Besorgniserregende Schülerzahlentwicklung an der Berufsschule

Der Schul- und Kulturausschuss des Landkreises Regen tagte am Montagnachmittag

Regen. Am Montag, 30. Juni, fand im kleinen Sitzungssaal des Landratsamtes die erste Sitzung des neuen Schul- und Kulturausschusses statt. Im Mittelpunkt der Sitzung standen dabei die beruflichen Schulen.

Volkshochschulgeschäftsführer Herbert Unnasch informierte in der Sitzung zunächst die Räte über den Zweckverband Volkshochschule für den Landkreis Regen und die konzeptionellen Überlegungen zur Weiterentwicklung der Volkshochschule (VHS): „Die kommunale Mitfinanzierung der Volkshochschule für den Landkreis Regen liegt prozentual im bayerischen Landesdurschnitt.“ Die Räte sprachen sich dafür aus, dass „die bewährte Organisationsstruktur und das vielfältige, qualitative Angebot soll sowohl thematisch und quantitativ beibehalten werden.“ Die vhs und die in die vhs- Gebäude etablierten Landkreis-Töchter leisten nach Meinung der Kreisräte einen wichtigen Beitrag zur Regionalentwicklung und regionalen Daseinsvorsorge. Dafür wird der Landkreis auch weiterhin die erforderliche Basisfinanzierung leisten, wobei bei den Aktivitäten unter Einbindung des Beteiligungsmanagers die Grundsätze der Wirtschaftlichkeit berücksichtigt werden.

Unnasch informierte das Gremium ferner über die künftige Auslastung der Bayerwaldakademie Weißenstein: „Aufgrund der dauerhaft niedrigen Schülerzahl ist der Betrieb der BAW als reines Schülerwohnheim hochdefizitär. Eine bessere Auslastung mit anderen Nutzergruppen ist anzustreben. Die Telecenter Regen GmbH plant deshalb, mit dem BLSV eine strategische Kooperation über einen längeren Zeitraum mit Kontingentverträgen zu vereinbaren. Die Laufzeit soll drei Jahre betragen.“ Dem stimmten die Räte zu.

Von einer „besorgniserregenden Entwicklung“ berichtete Ernst Ziegler, der Leiter der staatlichen Berufsschule, FOS und BOS. Er schilderte, dass die Schule immer weniger Schüler habe. Dies liege zum einen daran, dass man im Bereich des Dialogmarketings einen dritten Schulstandort in Bayern eröffnet habe und zum anderen daran, das in anderen Bereichen die geforderten Klassenstärken nicht erreicht werden. Neue Schulsprengel, die Rücksicht auf die Berufsschule im Landkreis Regen nehmen, werden nicht gebildet, bedauerte Ziegler. Die Ausschussmitglieder kritisierten ferner, dass der Freistaat nicht bereit war, den Schulsprengel so zu ändern, dass am Berufsschul-Kompetenzzentrum Glas in Zwiesel auch Flachglas berücksichtigt werde. Deswegen beschlossen sie, dass der Kreistag auf seiner nächsten Sitzung eine entsprechende Resolution beschließen soll. Daran wird dann die Verlegung der Schüler im Bereich Flachglas an die Glasfachschule Zwiesel gefordert.

Landrat Michael Adam gab danach Eilhandlungen im Bereich der Auftragsvergaben an dem Internatsneubau der Hotelberufsschule Viechtach bekannt. Für den Bau der Heizungsanlage hatten drei Firmen ein Angebot abgegeben, den Zuschlag erhielt ein Unternehmen aus Arnbruck für rund 225000 Euro. Die Sanitäranlage wird eine Regener Firma für rund 238000 Euro einbauen. Auch hier hatten drei Firmen ein Angebot abgegeben. Fünf Angebote wurden für den Einbau der Tischler-Innenwandverkleidung abgegeben. Hier bekam ein Viechtacher Unternehmen für rund 26000 Euro den Zuschlag.

Auch beim nächsten Tagesordnungspunkt hatten sich die Räte mit der Hotelberufsschule Viechtach zu befassen. Sie mussten die neuen angepassten Tagessätze für das Schülerwohnheim festlegen. „Die derzeit geltenden Tagessätze am Internat der Hotelberufsschule Viechtach, 22,50 Euro für Unterkunft und volle Verpflegung; 14 Euro für Wochenendtage, sind nicht mehr kostendeckend. Der Grund dafür liegt an den drastisch gesunkenen Schüler- beziehungsweise Übernachtungszahlen und den damit verbundenen Mindereinnahmen, bei nahezu gleichbleibenden Ausgaben“, erklärte der Kämmerer Franz Baierl. So wurde ein neuer Tagessatz von 37,50 Euro (wochentags) und 24,30 Euro (Wochenende) beschlossen. Dieser beginnt – rückwirkend – mit dem Schuljahr 2013/14.

Danach hatte noch einmal Herbert Unnasch das Wort. Die Küche des Tagungshauses an der VHS Regen vorsorgt derzeit auch die Mensen am Gymnasium Zwiesel und an der Siegfried-von-Vegesack-Realschule Regen. Unnasch informierte über das Angebot und berichtete davon, dass die Realschule auf der Suche nach einem privaten Anbieter sei.

Einen Einblick in die geplanten EDV-Investitionen in den Schulen gab Andreas Schirrmacher von der EDV-Abteilung des Landratsamtes. Er kümmert sich nicht nur um die Ausstattung der Schulen, sondern er versucht auch, in Zusammenarbeit mit den Lehrkräften, das Angebot auszuweiten. So ist beispielsweise die Staatliche Realschule Viechtach mit dem Angebot einer Tablet-Klasse nicht nur eine Besonderheit im Landkreis Regen, „das Angebot hat auch bayernweit einen Modellcharakter“.

Meldung vom: 02.07.2014