88 Asylbewerber finden eine erste Bleibe

 - Nur wenig Gepäck bis gar kein Gepäck hatten die Ankommenden. In den Tüten waren Lebensmittel, die die Asylsuchenden vor ihrer Abreise in München mit auf den Weg bekamen. Foto: Landkreis Regen/Langer Regen. 88 Asylbewerber sind am Samstag, 8. November, in Poschetsried (Stadt Regen) angekommen. Die Menschen kamen in zwei Bussen am Nachmittag beziehungsweise am Abend in der Kreisstadt an. „Sie finden hier zur Erstaufnahme eine erste Unterkunft“, sagt Heiko Langer, der Pressesprecher des Landkreises Regen. Die Unterkunft war zuvor von der Regierung von Niederbayern angemietet worden, der Landkreis wurde bei der Unterbringung vor Ort um Unterstützung gebeten, so Langer weiter.

Ebenso vor Ort war das Bayerische Rote Kreuz. Mit rund 20 Mitarbeitern wurde eine rasche Unterbringung der Menschen gewährleistet. Bevor die Ankommenden ihre Zimmer in einer ehemaligen Pension beziehen konnten, wurden sie medizinisch untersucht. Amtsarzt Dr. Bernhard Edenhofer und seine Kollegen konnten sich dabei von einem relativ guten Allgemeinzustand der Menschen überzeugen. „Natürlich haben die Mediziner, bei der Untersuchung auch festgestellt, dass hinter vielen starke Strapazen liegen müssen“, meint der Pressesprecher.

Viele der Ankommenden stammen aus dem Bürgerkriegsland Syrien, es sind aber auch viele Menschen aus Afrika in Poschetsried angekommen. „Wir haben auch einige Familien und über zehn Kinder einquartiert“, so Langer weiter. Unter den Asylsuchenden seien sogar mehrere Mediziner. Wie lange die Menschen nun in Regen bleiben werden, ist noch unklar. Die meisten von Ihnen werden aber bereits in den kommenden Wochen die Kreisstadt wieder verlassen und in andere Unterkünfte, auch in andere Bundesländer verlegt werden. „Um die Verteilung kümmert sich die Regierung“, solange die Menschen aber in Poschetsried untergebracht sind, sieht sich der Landkreis auch in der Verantwortung den Asylsuchenden beizustehen.

So war unter anderem die Jugendamtsmitarbeiterin Kathrin Binder vor Ort. Sie kümmerte sich mit Unterstützung der Rotarier um die Kinder und Familien. Um die Menschen wollen sich auch der katholische Stadtpfarrer Ludwig Limbrunner und der evangelische Pfarrer Matthias Schricker kümmern. Beide hießen die Asylsuchenden willkommen. Unterstützt wurden die Helfer auch durch zwei freiwillige Helfer, die als Dolmetscher für Arabisch tätig waren. „Sie waren uns wirklich eine große Hilfe“, betont der Pressesprecher. Im Einsatz waren auch Ärzte aus den Kreiskrankenhäusern, Mitarbeiter aus dem Gesundheitsamt und aus der Ausländerbehörde des Landratsamtes Regen. Auch der Landratsamtsjurist Alexander Kraus war bis in die Nacht hinein im Einsatz.

Am Nachmittag war auch Regens Bürgermeisterin Ilse Oswald vor Ort. Am späten Nachmittag und am Abend kam auch Landrat Michael Adam nach Poschetsried. Oswald und Adam wollten sich persönlich ein Bild von der Situation machen und beide nutzten die Gelegenheit, um mit den Menschen zu sprechen. Sie bekamen dabei viele zum Teil erschütternde Geschichten zu hören, denn ein Großteil der Menschen hat einen sehr langen und beschwerlichen Weg hinter sich. Einige kamen nur mit den Kleidern, die sie trugen, in Bayern an. Alle hoffen auf ein Leben in Freiheit und Frieden.

Adam bedankte sich bei den Helfern, vor allem bei den Mitarbeitern des BRK. Das Bayerische Rote Kreuz habe wieder einmal gezeigt, dass man sich auf die ehrenamtlichen und die hauptamtlichen Helfer jederzeit verlassen könne, sagt der Landrat und dankt so den Helfern.

Meldung vom: 16.07.2019