Ein neues ÖPNV-Konzept wird erarbeitet

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Rettung für die Flussperlmuschel: Renaturierung des Wolfertsrieder Baches kann im Oktober starten

Regen. Eine umfangreiche Tagesordnung hatten die Mitglieder des Ausschusses für Wirtschtafts-, Umwelt- und Tourismusfragen, kurz WUT-Ausschuss, am Donnerstagnachmittag, 30. August, abzuarbeiten.

Im Mittelpunkt der öffentlichen Sitzung, zu der Landrätin Rita Röhrl eingeladen hatte, standen die Rettung der Flussperlmuschel und die Verbesserung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV).

In den ersten beiden Tagesordnungspunkten erfuhren die Kreisräte mehr über das Flussperlmuschelprojekt am Wolfertsrieder Bach. Dort engagiert sich der Landkreis bereits seit Jahren, die notwendige finanzielle Ausstattung wurde bereits im Jahr 2015 von den Mitgliedern des WUT-Ausschusses beschlossen. Lieselotte Bielmeier und Kerstin Schecher vom Umweltamt des Landkreises informierten über den Fortlauf des Projektes. Demnach sollen ab Oktober tiefgreifende Renaturierungsarbeiten am Bach stattfinden. „Das Bachbett soll wieder durch die Landschaft mäandern“, sagt Schecher und dies könne nur durch Baumaßnahmen erreicht werden. Durch die Umbauten soll auch die Flussperlmuschel wieder im Bach heranwachsen können. Die Kosten für die Renaturierung sollen sich auf rund 460000 Euro belaufen, wovon der Landkreis nur zehn Prozent bezahlen muss, der Rest kommt aus Bundesmitteln. Die Ausschussmitglieder ermächtigten Landrätin Röhrl zur Vergabe der Maßnahmen. Zudem beschlossen die Räte, dass die Eigenmittel für das gesamte Flussperlmuschelprojekt von 90000 auf 110000 Euro erhöht werden sollen. Somit sei gewährleistet, dass alle notwendigen Maßnahmen vorgenommen werden können.

Danach hatte Landrätin Röhrl einige Eilhandlungen bekannt zu geben. So wurde für die Straßenmeisterei ein neuer Transporter angeschafft, nachdem der alte verschlissen war, habe man aufgrund der langen Lieferzeit schnell handeln müssen und für rund 44000 Euro ein neues Fahrzeug bestellt. Neu bestellt werden musste auch ein Salzladeband der Streuguthalle Poschetsried. Auch hier sei aufgrund der langen Lieferzeiten eine Eilhandlung notwendig gewesen. Die Kosten belaufen sich auf rund 45000 Euro.

Ebenfalls als Eilhandlung wurde – nach einer Ausschreibung – der Deckenbau der Kreisstraße REG 1, konkret, die Instandsetzung der Fahrbahndecke bei Hochbruck, vergeben. Um ein Ablaufen der Bindungsfrist zu verhindern, gab die Landrätin den Auftrag an ein Mallersdorfer Unternehmen. Es hatte mit rund 225000 Euro das wirtschaftlichste Angebot abgegeben.

Auch im Schülerverkehr musste gehandelt werden. Die Landrätin hatte die Schülerbeförderung auf der Linie 6087 (Kollnburg – Viechtach, Wendeplatte sowie Viechtach, Wendeplatte – SFZ Viechtach und zurück) für rund 76500 Euro vergeben. „Dies war notwendig, dass die Busse auch zum Schulbeginn fahren“, erklärte die Landrätin, gleiches galt für eine zusätzliche Fahrt auf der Linie 7025 Viechtach-Gotteszell. Hier fährt nun der Bus ein weiteres Mal am Nachmittag, was zur Einführung des neuen Kombitickets auch notwendig sei.

Bei keiner der Eilhandlungen erntete die Landrätin Widerspruch, so konnte die Sitzung mit Tagesordnungspunkt neun, der Errichtung einer Bahnübergangssicherungsanlage in Bruckmühle auf der Kreisstraße REG 13 fortgesetzt werden. Hier stimmten die Ausschussmitglieder einstimmig dem Bau der Schrankenanlage zu. Der Landkreis müsse hier ein Drittel der Kosten tragen. Die Verantwortlichen rechnen so mit rund 103000 Euro an Kosten für den Kreis.

Einstimmig stimmten die Räte auch dem Antrag der Fraktion Bündnis90/Die Grünen zu. Kreisrätin Sigrid Weiß hatte beantragt zu prüfen, ob der Landkreis sich um das Zertifikat „fahrradfreundlicher Landkreis“ bewerben soll. Die Verwaltung wurde beauftragt, entsprechende Informationen einzuholen und der Ausschuss wird sich danach noch einmal mit dem Thema beschäftigen, so der Beschluss des WUT-Ausschusses.

Zu guter Letzt durften sich die Ausschussmitglieder noch mit der Erstellung eines neuen ÖPNV-Konzeptes auseinandersetzen. Landrätin Röhrl berichtete, dass man die Bayerische Eisenbahngesellschaft, kurz BEG, dazu bewegen konnte, sich mit 50 Prozent der Kosten an der Konzepterstellung zu beteiligen. Ziel sei es, die Fahrgastzahlen in der gesamten Region zu erhöhen, was auch eine Nachfrageerhöhung auf der Schiene mit sich bringen soll. Damit der Landkreis hier auch planerisch tätig werden kann, brauche man Personal, machte Landrätin Röhrl klar. So beschlossen die Ausschussmitglieder einstimmig die Schaffung einer neuen Stelle.

Meldung vom: 03.09.2018