Förderzentrum Viechtach ist Fairtrade-School

Sie freuen sich über den neuen Titel: Das Fairtrade-Schulteam des Förderzentrums Viechtach, allen voran dessen Leiter Moritz Gierl (2. Reihe, 1.v.li.) und Silke Penzkofer (2. Reihe,1. v.re.) sowie Schulleiterin Birgit Heigl-Venus (2.v.re.). Foto: Miriam Lange / Landratsamt Regen

Landrat ermutigt die Schüler „an einer faireren, besseren Welt mitzuarbeiten

Sie freuen sich über den neuen Titel: Das Fairtrade-Schulteam des Förderzentrums Viechtach, allen voran dessen Leiter Moritz Gierl (2. Reihe, 1.v.li.) und Silke Penzkofer (2. Reihe,1. v.re.) sowie Schulleiterin Birgit Heigl-Venus (2.v.re.). Foto: Miriam Lange / Landratsamt Regen

Sie freuen sich über den neuen Titel: Das Fairtrade-Schulteam des Förderzentrums Viechtach, allen voran dessen Leiter Moritz Gierl (2. Reihe, 1.v.li.) und Silke Penzkofer (2. Reihe,1. v.re.) sowie Schulleiterin Birgit Heigl-Venus (2.v.re.). Foto: Miriam Lange / Landratsamt Regen

Dem Fairtrade-Landkreis Regen und der Fairtrade-Town Viechtach als kommunale Vorbilder folgend, hat sich das Sonderpädagogische Förderzentrum Viechtach, die Paul-Maurer-Schule, Anfang 2025 auf den Weg zur Fairtrade-School gemacht. „In Rekordtempo“, wie man bei der zuständigen Zertifizierungsstelle staunte, denn bereits am Freitag, den 30. Mai, durfte die Schulfamilie das Signet im Rahmen einer stimmungsvollen Feierstunde mit zahlreichen Ehrengästen entgegennehmen.

 

Was bedeutet der Begriff „fair“? Die Fußballbuben am Viechtacher Förderzentrum waren mit Beispielen schnell bei der Hand: „Keine Fouls, Schwalben oder Beschimpfungen – stattdessen Respekt und Ehrlichkeit.“ „Beides sind Werte“, führte Schulleiterin Birgit Heigl-Venus aus, „die sowohl im Sport als auch im sozialen Miteinander wichtig sind. Wir müssen uns stets der Verantwortung für unser Tun und dessen Auswirkungen auf andere bewusst sein.“ Diese Verantwortung in den Schulalltag zu tragen und dabei speziell für die Konsequenzen unseres Konsumverhaltens zu sensibilisieren, das sei Grundgedanke für die Bewerbung als Fairtrade-School gewesen. „Nur ein neues T-Shirt anstelle von dreien oder morgens mal mit dem Fahrrad zur Schule – Es sind kleine, alltägliche Entscheidungen, die unsere Welt zu einem gerechteren Ort machen“, wusste Carina Bischke von der gemeinnützigen Organisation Fairtrade Deutschland, welche die Auszeichnung verlieh.

 

Durch insgesamt fünf Kriterien, so erläuterte sie, hatte das Förderzentrum die Jury in Köln überzeugen müssen: Zum Ersten durch die Gründung eines Schulteams, bestehend aus engagierten Schülern, Lehrkräften und Mitgliedern des Elternbeirats – allen voran das kongeniale pädagogische Duo Silke Penzkofer und Moritz Gierl –, die den Fairtrade-Gedanken im Schulalltag am Laufen halten. Für die stets tatkräftige Unterstützung bei der Konzepterarbeitung dankte Gierl vor allem der Nachhaltigkeitskoordinatorin des Landkreises Regen, Teresa Raith. Zum Zweiten durch die Unterzeichnung des sogenannten „Fairtrade-Kompasses“, eines Aktionsplans, in dessen Erstellung die gesamte Schulfamilie eingebunden war. Zum Dritten durch die Allgegenwärtigkeit von Fairtrade-Produkten im Schulleben. Hier blicke das Förderzentrum, so Gierl, neben einer langjährigen Kooperation zwischen Pausenverkauf und Viechtacher Weltladen stolz auf Hauswirtschaftslehrerin Eleonore Wittenzellner-Muhr, die in ihrer Küche penibel auf die Verwendung regionaler, saisonaler und fair gehandelter Lebensmittel achte. Beim vierten Kriterium handelt es sich um das Thema Fairtrade im Unterricht. Nach der Klärung theoretischer Grundlagen und historischer Hintergründe drangen die Schülerinnen und Schüler zweier Jahrgangsstufen tief in die Materie ein und beschäftigten sich – auch unter Verwendung neuer Medien, wie Youtube – mit Produktionsketten, Menschenrechten, verschiedenen Wirtschaftsfaktoren, Bildungsinitiativen und dem Bereich Umweltschutz. Eine „kulturelle Pause“ inklusive fairer Verköstigung erfüllte schließlich das fünfte und letzte Kriterium, die Projektarbeit. Eine größere Aktion pro Schuljahr ist ab sofort Pflicht. „Keine Zeit also, sich auf den aktuellen Lorbeeren auszuruhen“, gemahnte Bischke, denn bereits in zwei Jahren steht die Rezertifizierung ins Haus.

In ihrer Funktion als Mitglied der Fairtrade-Steuerungsgruppe Viechtach belohnte Brigitta Schlüter daraufhin das Engagement des Förderzentrums mit einem brandneuen, fair gehandelten Fußball sowie mit einhundert Schokoladenstückchen für Jennifer Herzog. Die Schülerin hatte im vergangenen Jahr einen Designwettbewerb gewonnen, in dessen Rahmen das Layout der neuen Viechtacher Stadtschokolade gesucht worden war.

Zuletzt sprach Landrat Dr. Ronny Raith der Schulfamilie seine herzlichsten Glückwünsche zum Titel aus und betonte, dass es sich „bei einer nachhaltigen Lebensweise um eine Grundeinstellung handelt, die nicht nur die Orientierung an Qualitätssiegeln fordert, sondern den unbedingten Willen jedes Einzelnen von uns, an einer faireren, besseren Welt mitzuarbeiten.“

Meldung vom: 05.06.2025