Ein kleines Arberland in Berlin – Am Sonntag, 12. Oktober, werden die Straßennamen offiziell enthüllt

Berlin/Regen. Am Sonntag, 12. Oktober, ist es endlich soweit: Um 15 Uhr werden in Berlin, genauer gesagt in der Zwieseler Straße, die Namen der neuen Straßen offiziell vorgestellt. Dann wird in der Bundeshauptstadt Berlin ein kleines Arberland entstehen, denn dann werden die neuen Straßen offiziell enthüllt, dann wird ein kleines Arberland in Berlin entstanden sein, den Straßennamen nach zumindest. Insgesamt zwölf Straßennamen werden ab dem 12. Oktober in Berlin an den Landkreis Regen erinnern.

Ausgangspunkt zur Namensgebung war indes die Zwieseler Straße. Dass dort deutsche Geschichte geschrieben wurde, wissen die wenigsten Bayerwäldler. In der Zwieseler Straße steht die Festungspionierschule, hier wurden bis zum Weltkriegsende tausende von Offizieren und Unteroffizieren des Heeres und der Marine unterrichtet. Hier bezog die Sowjetarmee ihr erstes Quartier und hier wurde der zweite Weltkrieg offiziell beendet. Am 8. und 9. Mai wurde im 200 Quadratmeter großen Speisesaal des Kasinos von Generalfeldmarschall Keitel, Generaladmiral von Friedeburg und Generaloberst Stumpf die bedingungslose Kapitulation ratifiziert. Hier bekam auch die erste Regierung der DDR ihre staatliche Vollmacht. Derzeit wird die Kaserne in Wohnpark umgebaut. Überhaupt sollen im neuen Baugebiet hauptsächlich Reihenhäuser und Eigentumswohnungen entstehen, weiß Günter F. Toepfer, Mitglied des Abgeordnetenhauses a.D. zu berichten.  Er hat sich in den vergangenen Jahren im Straßenneu-, Straßenrück- und -umbenennungen verdient gemacht.  „Es wird eine gute, bürgerliche Wohngegend werden“, so Toepfer weiter. Auch dies würde sicherlich zum „bodenständigen“ Bayerischen Wald passen.

Neben der bereits bestehenden Zwieseler Straße, dem Bodenmaiser Weg und der Arberstraße, wird es bald auch eine Regener Straße geben. Hinzu kommen Straßen, die nach Viechtach, Eisenstein, Kirchdorf, Frauenau, Patersdorf, Rinchnach und Teisnach benannt sind. Zu guter Letzt kommt auch noch eine Zachenberger Straße hinzu, denn ein Privateigentümer wird seine Straße so benennen. „Wir bekommen einen kleinen Landkreis Regen, ein kleines Arberland in Berlin“, freut sich auch Landrat Michael Adam und verweist auf die lange Freundschaft zwischen den Bayern und den Preußen: „Viele Berliner haben mindestens einmal im Bayerischen Wald auf Urlaub gemacht. Für uns ist die Namensgebung natürlich zugleich eine kleine touristische Werbung. Vielleicht machen die Bewohner einmal Urlaub in den namensgebenden Gemeinden“, meint Landrat Adam. Schön wäre es auch Adams und auch Toepfers Sicht, wenn sich die Menschen aus Berlin und aus dem Landkreis Regen kennenlernen würden.

Eine Gelegenheit dazu wird sich am Sonntag, 12. Oktober,  Zwieseler Straße, bei der  Lew Tolstoi Grundschule Zwieseler Straße (rückwärtiger Schuleingang am „Eiche Naturdenkmal“) ergeben. Dann werden neben Landrat Michael Adam auch zahlreiche Bürgermeister aus dem Landkreis Regen vor Ort sein. „Man verbindet einen lange geplanten Besuch“, sagt Landkreispressesprecher Heiko Langer. So werden die Bürgermeister für drei Tage auf Informationsreise in Berlin sein, erste Station soll dabei die Straßenumbenennung sein. Neben zahlreichen Bürgermeistern werden auch die Stadtkapelle Viechtach und die Trachtenvereinsmitglieder von den „Waldlern“ aus Viechtach vor Ort sein und die Besucher unterhalten. „Um 15 Uhr beginnt die offizielle Feier“, sagt Pressesprecher Langer und hofft darauf, dass auch zahlreiche Berliner kommen.

Programm Straßennameneinweihungsfest

Meldung vom: 08.10.2014