Landrat Michael Adam wendet sich wegen des Glasmuseums Frauenau an die Bayerische Staatskanzlei, Herrn Staatsminister Thomas Kreuzer

Bayerische Staatskanzlei
Herrn Staatsminister Thomas Kreuzer
Franz-Josef-Strauß-Ring 1
80539 München
Vorab per Fax an: 089 / 29 40 44

Regen, 07.März 2012
Übernahme der Trägerschaft für das Glasmuseum Frauenau durch den Freistaat Bayern
Hier: Ihre Aussagen im PNP-Interview vom 07. März 2012

Sehr geehrter Herr Staatsminister Kreuzer,

mit größter Freude habe ich heute Ihr Interview mit der Passauer Neuen Presse gelesen, in dem Sie sich zu den Perspektiven für Ostbayern im Rahmen des „Kulturplans Bayern“ äußern. Konkret werden Sie darin mit den Worten zitiert:

„So finde ich, dass wir darüber nachdenken sollten, ob nicht jeder Regierungsbezirk auch ein Museum haben sollte. […] In Niederbayern etwa könnte ein Glasmuseum in Betracht kommen.“

Diesen Vorstoß, Trägerschaften des Freistaats Bayern künftig auch jenseits der Grenzen von Großstädten zu befürworten, kann ich nur mit allem Nachdruck begrüßen!

Allerdings möchte ich schon darauf hinweisen, dass es hier keinesfalls notwendig ist, ein derartiges Glasmuseum in Trägerschaft des Freistaats neu zu errichten. Stattdessen bietet sich mit dem bereits bestehenden Glasmuseum Frauenau eine Einrichtung an, in deren Zusammenhang Künstler und Sachverständige begeistert von einem „Museum mit Weltklasse“ sprechen. Auch bin ich völlig überzeugt, dass ebendieses Museum längst in staatliche Trägerschaft überführt worden wäre, stünde es in München. Leider ist die Zukunft des Museums seit Jahren ungewiss: Die Gemeinde Frauenau als Eigentümerin befindet sich – wie viele Kommunen im Bayerischen Wald – in einer haushalterisch derartig prekären Lage, dass der Betrieb des Museums für die kleine Kommune immer unzumutbarer werden. Um massive Leistungskürzungen oder gar eine Schließung des Museums abzuwenden, haben Frauenaus Bürgermeister Herbert Schreiner, mein Vorgänger Heinz Wölfl, Ihr Kabinettskollege Helmut Brunner, sowie weitere Politiker der Region bereits mehrfach vergeblich versucht, ein geeignetes Trägerschaftsmodell zu finden. Leider ist es aber auch dem Landkreis Regen und dem Bezirk Niederbayern beim besten Willen nicht möglich, in eine solche Trägerschaft einzusteigen. Zu gering ist der vorhandene eigene finanzielle Spielraum bei Kreis und Bezirk, und zu viele Bezugsfälle für andere notleidende Kommunen mit Kultur-, Sport- und Freizeiteinrichtungen würden dadurch geschaffen.

Deshalb erscheint mir nichts naheliegender, als eine Übernahme der Trägerschaft für das Glasmuseum Frauenau durch den Freistaat Bayern. Allen Beteiligten wäre damit gedient: Das Museum könnte auf Dauer seinen hohen Anspruch und seine Existenz sichern, die Gemeinde Frauenau könnte ihren Haushalt endlich wieder gesunden, und auch der Freistaat Bayern könnte die Ziele eines ambitionierten „Kulturplans Bayern“ umsetzen. Besser könnte es gar nicht laufen!

Passenderweise hat Frau Landtagspräsidentin Stamm für Dienstag, den 27. März die regional Verantwortlichen zu einem Gespräch zum weiteren Vorgehen hinsichtlich Glasmuseum Frauenau in das Maximilianeum eingeladen (siehe Einladung anbei). Frau Stamm ist eine große Kämpferin für das Museum, wofür ich ihr sehr dankbar bin. Es wäre m.E. sehr wichtig, dass Sie bei besagtem Termin dabei sein könnten, um hier gleich „Nägel mit Köpfen zu machen“.

Ich bin der festen Überzeugung, dass alle Beteiligten von einer Trägerschaftsübernahme ausschließlich profitieren würden!

Es grüßt Sie herzlichst

Michael Adam
Landrat

Meldung vom: 10.12.2013