Eschentriebsterben im Landkreis Regen erreicht Naturdenkmal

 - Klaus Eder, Kurt König (Baumkontrolleur des Staatlichen Bauamtes Passsu), Monika Knauff-Schöllhorn, Baron Ali von Wolffersdorff und Landrat Michael Adam beim Blick auf eine Esche.
Baumallee in Oberzwieselau ist stark betroffen – Fällaktionen im Winter

Oberzwieselau. „Das Eschentriebsterben hat leider auch den Bayerischen Wald erreicht“, sagt Klaus Eder vom Landratsamt Regen. Er ist als Garten- und Landschaftsfachberater für das Amt tätig, um wertvolle Pflanzen zu schützen. Doch in Oberzwieselau kommt jede Hilfe zu spät. „Bei der Krankheit gibt es kein Gegenmittel“, weiß der Experte und so war der Ortstermin zu dem Landrat Michael Adam, Klaus Eder und Monika Knauff-Schöllhorn zusammen mit Baron Ali von Wolffersdorff eingeladen hatten auch irgendwie ein Abschiedstermin von den Eschen die zum Naturdenkmal Ahornallee Oberzwieselau gehören.

„Wir werden keine andere Wahl haben, als dass wir jetzt kurzfristige Sicherungsmaßnahmen ergreifen und im Winter zahlreiche Bäume fällen“, stellte Landrat Adam dabei mit Bedauern fest. Die Alleebäume werden absterben, die abgestorbenen Äste würden eine Gefahr für den Verkehr darstellen, so sehen es die Experten vom Umweltschutz wie auch vom Straßenbau. Der Pilz lasse den Baum langsam absterben, so dass die Blätter am Baum vertrocknen und zunächst einzelne Äste absterben. Dabei sei die Krankheit heimtückisch, nicht immer auf den ersten Blick erkennbar.
Ist ein Baum erkrankt und sterben erste Bereiche ab, reagiert die Pflanze mit dem schnellen Wuchs von neuen Trieben. „So kann man oft die abgestorbenen Äste schwer erkennen“, berichtet Klaus Eder. Dies wiederum habe zur Folge, dass von erkrankten Bäumen eine erhöhte Unfallgefahr ausgehe. Besonders heimtückisch dabei ist, dass erkrankte Bäume für den Hallimasch, einen bekannten Speisepilz, anfällig werden. Dieser schadet dem Baum dann oberhalb der Wurzel, macht den erkrankten Baum dann so instabil, dass er umfallen kann. „Würden wir den Hallimasch an einem der kranken Bäume finden, dann müssten wir diesen sofort fällen“, weiß Eder. Nachdem dies aber bisher nicht der Fall ist, erhalten die Bäume eine Gnadenfrist bis zum Winter. Dann müsse man aber mindestens 20 große Eschen fällen, bedauert Eder.

Würde man nicht handeln, könnte man ein paar Monate, vielleicht ein paar Jahre gewinnen, bis der Baum von selbst umfalle und dann womöglich großen Schaden anrichtet. Baron von Wolffersdorff an dessen Grundstücksgrenze die Bäume gepflanzt sind, unterstützt die Arbeiten des Landratsamtes. So dürfen die Baumfällarbeiten über das Grundstück des Barons ausgeführt werden. Zudem bot der Baron an, dass er gerne Ahornbäume aus seinem Bestand zur Verfügung stellt, die anstatt der gefällten Eschen an der Allee gepflanzt werden könnten.

Meldung vom: 10.07.2013