KoKi organisierte Fachtag „Kinder psychisch kranker Eltern“

 -   Die beiden Referenten Elfriede Held (2.v.li.) und Dr. Bernhard Edenharter mit den beiden KoKi-Fachkräften Kathrin Binder (li.) und Elisabeth Mies. Foto: Landratsamt Regen

Knappe 50 Teilnehmer aus verschiedenen Fachbereichen waren anwesend, um sich über das Thema zu informieren und die Gelegenheit zu nutzen, sich untereinander auszutauschen.

Vom ersten Referenten Dr. Bernhard Edenharter, MPH und Medizinaloberrat am Landratsamt Regen, Abteilung Gesundheitswesen, erhielten die Anwesenden einen Einblick in die Formen der psychischen Erkrankungen. Anhand von Fallbeispielen verdeutlichte Dr. Edenharter unter anderem Leitsymptome beziehungsweise Anzeichen für die einzelnen Formen wie Schizophrenie, affektive Störungen oder Persönlichkeitsstörungen.

Im Anschluss daran beleuchtete Elfriede Held, Familientherapeutin, Kinder- und Jugendlichen Psychotherapeutin,  das Thema aus systemischer Perspektive. Damit eine Person gesund leben kann, braucht es ein „entsprechendes Umfeld“. Hier spielen vielerlei Faktoren/Bereiche mit ein. Die Referentin ging unter anderem auf die Beziehungen/Interaktionen zwischen Eltern-Kind, auf die Paar- oder Elternebene ein, auf deren Qualität oder den Außenfaktoren wie Beruf, Schule, Krankheiten und Finanzen.

Ein weiteres Schwerpunktthema von Elfriede Held war die Frage: „Was ist, wenn ein Elternteil psychisch krank ist und wie reagieren die Kinder“? Die Familie organisiert sich um die Erkrankung, meint die Referentin. Die Reaktion kann sein, dass das Kind nach Aufmerksamkeit sucht, hilflos ist, aggressiv wird oder sich extrem anpasst, zum braven oder stillen Kind wird. Bestimmte Kinder übernehmen Verantwortung, zum Beispiel wenn kleinere Geschwister da sind oder haben Angst um den erkrankten Elternteil oder entwickeln Schuldgefühle, um nur einige der möglichen Reaktionen zu nennen. Die Kinder in ihren Schuldgefühlen zu entlasten, die Gelegenheit bieten über die Situation zu sprechen, oder nach Ressourcen bei der Familie oder beim Kind zu suchen, sind Möglichkeiten der Hilfe. Die Referentin betonte, dass psychisch erkrankte Menschen auf jeden Fall ärztliche Unterstützung brauchen.

Die gewonnen Informationen dieses Veranstaltungstages werden in das nächste Treffen des Arbeitskreises „Kinder psychisch kranker Eltern“ mit aufgenommen. Die Treffen finden regelmäßig vierteljährlich statt.  Interessierte sind jederzeit willkommen. Kontakt: Familienbüro KoKi, Telefon-Nr. 09921/601-451 oder -452. 

Meldung vom: 11.12.2013