Gemeinsames Engagement für nachhaltige Bildung

Erfolgreicher Start für den landkreisübergreifenden Tag der Schulen in Kirchberg im Wald

Prof. Dr. Andreas Eberth von der Universität Passau erläuterte die Notwendigkeit des Themas Bildung für nachhaltige Entwicklung. Foto: Jessica Döhler / Landratsamt Regen

Kirchberg im Wald. Unter dem Motto „Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) – Wege gestalten, Zukunft sichern“ fand kürzlich der erste landkreisübergreifende „Tag der Schulen“ statt. Vertreter von örtlichen Schulen sowie außerschulischen Lernorten trafen sich in der Grund- und Mittelschule Kirchberg im Wald, um über die Bedeutung von BNE für eine nachhaltige Zukunft zu sprechen.

Der Fachtag wurde erstmals vom Staatlichen Schulamt und den Koordinierungsstellen für kommunale Entwicklungspolitik der Landkreise Freyung-Grafenau und Regen organisiert. Über 60 Schulleiterinnen, Schulleiter und interessierte Lehrkräfte folgten der Einladung. Ziel war es, den direkten Austausch zwischen Lehrkräften, Schulleitungen und außerschulischen Bildungsanbietern zu nachhaltigkeitsorientierter Bildung weiter zu fördern. Bereits zu Beginn betonte Schulrätin Ulrike Ebner in ihren Grußworten, dass BNE eines der wichtigsten Themen unserer Zeit sei und lobte die bereits existierenden Bemühungen der Schulen, beispielsweise durch Schulgärten, Auszeichnungen als Umwelt-, Naturpark- oder Fairtrade-Schule sowie die Förderung regionaler Zutaten beim gemeinsamen Kochen.

Antje Roggenstein referierte über die Initiative „FREI DAY“. Foto: Jessica Döhler / Landratsamt Regen

Der BNE-Fachtag erhielt im weiteren Verlauf besondere Impulse durch Keynotes zur Thematik „Transformative Lernprozesse“ von Prof. Dr. Andreas Eberth (Universität Passau) und dem Konzept „FREI-DAY“ von Antje Roggenstein (Initiative „Schule im Aufbruch“). Dabei lag ein Fokus auf aktuellen globalen Herausforderungen wie dem Klimawandel, dem Aussterben von Tierarten und sozialen Ungerechtigkeiten. Eberth hob hervor, dass der ursprünglich aus der Forstwirtschaft stammende Begriff „Nachhaltigkeit“ weit mehr sei als Klimaschutz. „Nachhaltigkeit bedeutet auch, wie wir als gesamte Weltfamilie in der Zukunft gut zusammenleben können“, so Eberth. Die Sprecher betonten die Wichtigkeit einer umfassenden Vorbereitung junger Menschen auf die komplexen Herausforderungen der Zukunft. Lehrer können hier eine wichtige Rolle als Wegweiser einnehmen. Roggenstein stellte daraufhin als Praxisimpuls das neue Konzept nach dem gleichnamigen Buch „FREI-DAY“ von Margret Rasfeld vor. Es handelt sich dabei um ein Lernformat, in dem Schüler selbst gewählten Zukunftsfragen auf der Spur sind. Sie entwickeln in wöchentlich bis zu vier Unterrichtsstunden innovative und konkrete Lösungen und setzen ihre Projekte direkt in der Nachbarschaft und Gemeinde um.

Nach den Vorträgen boten Experten an Infoständen und in Workshops vertiefende Einblicke in ihre Fachgebiete. Ein „Markt der Möglichkeiten“ ermöglichte es Einrichtungen wie „Demokratie leben“, dem National- und Naturpark, der Gemüse-Ackerdemie und vielen weiteren, sich zu präsentieren. Dabei ermutigten sie die Teilnehmer aktiv dazu, Nachhaltigkeit verstärkt in ihre Bildungsprogramme zu integrieren. Im Anschluss wurden Workshops zu verschiedenen Projekten angeboten, wie beispielsweise zu den Themen Umweltbildung im Wildniscamp, Klimaschule Bayern, nachhaltiges Gärtnern an Schulen, Bildungsstationen oder gesunde und nachhaltige Gemeinschaftsverpflegung.

Sie organisierten den Fachtag (v.li.): Gudrun Unrecht (Landratsamt Regen), Nina Stelzl (Landratsamt Freyung-Grafenau), Schulrätin Ulrike Ebner und Verwaltungsangestellte Karin Tschöpp (beide Staatliches Schulamt Regen / Freyung-Grafenau). Foto: Jessica Döhler / Landratsamt Regen

Nina Stelzl vom Landratsamt Freyung-Grafenau betonte: „Der BNE-Fachtag ist eine hervorragende Gelegenheit für den Austausch von Experten, die sich für nachhaltige Bildung einsetzen.“ Gudrun Unrecht vom Landkreis Regen fügte hinzu: „Wir hoffen, dass die präsentierten Ansätze den Lehrkräften neue Perspektiven eröffnen und sie dazu inspirieren, in der täglichen Arbeit noch stärker auf BNE zu setzen.“

Die Landkreise und das Staatliche Schulamt möchten die Vernetzung mit den örtlichen Schulen in den kommenden Monaten vorantreiben. Interessierte Lehrkräfte können sich für die Teilnahme am BNE-Netzwerk unter info@arberland-nachhaltig.de melden.

Meldung vom: 22.11.2023