Landrat Dr. Raith kam zur Betriebsbesichtigung ins Hotel Lindenwirt in Drachselsried
Drachselsried. Landrat Dr. Ronny Raith kam zusammen mit Bürgermeister Johannes Vogl zu einer Betriebsbesichtigung ins Wellnesshotel Lindenwirt in Drachselsried, wo die Inhaber des Vier-Sterne-Superior-Hauses ihr Konzept präsentierten. Zudem informierte er sich beim Ehepaar Maria und Christan Geiger über Herausforderungen und Anliegen im Bereich Hotellerie und Gastronomie.
Zu Beginn gab das Inhaberehepaar Geiger einen kurzen Überblick über das Haus mit seinen 130 Betten und dessen Wellness-Angebote. „Im Anwendungsbereich ist der Bayerische Wald mittlerweile führend, weil hier in den vergangenen Jahren sehr viel getan worden ist“, so Maria Geiger. „Früher sind die Leute dafür noch in Hotels nach Oberbayern, Österreich oder Südtirol gefahren, heute kommen sie hierher.“ Entsprechend führte das Ehepaar den Landrat zunächst in den Spa-Bereich. „Die Spa-Rezeption ist der Kernpunkt des Hauses, sie ist so platziert, dass hier jeder Gast vorbeikommt und sie ist immer mit Mitarbeitenden besetzt, die für Fragen zur Verfügung stehen“, erklärte Maria Geiger. Dort werde auch die eigene Kosmetiklinie des Hauses präsentiert. Es schließen sich 13 Anwendungsräume an, die von insgesamt 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreut werden, darunter Heilpraktiker, Physio- und Schmerztherapeuten. Weiter gebe es eine Sauna, Ruheräume und einen Indoor-Pool. Die Führung schloss auch das Restaurant mit Buffet-Veranda und das Fitnesssstudio mit ein. Im Anschluss führte das Ehepaar Geiger durch die Gartenlandschaft mit Infinity-Pool, Naturbadesee und Liegewiese bis zum neuen, höher im Gelände gelegenen Yoga- und Vitalhaus. Die Führung endete schließlich beim mit PV-Modulen überdachten Parkplatz, auf dem sich auch E-Ladesäulen befinden.
Landrat Dr. Raith zeigte sich von dem Ensemble beeindruckt und erkundigte sich nach den weiteren Plänen der Hoteliersfamilie und der Personalsituation. „Wir haben Pläne für die bisher ungenutzte Wiese neben dem Yogahaus“, erklärte Christian Geiger. Allerdings wolle man sich hier noch etwas zurückhalten, auch deshalb, weil Corona und besonders der zweite Lockdown eine sehr herausfordernde Zeit gewesen seien. Aktuell seien Lebensmittel- und Personalkosten hoch, wobei es eine wichtige Aufgabe sei, gute Mitarbeiter zu halten. Denn während Corona hätten sich viele umorientiert, die auch nicht mehr in den Bereich Gastronomie und Hotellerie zurückgekehrt seien, bedauerte das Ehepaar. „Unser größtes Kapital sind aber unsere Mitarbeiter“, betonten die Eheleute. Auf die Frage des Landrats nach Azubis erklärte Maria Geiger, dass man im Service durchaus Leute finde, derzeit gebe es vier. In der Küche sei es dagegen schwierig. Hier gebe es auch ein Imageproblem. Die Bedingungen in der Küche hätten sich deutlich verbessert, was sich im Ruf aber nicht wiederspiegele.
Anschließend thematisierten die Lindenwirt-Inhaber und der Landrat die Situation der Hotelberufsschule Viechtach. Den Abzug einer Kochklasse der Viechtacher Hotelberufsschule nach Cham sehe man sehr kritisch, so das Ehepaar: „Wir sind der größte touristische Landkreis im Bayerischen Wald, wir brauchen genau hier vor Ort Gastro- und Hotellerieausbildungen von hoher Qualität“, waren sie sich einig. Die Konsequenz der Abzugsentscheidung des damaligen Bayerischen Kultusministers Piazolo sei, so Landrat Dr. Raith, dass man in der Hotelberufsschule Viechtach nun ungenutzte Kapazitäten habe. Gleichzeitig sehe er nicht, dass der Landkreis Cham besonders von der jetzt dort verorteten Kochklasse profitiere. Nun habe man weder in Cham noch in Viechtach einen starken Schulstandort. Doch auch wenn die Entscheidung über die Kochklasse so gefallen sei, nehme er gerne auf, welche Bedeutung man vonseiten der Hoteliers der Hotelberufsschule Viechtach beimesse und wie wichtig deren Stärkung sei. Dafür wolle er sich einsetzen. Was das Thema Mitarbeitergewinnung betreffe, habe er einen Vorschlag: „Im Bereich Berufswahl Medizin haben wir vor kurzem eine sehr erfolgreiche Bustour durch den Landkreis durchgeführt und Schülern verschiedene Berufe und Arbeitgeber vorgestellt. Das können wir gerne auch für den Bereich Gastronomie und Hotellerie machen.“ Dies nahmen Maria und Christian Geiger sehr erfreut auf: „Wir sind hier für alles offen und gewähren Schülerinnen und Schülern sehr gern einen Einblick in die Möglichkeiten in unserem Haus.“