Den kindlichen Forscherdrang fördern

Landkreis arbeitet mit der Stiftung „Haus der kleinen  Forscher“ eng zusammen

 - Die Kinder experimentierten und die Erwachsenen schauten zu (v.li.) Jugendamtsleiter Martin Hackl, Wirtschaftsförderer Markus König, Britta Pinter, Landrat Michael Adam, Dr. Peter Rösner, vhs-Geschäftsleiter Herbert Unnasch und IHK-Geschäftsführer Dr. Thomas Koch. Foto: Landratsamt/Langer  - Vhs-Geschäftsleiter Herbert Unnasch, Landrat Michael Adam, Dr. Peter Rösner, IHK-Geschäftsführer Dr. Thomas Koch und Wirtschaftsförderer Markus König stellten sich nach dem Gespräch in der vhs Regen zum Gruppenbild auf. Foto: Landratsamt/Langer

Kinder haben einen natürlichen Entdecker- und Forscherdrang. Sie sind neugierig und können schon im Kindergartenalter viel lernen. Diese Neugier kann dabei helfen bei Kindern das Interesse für Naturwissenschaften zu wecken. Dieses Interesse wird im Landkreis Regen bereits im Kindergarten gefördert. Der Landkreis, die Volkshochschule (vhs), die Industrie- und Handelskammer (IHK) und die Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ arbeiten dabei eng zusammen. Am Dienstagmorgen gab es einen Erfahrungsaustausch in der vhs. Dort trafen sich die Verantwortlichen vor Ort mit Dr. Peter Rösner, dem Geschäftsführer der Stiftung „Haus der Forscher“.

Begrüßt wurden die Teilnehmer vom Geschäftsleiter der Volkshochschule Herbert Unnasch. Er erkannte in dem Thema nicht nur eine bildungspolitische Komponente, sondern stellte auch fest, dass die Bildung im Kindergarten später auch „ein arbeitspolitisches Thema“ sein könne und so sei man als vhs auch in diesem Feld gern tätig. „Das ist spannend, was hier passiert“, stellte Dr. Rösner mit Blick auf den Landkreis Regen fest. In Niederbayern sei der Landkreis in diesem Bereich bereits führend, so der Stiftungsgeschäftsführer weiter.

Die Stiftung gebe es, weil sich in Deutschland zu wenig Menschen für Technik interessieren. Und so setzt die Idee die hinter dem „Haus der kleinen Forscher“ steckt bereits bei Kindern im Kindergartenalter an. Die Stiftung bietet unter anderem Weiterbildungen für Multiplikatoren an. Diese ausgebildeten Multiplikatoren geben dann ihr Wissen an Erzieherinnen weiter. „In drei Workshops wurden 50 Erzieherinnen aus 25 Kindergärten weiter gebildet“, berichtet Unnasch und verweist auf die guten Erfahrungen die man in der Zusammenarbeit mit der Stiftung gemacht habe. Landrat Michael Adam stellte in diesem Zusammenhang heraus, dass man sich im Landkreis das Ziel gesetzt habe, Abwanderung zu stoppen und der prognostizierten demografischen Entwicklung entgegen zu wirken. „Wir wollen und wir müssen unseren Nachwuchs schon im Kindesalter bestenfalls auf das Berufsleben vorbereiten“, so Adam weiter und diese Vorbereitung beginne bereits im Kindergartenalter. Und im Bereich der vorschulischen Bildung hinke Deutschland im internationalen Vergleich noch immer weiter hinterher. Auch Jugendamtsleiter Martin Hackl sprach von „einer wichtigen Geschichte“, so habe man im Jugendamt den Bildungsbedarf für die Kleinsten erkannt, doch ohne die tatkräftige Unterstützung durch die vhs, hätte man nicht so schnell handeln können. Die Volkshochschule sei hier ein wichtiger Partner, der die Arbeit voran bringe.

Dr. Rösner ging in seinen Erklärungen auch auf die „drei Säulen“,  auf denen die Stiftung beruhe, ein. Zuerst gebe es ein Recht der Kinder auf Bildung und dazu gehöre auch die naturwissenschaftliche Bindung, des Weiteren könne die Arbeit später wertvolle Früchte tragen, denn gerade in Regionen, die von Innovationen im Technikbereich lebe, seien naturwissenschaftliche Menschen von großer Bedeutung. Zudem könne seiner Meinung nach Grundlagenforschung in Deutschland nur aufrecht erhalten werden, „wenn die Bevölkerung das mitträgt.“ Und zum Mittragen gehöre Interesse, dieses Interesse bilde sich aber schon im Kleinkindalter heraus. Aus diesen Gründen sei seiner Meinung nach die Stiftung eine Chance für die Bildungsrepublik Deutschland. Eingebunden in Netzwerke, wie im Landkreis Regen, könne so auf lange Sicht viel bewegt werden.

Unterstützt wird die Idee auch von der Industrie- und Handwerkskammer (IHK). Geschäftsführer Dr. Thomas Koch betonte, dass es wichtig sei, Strategien für die Zukunft zu entwickeln. Man müsse erreichen, „dass junge Leute in der Region bleiben.“ So fungiere die IHK als Netzwerkkoordinator für Niederbayern. Britta Pinter von der Wirtschaftsförderung des Landkreises regte in diesem Zusammenhang an, dass das „Haus der kleinen Forscher“ auch auf den Grundschulbereich ausgedehnt werden könne. Denn auch dort habe man die Chance etwas zu bewegen.

Landrat Michael Adam erklärte abschließend, dass der Erfahrungsaustausch für den künftigen Verlauf wichtig gewesen sei. Es sei gut, dass man in diesem Bereich institutionsübergreifend nachhaltig arbeiten will.

Im Anschluss an den Erfahrungsaustausch besuchte die Gruppe noch den Kindergarten Sankt Anna im Regener Ortsteil Bürgerholz. Dort fand ein Forschertag statt. Die Kinder beschäftigten sich mit dem Thema Wasser, konnten spielerisch dazu lernen und experimentieren. Die Teilnehmer der Gesprächsrunde konnten sich davon überzeugen, dass Kindergartenkinder mit den Methoden der Stiftung, mit viel Spaß spielerisch naturwissenschaftliche Gesetze kennen lernen.

Meldung vom: 10.12.2013