Menschen mit viel Lebenserfahrung in der Kindertagespflege gesucht
Regen. Die Kindertagespflege hat sich in den vergangenen fünf Jahren als neue, flexible und familiennahe Kinderbetreuungsform im Landkreis unglaublich gut etabliert. Die Anzahl der Tagespflegepersonen hat sich nahezu vervierfacht. Der Bedarf steigt stetig und ein neues und interessantes Berufsbild ist entstanden. Gefragt sind hier nicht nur junge Kinderbetreuer, in der Kindertagespflege können auch Menschen mit viel Lebenserfahrung eine neue Aufgabe finden.
„Immer größerer Beliebtheit erfreuen sich Tagespflegepersonen mit fundierter Lebenserfahrung“, sagt Jugendamtsleiter Martin Hackl. Vor allem Eltern, die keine Verwandten in der Nähe haben – insbesondere die Großeltern – fragen immer häufiger nach Betreuungsmöglichkeiten. Hackl findet die Entwicklung logisch und gut, denn beide Seiten könnten nur gewinnen.
Ein gutes Beispiel ist das Ehepaar Birr aus Teisnach. Wenn man sie bei der Arbeit mit den Kindern beobachtet, dann wird schnell klar, dass diese Form der Kinderbetreuung eine beflügelnde, sehr spannende und reizvolle Aufgabe sein kann. Bereits über viele Jahre betreuen Renate und Michael Birr in ihrem Haus mit Leidenschaft „ihre Tageskinder“ und arbeiten darüber hinaus integrativ. „Wir haben überwiegend positive Erfahrungen im Bereich der Kinderbetreuung gemacht“, sagen Sie einmütig und finden: „Man bleibt jung und fit – ist in der Gesellschaft integriert.“ Wer die beiden reden hört, der weiß, „dass dies der richtige Entschluss war.“ Renate und Michael Birr sind qualifizierte Tagespflegepersonen „mit Lebenserfahrung“ und davon haben bereits viele Kinder mit ihren berufstätigen Eltern in der Vergangenheit profitiert.
Damit eine professionelle Kinderbetreuung gewährleistet werden kann, bietet das Kreisjugendamt seit 2008 entsprechende Qualifizierungskurse in Zusammenarbeit mit der vhs-Regen an, um interessierte Personen für die Praxis professionell vorzubereiten. Mit einem zusätzlichen Qualifizierungskurs für die „lebenserfahrene Generation“ will das Kreisjugendamt nun neue Wege einschlagen. Dies geschieht in Kooperation mit dem Regionalmanagement im Rahmen des Projektes BIRD – Bayerische Initiative Regionale Daseinsvorsorge (Koordinatorin Rebekka Niedermeier). Leitgedanke ist, dass gerade ältere Mitmenschen durch ihre umfassenden Lebenserfahrungen den „Tageskindern“ unverzichtbare soziale, traditionelle und kulturelle Werte und Kompetenzen vermitteln können, die der gesellschaftlichen Orientierung dienen und Ausgeglichenheit mit sich bringen.
„Das Beispiel der Familie Birr macht auch deutlich, dass die Tätigkeit durchaus für Frauen und Männer beziehungsweise Paare geeignet ist“, bestätigt auch Dr. Tanja Grotz. Sie ist im Landratsamt Regen tätig und koordiniert den Bereich Kindertagespflege. Sie hofft darauf, dass sich besonders viele Menschen mit viel Lebenserfahrung bewerben und künftig in der Kinderbetreuung tätig sind. „Wer Interesse an der freiberuflichen, selbstständigen Tätigkeit hat und sich für einen Qualifizierungskurs ernsthaft interessiert, kann sich gerne bei mir melden“, sagt Dr. Grotz. Zu erreichen ist die Fachberatung für Kindertagesbetreuung am Landratsamt/Kreisjugendamt Regen am besten telefonisch (Tel. 09921/601 144 oder -154). Weitere Informationen zur Kindertagespflege gibt es auch im Internet unter: www.kinderbetreuung-regen.de.
Das Angebot der Kindertagespflege ist für Kinder bis 14 Jahren gedacht. Ziel ist es, wie, wie in den Kindertagesstätten auch, Kinder Im Alter von Null bis 14 Jahren zu bilden, zu erziehen und zu betreuen.
Unser Bild zeigt: Pure Lebensfreude in der Kindertagespflege: Das Ehepaar Renate und Michael Birr mit einem ihrer liebgewonnenen Schützlinge. Foto: Jugendamt Regen