehmensgruppe gehören in erster Linie Komponenten und Kabel für die Netzwerkverkabelung in Bürogebäuden, in Rechenzentren und für den Glasfaserausbau für schnelles Internet. „Die meisten Leute im Landkreis kennen uns nicht, weil wir hier kaum direkte Kunden haben. Wir beliefern die Industrie, den Großhandel und Großinstallateure“, so Zellner. Man rüste viele Großprojekte aus, beispielsweise Rechenzentren von Versicherungen und Banken. „Wir haben die Produktmarke EasyLan, die in der Branche sehr bekannt ist“, erläuterte der Geschäftsführer.

Beim Tochterunternehmen Weform in Viechtach stelle man Spritzwerkzeuge für Kunststoffbauteile und Zinkdruckgusswerkzeuge her. Auch die Bauteile selbst könnten auf den eigenen Maschinen gefertigt werden, so der Geschäftsführer. „Wir stellen die meisten Massenbauteile in der Region her und montieren die Baugruppen innerhalb der Europäischen Union, in den Produktionsstätten in Tschechien und Lettland zum Endprodukt“, erklärte Zellner. Außerdem produziere das Unternehmen als OEM-Hersteller auch für andere bekannte Marken.

Nachhaltigkeit als Vorteil im internationalen Wettbewerb

Das Engagement für Nachhaltigkeit sei für die ZVK-Gruppe aus mehreren Gründen sehr wichtig, weshalb man sich auch am Umwelt- und Klimapakt Bayern beteilige. Einerseits sei es einfach logisch, Ressourcen nicht zu verschwenden, weil das Kosten verursache. „Wenn wir viel Material verschwenden oder unnötigen Verpackungsmüll haben, kostet das Geld und ist einfach nicht wirtschaftlich“, erklärte Zellner. Andererseits forderten die Kunden den Umwelt- und Klimaschutz auch ein. „Es gibt die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen und ab einer bestimmten Unternehmensgröße ist auch ein Nachhaltigkeitsreporting verpflichtend“, so der Geschäftsführer. ZVK sei unterhalb dieser Unternehmensgröße, aber man könne zukünftig über die Schwelle kommen. Durch Engagement im Bereich Nachhaltigkeit schaffe man also die Voraussetzungen, um auch in Zukunft kosteneffizient wirtschaften zu können. So sei man beispielsweise bereits nach der Norm ISO 14001 umweltzertifiziert. „Wir wollen das Ganze mit Maß und Ziel machen“, betonte Zellner.

„Es freut mich sehr, dass Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen für ZVK einen Wettbewerbsvorteil bedeuten“, so Landrat Dr. Ronny Raith. „Umso schöner ist es, dass ich jetzt im Namen von Umwelt- und Verbraucherschutzminister Thorsten Glauber die Urkunde zum Umwelt- und Klimapakt Bayern überreichen darf.“ Somit habe ZVK für die nächsten drei Jahre neben der ISO-Zertifizierung noch etwas, womit man zeigen könne, welchen Beitrag für die Nachhaltigkeit man aus Überzeugung leiste. Gleichzeitig komme so auch die verdiente Wertschätzung der Landesregierung für das Umwelt- und Klimaengagement des Unternehmens zum Ausdruck. Raith und Sitzberger dankten Zellner für den Einblick in den Betrieb und betonten, dass man dankbar sei, ein so innovatives Technologieunternehmen im Landkreis zu haben. „Wenn wir als Landkreis unterstützen können, melden Sie sich gern“, so der Landrat. „Mit Frau Sitzberger haben wir auch wieder eine Wirtschaftsreferentin und damit eine direkte Ansprechpartnerin für unsere Firmen am Landratsamt.“

Meldung vom: 16.07.2024