Grenzerfahrung, Kooperation, Teamarbeit und Vertrauensübungen

Erlebnispädagogische Einheit im Rahmen des „Coolness-Trainings“ am Förderzentrum Viechtach

Im „Coolness-Training“ am Sonderpädagogischen Förderzentrum Viechtach, das seit Anfang des Jahres als Intensivkurs in der Kombiklasse sechs/sieben läuft, werden Grenzsituationen immer wieder zum Thema gemacht. Kommunaler Jugendpfleger und Coolness-Trainer Dirk Reichel bringt die jungen Teilnehmer in einzelnen Selbsterfahrungseinheiten an ihre Grenzen, um mit ihnen an Handlungsalternativen in Konfliktsituationen zu arbeiten.

Diese Grenzerfahrung ist insofern wichtig, dass die Erlebnisse auch in den Alltag der Schüler transferiert werden. Ein gutes Mittel für eine entsprechende Erfahrung der eigenen Grenzen bietet auch die Erlebnispädagogik mit ihren unterschiedlichsten Facetten. Als Bestandteil im „Coolness-Training“ hat Jugendpfleger Reichel die gesamte Gruppe nun zu einer Außeneinheit an die Kletterwand der Realschule Viechtach eingeladen. Unter fachmännischer Anleitung durch Stadtjugendpfleger Marco Lorenz befasste sich die Gruppe während der Kletterübungen um mehr als nur den sportlichen Teil. Reichel und Lorenz ging es nicht darum, welcher Schüler als erstes den „Gipfel“ erklimmt, sondern vielmehr um das Ausprobieren, das Gefühl für Höhe und Sicherheit ins Material sowie um Kooperation und Vertrauen ins Sicherungsteam. Jede Rolle im Kletterteam war dabei wichtig, egal ob die Schüler als Helfer, als erster  oder zweiter Sicherer oder als Backup das Klettern ermöglichte. Während der gut 90-minütigen Einheit konnten die Schüler sich ihren eigenen körperlichen und psychischen Grenzen nähern.

Überrascht haben Reichel und Lorenz einige Schüler, die sich trotz anfänglicher Unsicherheit den verschiedenen Herausforderungen beim Klettern am Ende gestellt haben und sowohl die Sicherung für andere übernahmen oder gar selbst die Wand bezwingen wollten. Die nachhaltige Wirkung durch die unmittelbaren Erlebnisse zielt auch auf ein besseres Verständnis für Gruppenkonflikte, das Auseinandersetzen mit der körperlichen Leistungsfähigkeit und der Gruppeninteraktion ab. Diese Inhalte wird Reichel in den kommenden Einheiten erneut aufgreifen, um die Schüler umfassend zur „Coolness in Konflikt- und Bedrohungssituationen“ zu bringen.

Meldung vom: 21.03.2017