Zwei Sitzungen in sechs Tagen

Schulleiter Oswald Peter (re.), Architekt Robert Brunner (2.v.re.) und Landrätin Rita Röhrl (3.v.re) informierten beim Rundgang, wie hier auf dem Dachboden der Berufsschule Regen, über den Zustand der Schule. Foto: Langer/Landkreis Regen

Schul- und Kulturausschuss stellt Weichen für Berufsschulneubau und Sanierung der Zwieseler Realschule

Die Kreisräte, hier Bürgermeister Fritz Schreder aus Frauenau, konnten sich am einfachen 3-D-Modell bereits ein Bild von der neuen Berufsschule machen. Foto: Langer/Landkreis Regen

Die Kreisräte, hier Bürgermeister Fritz Schreder aus Frauenau, konnten sich am einfachen 3-D-Modell bereits ein Bild von der neuen Berufsschule machen. Foto: Langer/Landkreis Regen

Regen/Zwiesel. Zwei schwere Entscheidungen hatten die Mitglieder des Schul- und Kulturausschusses innerhalb von sechs Tagen zu fällen. Zum einen berieten die Kreisräte über den Neubau oder die Sanierung der Berufsschule mit FOS und BOS in Regen, zum anderen beschäftigten sie sich mit der Sanierung der Realschule in Zwiesel.

Vor der Sitzung am Mittwoch, 15. September, hatten die Ausschussmitglieder die Gelegenheit das Berufsschulgebäude zu besichtigen. Schulleiter Oswald Peter führte die Gruppe durch das Haus und zeigte die baulichen Mängel auf. Angefangen von der fehlenden Isolierung des Daches über Mängel in den Klassenräumen bis hin zu veralteten Installationen. Angesichts dieser Tataschen waren sich die In der Sitzung erklärte Architekt Robert Brunner, dass eine Sanierung nicht nur extrem aufwendig, sondern im Vergleich eines Neubaus zu kostenintensiv sei. Hinzu käme, dass man selbst nach einer Sanierung zu wenig Raum habe und auch Probleme hätte, das Haus behindertengerecht umzubauen. Die Planerin Jasmin Kraus zeigte im Detail auf, wie ein neues Schulhaus aussehen könnte. Sie präsentierte einen zweiflügligen Bau, in dessen Mitte eine Aula entsteht, die multifunktional genutzt werden kann. Auch einen möglichen Bauort präsentierten Landrätin Röhrl und die Planer: Die Schule könne auf dem landkreiseigenen Grundstück an der Akademie in Weißenstein entstehen. Hier habe man ausreichend Raum und das Gelände sei als Sondernutzungsgebiet der Stadt Regen ausgewiesen, so die Erklärung der Landrätin. Man benötige mindestens 15000 Qaudratmeter an Grundfläche, diese Fläche gebe es im Stadtgebiet nicht, so freue man sich, dass man bereits eine Alternative im Eigentum habe.

Schulleiter Oswald Peter (re.), Architekt Robert Brunner (2.v.re.) und Landrätin Rita Röhrl (3.v.re) informierten beim Rundgang, wie hier auf dem Dachboden der Berufsschule Regen, über den Zustand der Schule. Foto: Langer/Landkreis Regen

Schulleiter Oswald Peter (re.), Architekt Robert Brunner (2.v.re.) und Landrätin Rita Röhrl (3.v.re) informierten beim Rundgang, wie hier auf dem Dachboden der Berufsschule Regen, über den Zustand der Schule. Foto: Langer/Landkreis Regen

Die Kosten für einen Neubau bezifferte Brunner auf rund 49,2 Millionen Euro. Er wies aber darauf hin, dass dies nur eine erste Kostenschätzung sei. Zudem würden die Preise bei allen Gewerken derzeit deutlich steigen. Insofern müsse man vermutlich mit höheren Kosten rechnen. Bis zu einer Kreistagsentscheidung soll aber eine konkrete Kostenkalkulation vorliegen.

Bei den Kreisräten stieß die Vorstellung auf breite Zustimmung. So empfahlen die Ausschussmitglieder einstimmig dem Kreistag für einen Neubau in Weißenstein zu stimmen.

Einstimmig stimmten die Räte am Mittwoch, 15. September, auch für einen Defizitzuschuss von 4000 Euro für das Volksmusikspektakel drumherum. Es musste im vergangenen Jahr kurzfristig abgesagt werden, so dass es kaum Einnahmen gab. Die hohen Ausgaben im Vorfeld hatten die KEB als Veranstalter vor Probleme gestellt. Durch den Zuschuss kann das Spektakel gesichert werden. Einstimmig wurden auch dem Waldmuseum Zwiesel und dem Knappschaftsverein Bodenmais Zuschüsse in der Höhe von jeweils 2000 Euro genehmigt.

Schulhausmeister Max Kreuzer zeigte Landrätin Rita Röhrl und den Kreisräten die Schwächen des Gebäudes. Foto: Langer/Landkreis Regen

Schulhausmeister Max Kreuzer zeigte Landrätin Rita Röhrl und den Kreisräten die Schwächen des Gebäudes. Foto: Langer/Landkreis Regen

Am Montag, 20. September, stand bei der Sitzung der bauliche Zustand der Realschule in Zwiesel im Mittelpunkt. Bei einer Besichtigungsrund konnten sich die Kreisräte vom allgemein sanierungswürdigen Zustand überzeugen. Hausmeister Max Kreuzer und Schulleiter Alexander Götzfried führten die Ausschussmitglieder durch das Haus und zeigten Mängel auf. Dabei war die Liste der Mängel lang, angefangen von Dachproblemen in der Turnhalle über verrostete Heizungsrohre, die notdürftig repariert wurden bis hin zu Fenstern, die nur schlecht schließen. Auch die Planer Robert Brunner und Jasmin Kraus konnten zahlreiche Probleme, wie beispielsweise die fehlende Isolierung, aufzählen. Anders als bei der Berufsschule Regen hatten die Architekten hier aber gute Nachrichten: Eine Sanierung sei durchaus rentabel. Brunner verglich das Gebäude mit dem des Viechtach Gymnasiums, das man vor einigen Jahren durchaus erfolgreich saniert hat. „So ähnlich könnte es hier auch werden“, erklärte Brunner. Auch eine erste, „vorsichtige“ Kostenschätzung konnte Brunner präsentieren. So müsse man bei der Turnhallensanierung mit Kosten von rund 9,3 Millionen Euro rechnen, für die Sanierung des Schulgebäudes müsse man mit Ausgaben von rund 21,6 Millionen Euro kalkulieren. Brunner machte dabei darauf aufmerksam, dass dies nur eine erste Schätzung sei und dass man derzeit stark steigende Baupreise habe.

Die Ausschussmitglieder sprachen sich nach kurzer Diskussion für die Sanierung aus und haben dies auch einstimmig dem Kreistag empfohlen. Dann sollen auch die Kosten detaillierter ermittelt sein, so dass die Räte aufgrund aktueller Zahlen entscheiden können.

Bei der montägigen Sitzung befasste sich das Gremium auch mit der Generalsanierung und Erweiterung des Gymnasiums Zwiesel. Hier hat der Landkreis mittlerweile das sogenannte Loygelände neben der Schule erwerben können. „Dies führt natürlich zu einer Kostensteigerung“, erklärte die Landrätin. Denn dort müssten nun einige Gebäude abgebrochen werden. Im Zuge der Erstellung der Außenanlagen der Schule soll nun auch dieses Nachbargrundstück miteinbezogen werden. „Dort können sich die Kinder dann in den Pausen auch wirklich bewegen“, freute sich Schulleiter Dr. Wolfgang Holzer. Dies führt zwangsläufig zu einer Kostensteigerung. „Das genehmigte Gesamtbudget von 14,2 Millionen Euro wird überschritten“, erklärte Landrätin Röhrl, wobei man bisher im Kostenrahmen geblieben ist. Durch die weitergehenden Maßnahmen wurde das Budget auf 16,5 Millionen Euro einstimmig erhöht.

Meldung vom: 21.09.2021