Zwiesel – wo Glas Zukunft hat

Landrat Dr. Ronny Raith und Dr. Olaf Heinrich besuchen die Glasfachschule

Dr. Olaf Heinrich, Bürgermeister Karl-Heinz Eppinger, Gunther Fruth, Dr. Ronny Raith und Iris Haschek vor der Vitrine mit den ausgezeichneten Schülerarbeiten des Danner-Schulwettbewerbs 2025. Foto: Jessica Döhler / Landratsamt Regen

Glas, Tradition und Zukunft unter einem Dach. Davon konnten sich Landrat Dr. Ronny Raith, Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich und Bürgermeister Karl-Heinz Eppinger bei ihrem Besuch an der Glasfachschule Zwiesel selbst ein Bild machen. Begrüßt wurden sie von Schulleiter Gunther Fruth und seiner Stellvertreterin Iris Haschek. Im Mittelpunkt des Treffens standen das traditionsreiche Glashandwerk in der Region, die aktuelle Lage der Glasbranche sowie die wichtige Rolle der Schule als Talentschmiede für die nächste Generation.

Starke Wurzeln und neue Impulse

Fachlehrer Robert Wölfl erklärte dem Bezirkstagspräsidenten Dr. Olaf Heinrich und Bürgermeister Karl-Heinz Eppinger die Arbeit der Glasapparatebläser. Foto: Jessica Döhler / Landratsamt Regen

„Bei uns im Landkreis steckt die Fachexpertise rund ums Glas und genau deshalb müssen wir die Kompetenzen vor Ort gezielt fördern“, betonte Landrat Raith. Die Glasfachschule sei dafür ein zentraler Ort. „Hier starten viele kreative Köpfe ihren Weg und tragen sowohl das Handwerk als auch unsere Region in die Welt.“ Bürgermeister Eppinger blickte auf die strukturellen Veränderungen in der Branche: „Natürlich ist es schade, dass viele alte Glashütten schließen mussten. Aber das bedeutet nicht das Ende der Glastradition in Zwiesel. Die Industrie ist noch da und mit ihr ein echter Weltmarktführer in der Stadt.“ „Das Thema Glas ist lebendig, wenn auch im Wandel“, bestätigte Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich.

Wachsendes Interesse an Glasberufen

Landrat Dr. Ronny Raith beobachtete wie Torsten Schubert und Hubert Hödl eine Schale mit Pfauenaugenmuster erschaffen. Jessica Döhler / Landratsamt Regen

Ein Grund zur Freude ist die positive Entwicklung der Schülerzahlen an der Glasfachschule. „Das Interesse am Glas wächst. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen wir im neuen Lehrjahr der Berufsschule einen Anstieg von rund 30 Prozent mehr Schüler. Das zeigt, dass wir etwas richtigmachen“, berichtete Schulleiter Fruth. Auch in der Berufsfachschule lägen für das kommende Schuljahr lägen bereits zahlreiche Anmeldungen vor – sogar vier für die Glashütte, obwohl dort normalerweise nur zwei Ausbildungsplätze verfügbar sind.

Einblicke in Ausbildung und Technik

Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich betrachtete die verschiedenen von Schülern kreierten Designentwürfe für den Staatspreis für Unterricht und Kultus. Foto: Jessica Döhler / Landratsamt Regen

Die Besucher erhielten einen umfassenden Einblick in die Ausbildungsbereiche der Schule. In den Ateliers konnten sie die Schülerinnen und Schüler beim Zeichnen von Designentwürfen beobachten, in der Glashütte bei der Arbeit am Schmelzofen und beim Schleifen von Flachglas. Fruth und Haschek erklärten dabei anschaulich die verschiedenen Techniken und Ausbildungsinhalte. „Die Schüler durchlaufen zum Beispiel in der Bläserei oder Veredelung mehrere alle Fachbereiche und können sich zum Abschluss der Probezeit auf eine Spezialisierung festlegen“, erklärte Fruth.

Zum Abschluss brachte Schulleiter Fruth seine Freude darüber zum Ausdruck, dass Zwiesel nun auch offiziell als Glasstadt bezeichnet werden darf: „Ein Titel, den wir schon lange inoffiziell geführt haben und dessen Bedeutung in der Zukunft noch verdeutlicht werden soll.“ Gemeint ist damit unter anderem das geplante Projekt „Faszinosum Glas“ – initiiert von der Glasfachschule sowie Netzwerk Glas und gefördert vom Wirtschaftsministerium – das jetzt seine Heimat am Stadtplatz in Zwiesel finden soll.

Meldung vom: 21.05.2025