Der Landkreis Regen beteiligt sich an der Aktionswoche zum Thema Alkohol

 - Auch der stellvertretende Landrat Willi Killinger (re.) nahm am Quiz teil. Franz Gröller (v.li.), Dr. Bernhard Edenharter und Matthias Wagner informierten ihn und die Besucher. Foto: Langer/Landratsamt Regen

Alkohol? Weniger ist besser!“

Regen. „Alkohol? Weniger ist besser!“, das ist das Motto der bundesweiten Aktionswoche zum Thema Alkohol. Auch der Landkreis Regen beteiligt sich an der Aktion, denn die Gefahren, die von unkontrolliertem Alkoholgebrauch ausgehen, seien auch in der Region oftmals noch unterschätzt. „Uns liegt es nicht daran mit dem erhobenen Zeigefinger durch die Welt zu gehen“, sagt Matthias Wagner vom Gesundheitsamt Regen. Vielmehr gehe es darum, auf die Gefahren des erhöhten Konsums aufmerksam zu machen und die Bürger zu informieren. „Wir wollen sensibilisieren“, betont Wagner. Er hatte zusammen mit Dr. Bernhard Edenharter am Montag im Landratsamt Regen einen Informationsstand zum Thema aufgebaut und beide warben bei Besuchern wie Mitarbeitern für einen maßvollen Umgang mit Alkohol.

Eröffnet wurde der Aktionstag durch den Stellvertretenden Landrat Willi Killinger. „Jeder weiß um die Gefahren des Alkoholmissbrauches“, sagte Killinger einleitend und wies darauf hin, dass Alkohol und seine Auswirkungen oftmals unterschätzt werden. Dies zeige sich vor allem im Straßenverkehr. Wobei er nicht zu denjenigen gehören wolle, die Alkohol grundsätzlich verteufeln. So plädierte Killinger für einen genuss- und verantwortungsvollen Umgang mit alkoholischen Getränken.

Wagner wies bei der Eröffnung darauf hin, dass es vier Bereiche gibt, bei denen Alkohol „überhaupt nichts zu suchen habe“: bei der Arbeit, im Straßenverkehr, bei der Einnahme von Medikamenten und in der Schwangerschaft. Zudem erinnerte Wagner daran, dass Erwachsene eine Vorbildfunktion haben und sicher dieser auch bewusst sein sollten. Dr. Edenharter wies auf die gesundheitlichen Gefahren eines zu hohen Alkoholkonsums hin. Es gebe viele Erkrankungen, deren Entstehung oft in Zusammenhang gebracht werden können. Der Mediziner sprach dabei nicht nur die bekannten Erkrankungen wie Leberzirrhose an, sondern sprach unter anderem auch von Krebs- und Kreislauferkrankungen.

Bei der Veranstaltungseröffnung war auch der Polizist Franz Gröller mit dabei. Er ist in der Polizeiinspektion Regen für die Präventionsarbeit zuständig. Gröller berichtete von seiner täglichen Arbeit. Bei seinen Terminen, die oftmals in Schulen seien, habe er erkannt, dass es Informationsbedarf gebe. Der Beamte berichtete auch von der Arbeit eines Polizisten und sprach davon, wie schwer es beispielsweise sei, Angehörigen eine Todesnachricht zu überbringen. Wenn dann die Todesursache beim Alkoholkonsum liege, dann sei dies besonders bitter. Viele Unfälle könnten verhindert werden, ist er sich sicher.

Die Besucher im Landratsamt Regen wurden am Montag aber nicht nur mit Fakten informiert. Sie konnten bei einem Quiz den Alkoholgehalt von Getränken einschätzen und viele verschätzten sich dabei, wie Wagner im Anschluss berichtet: „Kaum einer kommt darauf, dass eine Halbe Bier fast viermal so viel Alkohol wie ein Stamperl Schnaps enthält.“ Wenn einer eine Maß Bier trinke, dann sei das gesellschaftlich akzeptiert, wenn jemand allerdings sieben Schnaps hinunter kippe, dann bekomme der oft Fragen zu hören, wie „hast du Probleme?“ Dabei haben beide die gleiche Menge an Alkohol getrunken, so Wagner weiter. Allein mit diesem Vergleich könne man oftmals viel erreichen, betont der Experte aus dem Gesundheitsamt. Er hofft, dass solche Aktionen, wie am Montag im Landratsamt vor allem die jüngeren Bürger zum verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol bringen. Und um zu zeigen, dass auch antialkoholische Getränke gut schmecken und durchaus „cool“ sein können, gab es für die Besucher eine kostenlose Fruchtlimonade mit eher exotischen Geschmäckern wie „Ingwer“ oder „Hollunder“.

Meldung vom: 20.01.2014