Jungendhilfeausschuss empfiehlt Haushaltsannahme

Neues Angebot: Pädagogische Qualitätsbegleitung in Kindertageseinrichtungen

Regen. Der Jugendhilfeausschuss traf sich am Donnerstag, 23. März, in der Volkshochschule Regen zu seiner turnusgemäßen Sitzung. Auf der Tagesordnung standen zahlreiche Beschlüsse bezüglich der finanziellen Unterstützung von Beratungsstellen und die Haushaltsempfehlung an den Kreistag des Landkreises Regen.

Jungendhilfeausschuss empfiehlt Haushaltsannahme Foto Landkreis Regen Langer

Jungendhilfeausschuss empfiehlt Haushaltsannahme Foto Landkreis Regen Langer

Zunächst informierte aber die Jugendamtsmitarbeiterin Michaela Müller über die pädagogische Qualitätsbegleitung (PQB) in Kindertageseinrichtungen. Man müsse die Qualität der Einrichtungen im Blick haben, sagte dazu Landrat Michael Adam, denn „Kinder sollen in den Einrichtungen nicht nur verwahrt werden.“ Damit auch die Qualität im Blick der Verantwortlichen und der Eltern sein kann, müsse man sich die Einrichtungen in vielerlei Hinsicht ansehen. Dies habe auch der Freistaat Bayern erkannt und deswegen fördert das Land auch die Initiative. Zunächst wird bei den Untersuchungen der Fokus auf den Interaktionsprozess gelegt. „Für erfolgreiche Bildungsprozesse bauchen wir gute Beziehungen zwischen den Fachkräften und den Kindern“, sagt Müller. Darum sei es Aufgabe der PQB einen Prozess anzustoßen, in dem interaktionsrelevante Themen in der Kita aufgegriffen, gemeinsam betrachtet und qualitativ weiterentwickelt werden. Eine Wichtige Rolle spiele dabei immer wieder die Reflektion, zudem lege man Wert auf Transparenz. Begrüßt wurde dies auch vom Jugendamtsleiter Martin Hackl: „Es wurden in den letzten Jahren viele Kinderbetreuungsplätze insbesondere für unter Dreijährige im Landkreis Regen geschaffen, jetzt gilt es die Qualitätentwicklung im Blick zu haben.“

Nach den Informationen rund um die PQB standen die Finanzen im Mittelpunkt der Versammlung. So informierte Hackl darüber, dass die Richtlinien zur Vollzeitpflege verändert werden sollen. Die Ausschussmitglieder stimmten dabei dem Vorschlag der Verwaltung einstimmig zu, wonach die Pflegepauschalen um Beträge zwischen zwölf und 18 Euro pro Monat erhöht werden. Danach wurde über die Änderung der Richtlinien für die Tagespflege beraten. Hier stimmten die Mitglieder einer Erhöhung des sogenannten Basiswertes für die kindbezogene Förderung von 1029,26 Euro auf 1071,15 Euro zu. Dies bedeutet in der Praxis, dass sich die Tagespflegesätze leicht erhöhen.

Einstimmig stimmte das Gremium auch dem Beschlussvorschlag zu, dass der Ehe-, Familien- und Lebensberatung des Bischöflichen Ordinariats Passau im Landkreis Regen ein Zuschuss in der Höhe von 3000 Euro gewährt wird. „Aufgrund der guten Erfahrungen in der Zusammenarbeit“, hatten die Landkreisverantwortlichen dies so vorgeschlagen.

Anders sei es in der Kooperation mit proFamilia, meinte Landrat Adam. Grundsätzlich freue man sich über Angebote von proFamilia, nachdem proFamilia sich aber nicht in die örtliche Netzwerkstruktur einbringe und Angebote quasi nur in Passau bietet, sehe man sich nicht in der Lage hier unterstützend einzugreifen. Das sahen auch die Ausschussmitglieder so und deswegen wurde ein Zuschussantrag einstimmig abgelehnt.

Einstimmig zugestimmt wurde dem Antrag des Kinderschutzbundes, der um teilweise Kostenübernahme für Aufwand und Arbeitsstunden im Bereich der Kinder- und Familienbetreuung bat. Für den Einsatz der ehrenamtlichen Familienpaten erhält der Kinderschutzbund eine Grundpauschale von 450 Euro und fünf Euro pro geleisteter Stunde, wobei es bei der vereinbarten Stundengrenze von 200 Stunden bleibt.

Einstimmig wurde danach auch der Bitte des Kinderschutzbundes um einen einmaligen Zuschuss für die Ausstattung eines Raumes für die Umgangsbegleitung entsprochen. Hier wird ein Zuschuss in der Höhe von 500 Euro ausbezahlt.

Auch die Caritas wird weiter unterstützt. Der Kreisverband erhält rund 7000 Euro für die Organisation, Koordination und Weiterentwicklung von Aufgaben in der Jugendhilfe.

Freude gibt es auch auf Seiten des Kreisjugendrings. Der Ausschuss beschloss eine Mittelaufstockung in der Höhe von 3000 Euro auf nunmehr 30.000 Euro pro Kalenderjahr zum Betrieb der Geschäftsstelle und für die Maßnahmen und Aktionen des Jugendrings.

Zu guter Letzt stand der Haushalt des Kreisjugendamtes im Fokus der Ausschussmitglieder. Auch hier wurde ein einstimmiger Entschluss gefasst. Die Mitglieder empfehlen demnach einstimmig dem Kreistag die entsprechenden Mittel in den Kreishaushalt einzuplanen. Zuvor hatten Landrat Adam und Jugendamtsleiter Hackl die Eckpunkte erläutert. Besonders positiv bewerteten beide, dass dem Landkreis mittlerweile 95 Prozent der Kosten für die unbegleiteten minderjährigen Ausländer erstattet wurden und man durchaus die Hoffnung habe, dass die fehlenden fünf Prozent auch noch beglichen werden. Für 2017 plant das Kreisjugendamt mit nur leicht steigenden Ausgaben. Jedoch sinken 2017 die Einnahmen des Landkreises in der Jugendhilfe sehr deutlich. Hintergrund hierfür ist, dass 2016 einmalig außergewöhnlich hohe Einnahmen verbucht werden konnten. Das Gremium folgte den Argumenten, nun müssen die Kreisräte im Rahmen des Haushaltsbeschlusses darüber abstimmen.

Meldung vom: 07.04.2017