Landrat Dr. Ronny Raith und Bauernverband erörtern aktuelle Anliegen
Regen. Landrat Dr. Ronny Raith lud die Kreisvorstandschaft des Bauernverbands zu einem offenen Austausch ein, um gemeinsam über die aktuellen Herausforderungen und Anliegen der Landwirte im Landkreis zu sprechen. Dabei betonte er seine enge Verbundenheit mit der Landwirtschaft und würdigte die wertvolle Arbeit der Landwirtinnen und Landwirte: „Ich schätze eure Arbeit sehr. Ein offenes Gespräch zur richtigen Zeit kann viele Probleme verhindern. Lasst uns gemeinsam an praktikablen Lösungen arbeiten.“
Obmann Roland Graf eröffnete die Veranstaltung mit einer umfassenden Darstellung zentraler Themen, die die Landwirte derzeit beschäftigen. Im Fokus standen unter anderem der Umgang mit geschützten Tierarten wie Biber, Luchs und Wolf, die Borkenkäferproblematik, mit Peta-Anzeigen sowie der Bau des Grünen Zentrums. Auch Themen wie die geplante Ortsumfahrung bei Ruhmannsfelden und die Zusammenarbeit mit den Ämtern des Landratsamts wurden angesprochen. Landrat Raith ging auf die Anliegen der Bauern ein und betonte, dass der steigende Artenschutz eine komplexe Herausforderung darstelle. Insbesondere zum Thema Wolf äußerten Vertreter des Bauernverbands Bedenken: „Aktuell wird eher nach- statt vorgesorgt,“ hieß es. Raith zeigte Verständnis für diese Sorgen und fügte hinzu: „Auch ich wünsche mir klare Regeln und Vorgaben. Wenn der Wolf zur Gefahr für den Menschen oder die Kulturlandschaft wird, müssen wir über tragfähige Lösungen sprechen.“
Zum Thema Borkenkäfer im Nationalpark erklärte Landrat Dr. Ronny Raith: „Ich habe auf die Entscheidungen des Nationalparks keinen direkten Einfluss, stehe jedoch im kontinuierlichen Austausch mit dem Nationalpark und dem Freistaat.“ Dabei lobte er die Leitung des Nationalparks: „Mit Frau Schuster steht an der Spitze des Nationalparks eine Verantwortliche, die die Problematik erkannt hat und gezielt darauf reagiert.“
Im Hinblick auf Peta-Anzeigen wurde aus der Runde die Frage aufgeworfen, ob diese anonym eingereicht werden. Landrat Raith stellte klar: „Nein, die Anzeigen sind nicht anonym. Wir prüfen jede eingehende Anzeige gründlich und klären den Sachverhalt in Zusammenarbeit mit dem Veterinäramt und einem Juristen.“
Ein weiteres wichtiges Thema war der Bau des Grünen Zentrums, dessen Umsetzung seit 2017 geplant ist und auf Realisierung wartet. Das Zentrum soll künftig als zentraler Standort für mehrere Institutionen dienen, darunter die Hauswirtschaftsschule, das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, die Staatliche Führungsakademie für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, das Heimatmuseum sowie den Bauernverband.
Auch die Frage des Infrastrukturausbaus im Landkreis wurde angesprochen. Ein konkretes Beispiel dafür ist die Ortsumgehung Ruhmannsfelden, die sich aktuell im Planfeststellungsverfahren befindet. Der Abschluss dieses Verfahrens wird für 2025 erwartet. Zum aktuellen Stand erklärte der Landrat: „Derzeit wird die baurechtliche Prüfung durchgeführt. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass der Bau 2026 oder 2027 beginnen kann.“
Zum Abschluss bedankte sich Graf für die Einladung und die gute Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden des Landratsamtes. Gleichzeitig betonte er, dass eine Entbürokratisierung von Verwaltungsvorgängen allen Beteiligten zugutekommen würde. Raith zog ein positives Fazit des Treffens: „Ich freue mich über den konstruktiven Austausch und bin überzeugt, dass wir gemeinsam Lösungen und Wege finden, um unseren Landkreis in allen Bereichen voranzubringen.“